Giuseppe Antonio Brescianello: Partiten Nr.1-6 für Gitarre auf CD

Giuseppe Antonio Brescianello (1698-1758) wurde von Musikern und Historikern lange Zeit ignoriert, war aber in Wirklichkeit eine bedeutende Persönlichkeit der Musikgeschichte.

Seine Aktivitäten als Komponist können in die Übergangszeit zwischen Barock und Klassizismus eingeordnet werden.

Seine Werke tragen das Zeichen dieser fortwährenden Transformation und trugen zur Definition des neuen Stils bei.

Dieses Werk ist zwar direkt vom Stil der Barocklaute abgeleitet, ist aber von demselben Entdeckergeist durchdrungen, der in den oben erwähnten Concerti zu finden ist.

Auch hier ist die formale Konstruktion typisch Vivaldisch und wird im Allgemeinen durch das Verbinden, Wiederholen und freie Variieren von Phrasen und Motiven erreicht.

Der formale Zusammenhalt wird somit durch diese strenge Gegenüberstellung gewährleistet, während die häufige Verwendung harmonischer Progressionen die Entwicklung des musikalischen Diskurses ermöglicht. In den schnellen Sätzen überwiegt das rhythmische Element, während in manchen langsamen Sätzen noch Anklänge an den style brisé (gebrochenen Stil) der französischen Schule zu finden sind, reich an Arpeggien, Verzierungen und schnell aufeinanderfolgenden Tongruppen (Preludio, Partita I; Aria, Partita V).

Die kantablen Melodielinien, die es erlauben, die verschiedenen Stimmen des Instruments in einem Dialog zwischen Themen und Klangfarben genau zu identifizieren, erinnern an das Concerto grosso.