Gesänge zur Passion a.d. Kathedrale di Padova (12.-15.Jh.) auf CD

In den Städten Padua und Cividale im Nordosten Italiens sind die zahlreichsten und interessantesten Zeugnisse der dramatischen Darstellungen erhalten, die die liturgischen Feiern im Mittelalter begleiteten.

Insbesondere in der Kathedrale von Padua waren dramatisierte Offizien eine dauerhafte und weit verbreitete Praxis, die dank einer Reihe von Manuskriptquellen aus dem 13. und 15. Jahrhundert, die in der Biblioteca Capitolare der Curia Vescovile aufbewahrt werden, rekonstruiert werden kann: der Liber Ordinarius, Manuskript E57 (13. Jahrhundert) und die beiden Prozessionsmanuskripte, Manuskripte C55 und C56 (14.-15. Jahrhundert). Im reichen und vielfältigen musikalisch-liturgischen Repertoire der Paduaner Tradition ragen zwei Elemente sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch Qualität heraus: die Gesänge für das Heilige Triduum und die Visitatio sepulchri.

Während der Feier des Ostergottesdienstes, wenn sich durch den Triumph der Auferstehung das Geheimnis der Passion Christi offenbart, verwandeln sich die in der Kathedrale zelebrierten Riten in wahre liturgische Dramen, die von Schauspielern rezitiert und gesungen und durch eine den dargestellten Ereignissen angemessene Inszenierung unterstützt werden.