Georges Aperghis: Contretemps für Sopran & Ensemble
Contretemps für Sopran & Ensemble
CD
CD (Compact Disc)
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- +Seesaw für Ensemble; Parlando für Kontrabass; Teeter-totter für Ensemble
- Künstler: Donatienne Michel-Dansac, Uli Fussenegger, Klangforum Wien, Emilio Pomarico, Sylvain Cambreling
- Label: Kairos, DDD, 2009/2010
- Bestellnummer: 2487291
- Erscheinungstermin: 20.4.2012
Georges Aperghis, who is known mainly as a man of music theatre, composes also “purely instrumental music” besides his spectacular theatrical works. He has been consistently producing arioso scenes for voice and ensemble, as well as chamber music. Over the past few years, this last area of his work has once again come into focus—and the present CD brings together three important pieces for ensemble from the past ten years. A highly virtuosic solo piece for double bass revolves around a motif which characterises Aperghis’ work overall: of music that speaks.
In Contretemps for soprano and ensemble one can only guess at what the self-dialogues of the soloist might be about. Georges Aperghis composes not only music as language, but also language as music. He starts from words or sentences, which he proceeds to fragment. “They are variations on themes which I destroy gradually, bit by bit, until one can no longer recognize them.” SEESAW refers both to the classic piece of playground equipment and to the associated up-and-down motion. Although Teeter-totter has essentially the same meaning, the expression “to teeter” can also mean to tilt back and forth uncertainly on an edge, entailing motion at a potentially life-threatening threshold. One could consequently surmise that, between the two types of motion in SEESAW and in Teeter-Totter, something ‘grows worse’. Conspicuous in SEESAW is the ensemble’s grouping in pairs, which allows “mirror-play” within the various individual timbres and parts.
Parlando for solo bass which makes clear just how much Aperghis is able to savour the extremes of each individual instrument while developing his own form of musical narration using its specific abilities: a discourse full of repetitions, new beginnings and interruptions which either just appear or run around a “passage” at a distance of minimal intervals; a language of pounding uncertainty, nervous interaction or pleading (all the way to whimpering). (Patrick Hahn)
Unter Musikliebhabern in Frankreich und der ganzen Welt ist Georges Aperghis vor allem als Mann des Musiktheaters bekannt. Seine „reine Instrumentalmusik“, ohne szenische Ingredienzien, tritt gegenüber den oft spektakulären Theaterarbeiten in der öffentlichen Wahrnehmung zurück, obwohl der in Paris lebende Komponist dieses Genre nicht vernachlässigte. Beständig hat er auch ariose Szenen für Stimme und Ensemble oder kammermusikalische Werke geschrieben. In den vergangenen Jahren ist dieser Zweig seines Schaffens erneut in den Blickpunkt getreten und diese CD vereint drei gewichtige Ensemble-Werke aus den vergangenen zehn Jahren. Ein hochvirtuoses Solostück für Kontrabass kreist um ein Motiv, von dem das Schaffen Aperghis’ schlechthin geprägt ist: von sprechender Musik.
In Contremtemps für Sopran und Ensemble sind Selbstgespräche von der Solistin zu vernehmen, von denen man nur ahnen kann, wovon sie handeln. Georges Aperghis komponiert nicht nur Musik als Sprache, er komponiert auch Sprache als Musik. Ausgehend von Worten oder Sätzen fragmentiert er diese. „Es sind Variationen über Themen, die ich nach und nach zerstöre, bis man sie nicht mehr wieder erkennt.“ Der reine Laut tritt an den Hörer heran und öffnet die Pforten zum Unbewussten der Sprache.
Zwischen dem Wippen, dem Hin-und-Her der Ensemblestücke SEESAW und Teeter-Totter, so kann man es deuten, liegt eine „Verschlimmerung“. Auffällig an SEESAW ist die Ensemblezusammensetzung in Paaren, die „Spiegelspiele“ innerhalb einer Klangfarbe, innerhalb einer Stimme erlauben. Wie ein Tinnitus reiben die hohen Töne der Violinen aneinander, die beiden Klaviere meißeln auf einem Ton herum, die übrigen Streicher murmeln Unverständliches vor sich hin, als hätten sie eine Socke im Mund, die Bläser sind ausfallend wie je.
Im Solo Stück Parlando sieht man verdeutlicht wie sehr Georges Aperghis die Extreme jedes einzelnen Instruments auszukosten vermag und mit den spezifischen Möglichkeiten seine Art des musikalischen Erzählens entwickelt: Einen Diskurs voll Wiederholungen, von Neuanfängen und Unterbrechungen, der auf der Stelle tritt – oder im minimal-intervallischen Abstand um eine „Stelle“ herumläuft – eine Sprache der polternden Unsicherheit, der nervösen Interaktion oder des Flehens. (Bis hin zum Winseln.) (Patrick Hahn)
(kairos-music. com)
In Contretemps for soprano and ensemble one can only guess at what the self-dialogues of the soloist might be about. Georges Aperghis composes not only music as language, but also language as music. He starts from words or sentences, which he proceeds to fragment. “They are variations on themes which I destroy gradually, bit by bit, until one can no longer recognize them.” SEESAW refers both to the classic piece of playground equipment and to the associated up-and-down motion. Although Teeter-totter has essentially the same meaning, the expression “to teeter” can also mean to tilt back and forth uncertainly on an edge, entailing motion at a potentially life-threatening threshold. One could consequently surmise that, between the two types of motion in SEESAW and in Teeter-Totter, something ‘grows worse’. Conspicuous in SEESAW is the ensemble’s grouping in pairs, which allows “mirror-play” within the various individual timbres and parts.
Parlando for solo bass which makes clear just how much Aperghis is able to savour the extremes of each individual instrument while developing his own form of musical narration using its specific abilities: a discourse full of repetitions, new beginnings and interruptions which either just appear or run around a “passage” at a distance of minimal intervals; a language of pounding uncertainty, nervous interaction or pleading (all the way to whimpering). (Patrick Hahn)
Unter Musikliebhabern in Frankreich und der ganzen Welt ist Georges Aperghis vor allem als Mann des Musiktheaters bekannt. Seine „reine Instrumentalmusik“, ohne szenische Ingredienzien, tritt gegenüber den oft spektakulären Theaterarbeiten in der öffentlichen Wahrnehmung zurück, obwohl der in Paris lebende Komponist dieses Genre nicht vernachlässigte. Beständig hat er auch ariose Szenen für Stimme und Ensemble oder kammermusikalische Werke geschrieben. In den vergangenen Jahren ist dieser Zweig seines Schaffens erneut in den Blickpunkt getreten und diese CD vereint drei gewichtige Ensemble-Werke aus den vergangenen zehn Jahren. Ein hochvirtuoses Solostück für Kontrabass kreist um ein Motiv, von dem das Schaffen Aperghis’ schlechthin geprägt ist: von sprechender Musik.
In Contremtemps für Sopran und Ensemble sind Selbstgespräche von der Solistin zu vernehmen, von denen man nur ahnen kann, wovon sie handeln. Georges Aperghis komponiert nicht nur Musik als Sprache, er komponiert auch Sprache als Musik. Ausgehend von Worten oder Sätzen fragmentiert er diese. „Es sind Variationen über Themen, die ich nach und nach zerstöre, bis man sie nicht mehr wieder erkennt.“ Der reine Laut tritt an den Hörer heran und öffnet die Pforten zum Unbewussten der Sprache.
Zwischen dem Wippen, dem Hin-und-Her der Ensemblestücke SEESAW und Teeter-Totter, so kann man es deuten, liegt eine „Verschlimmerung“. Auffällig an SEESAW ist die Ensemblezusammensetzung in Paaren, die „Spiegelspiele“ innerhalb einer Klangfarbe, innerhalb einer Stimme erlauben. Wie ein Tinnitus reiben die hohen Töne der Violinen aneinander, die beiden Klaviere meißeln auf einem Ton herum, die übrigen Streicher murmeln Unverständliches vor sich hin, als hätten sie eine Socke im Mund, die Bläser sind ausfallend wie je.
Im Solo Stück Parlando sieht man verdeutlicht wie sehr Georges Aperghis die Extreme jedes einzelnen Instruments auszukosten vermag und mit den spezifischen Möglichkeiten seine Art des musikalischen Erzählens entwickelt: Einen Diskurs voll Wiederholungen, von Neuanfängen und Unterbrechungen, der auf der Stelle tritt – oder im minimal-intervallischen Abstand um eine „Stelle“ herumläuft – eine Sprache der polternden Unsicherheit, der nervösen Interaktion oder des Flehens. (Bis hin zum Winseln.) (Patrick Hahn)
(kairos-music. com)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Contretemps für Sopran und Ensemble (2005/2006)
- 2 Seesaw für Ensemble (2008)
- 3 Parlando für Kontrabass solo (2007)
- 4 Teeter-totter für Ensemble (2008)