Georg Friedrich Haas: In Vain für 24 Instrumente
In Vain für 24 Instrumente
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Künstler: Klangforum Wien, Sylvain Cambreling
- Label: Kairos, DDD, 2002
- Erscheinungstermin: 17.3.2004
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Friedensklage und trügerischer Schein
Zwei Weltkriege, nach dem zweiten fast fünfzig Jahre lang der zweifelhafte Frieden des „Kalten Krieges“, und gegen Ende des Jahrhunderts als nahezu unausweichliche Bedrohung eine globale Umweltkatastrophe: Die Bilanz des 20. Jahrhunderts ist alles andere als hoffnungserweckend. Udo Zimmermann schreibt zu seinem Stück Der klagende Friede: „Der Friede leidet Not, fast schon hoffnungslose Not. Wache und kritische Geister sind längst der Überzeugung, dass wir bereits mitten in der Katastrophe leben. Sie besteht darin, dass sich der Mensch unvorstellbare Potenzen seiner Selbstvernichtung und damit der Vernichtung allen Lebens auf der Erde verfügbar gemacht hat.“ In seinem Werk ordnet Zimmermann dem berühmten Friedensgebet des Franz von Assisi assoziativ Stimmen des „klagenden Friedens“ zu, „Gedichte unseres Jahrhunderts, die mir in ihrer Eigenart, in ihrer emotionalen Kraft, in ihrem unverwechselbarem Ton und ihrer Gestik nahe kamen. … Ich bekenne mich durch meine Komposition zur persönlichen Verantwortung des Einzelnen, aus seinem Gewissen heraus mit dem Frieden Ernst zu machen.“
Die Komposition in vain von Georg Friedrich Haas prägt kein ethischer Hintergrund wie Zimmermanns Pax questuosa, das Werk bietet vielmehr ein hörendes Erleben der ineinander verschlungenen Spiralbilder des Maurits Escher. Die Musik beginnt schon mit den Scheinwerfern, die Lichtintensität im Konzertsaal ist in der Partitur vorgeschrieben und reicht von „konzertmäßiger Podiums- und Pultbeleuchtung“ bis zu völliger Dunkelheit. Wenn wenige Minuten nach Beginn das Licht allmählich verschwindet, kommen die raschen, ineinander verwobenen Abwärtslinien des Anfangs zum Erliegen; es bleiben leise, liegende Töne übrig, die einander in Vierteltonschritten ausweichen. Dieser eigentümliche „Klang ohne Licht“ bleibt übrigens auf CD nicht nur erkennbar, sondern lässt sich im Wohnzimmer theoretisch viel originalgetreuer in Finsternis hüllen als im Konzertsaal mit seiner vorgeschriebenen Notbeleuchtung. Die Musik taucht in völlige Nachtschwärze, orientiert sich von neuem, tastet sich vor.
Beide CDs spiegeln die existenzielle Situation unserer Zeit auf ihre Weise: Zimmermanns Totenklage für die bedrohte Welt steht bei Haas die Suche nach anderen Orientierungsmöglichkeiten in der Situation der Finsternis gegenüber.
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Die Komposition in vain von Georg Friedrich Haas prägt kein ethischer Hintergrund wie Zimmermanns Pax questuosa, das Werk bietet vielmehr ein hörendes Erleben der ineinander verschlungenen Spiralbilder des Maurits Escher. Die Musik beginnt schon mit den Scheinwerfern, die Lichtintensität im Konzertsaal ist in der Partitur vorgeschrieben und reicht von „konzertmäßiger Podiums- und Pultbeleuchtung“ bis zu völliger Dunkelheit. Wenn wenige Minuten nach Beginn das Licht allmählich verschwindet, kommen die raschen, ineinander verwobenen Abwärtslinien des Anfangs zum Erliegen; es bleiben leise, liegende Töne übrig, die einander in Vierteltonschritten ausweichen. Dieser eigentümliche „Klang ohne Licht“ bleibt übrigens auf CD nicht nur erkennbar, sondern lässt sich im Wohnzimmer theoretisch viel originalgetreuer in Finsternis hüllen als im Konzertsaal mit seiner vorgeschriebenen Notbeleuchtung. Die Musik taucht in völlige Nachtschwärze, orientiert sich von neuem, tastet sich vor.
Beide CDs spiegeln die existenzielle Situation unserer Zeit auf ihre Weise: Zimmermanns Totenklage für die bedrohte Welt steht bei Haas die Suche nach anderen Orientierungsmöglichkeiten in der Situation der Finsternis gegenüber.
Rezensionen
FonoForum 07/04: "Dass der Grazer entscheidende Impulse von Friedrich Cerha empfangen hat, merkt man der energiegeladenen Ersteinspielung von 'In Vain' für 24 Instrumente an, deren raumgreifende Ströme gerade den Grenzbereich von ungewohnter Klangwelt und konventionellen Hörerwartungen ausloten."- Tracklisting
- 1 In Vain
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