Frederic Chopin: Klaviersonate Nr.2 op.35
Klaviersonate Nr.2 op.35
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- +Etüden Nr. 1-10
- Künstler: Sona Shaboyan (Klavier)
- Label: Oehms, DDD, 2007
- Bestellnummer: 9776805
- Erscheinungstermin: 5.5.2008
Die armenische, in der Schweiz lebende Pianistin Sona Shaboyan machte bei OehmsClassics bereits mit einem Programm aus armenischer Klaviermusik auf sich aufmerksam. Die CD wurde hoch gelobt und Kritiker äußerten den Wunsch auch nach Werken des Standardrepertoires in Shaboyans Interpretation. Auf ihrer neuen CD spielt sie nun neben Chopins Etüden op. 10 eines der populärsten Klavierwerke überhaupt: die Sonate b-Moll mit dem berühmten Marche funèbre.
Etüden op. 10
Der Begriff »Etüde«, aus dem Französischen entlehnt, bezeichnet ein Instrumentalstück, in welchem besondere spieltechnische, aber auch vortragsmäßige, rhythmische und expressive Schwierigkeiten bewältigt werden sollen. Zum bloßen Übungsstück zur Förderung der Fingerfertigkeit (Czerny, Clementi, Cramer) besteht ein wesentlicher Unterschied, der durch den Begriff »Studie« (englisch study) klar gekennzeichnet wird. Hatten seit Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene Werke vorerst lediglich didaktischen Anspruch, ging es sehr bald auch um die Entfaltung hoher Virtuosität für den Konzertsaal (Inbegriff hierfür: Paganinis Capricci op. 1, 1818) oder um eine ausdrucksmäßige Vertiefung und Annäherung an Charakterstücke. In den 1830er Jahren sind die bis heute maßgeblichen großen Klavieretüden-Sammlungen entstanden, die als erster und unerreichter Höhepunkt der Gattung gelten (Études d'exécution transcendante, Franz Liszt 1826, 1838, 1851; Symphonische Etüden op. 13, Robert Schumann 1834–1837 und Frédéric Chopins Études op. 10, 25 sowie 3 Nouvelles Études o. op. 1832, 1836, 1839). Die zwölf Stücke op. 10, Franz Liszt gewidmet, sind nur teilweise durch Tonartbeziehungen zyklusartig aufeinander bezogen (Dur-Moll-Parallele); man kann annehmen, dass Chopin dem Interpreten die Auswahl und Reihenfolge überlassen wollte. Kurze Hinweise sollen auf technische und expressive Besonderheiten hinweisen: No. 1, C-Dur: Förderung von Geschmeidigkeit und Kraft (alles ff ) der rechten Hand. No. 2, a-Moll: Legatospiel der schwachen 3. , 4. und 5. Finger der rechten Hand. No. 3, E-Dur: Kontrast zwischen lyrischelegischer Kantilene und wild bewegtem Mittelteil mit kunstvollen Übergängen. No. 4, cis‑Moll: Rasende Verfolgungsjagd mit dramatischer Coda. No. 5, Ges-Dur: Die Rechte spielt auf den schwarzen Tasten ein rhythmisch intrikates Figurenwerk mit kristallklarem Klang. No. 6, es‑Moll: Unabhängigkeit der kontrapunktisch gesetzten Melodie- und Begleitlinien. No. 7, C-Dur: Delikate Fingerübungen der rechten Hand in Terzen und Sexten über synkopierter Melodieführung links. No. 8, F-Dur: Fulminantes Bravourstück, glänzende Arpeggi rechts über rhythmisch versetzten Sprüngen links. No. 9, f-Moll: Expressives Agitato, links weitgespannte Begleitfiguren. No. 10, As-Dur: In der Art eines Perpetuum mobile, Leichtigkeit und Unabhängigkeit der rechten und linken Hand. No. 11, Es-Dur: Ausschließlich arpeggierte Akkorde beidseits zur Begleitung einer poetischen Melodielinie. No. 12, c-Moll: Pathetischdramatischer Ausdruck (der Name »Revolutons-Etüde« stammt von Franz Liszt), hochgespannte, furiose Hoffnungslosigkeit.
Sonate b-Moll, op. 35
»Mit dem Trauermarsch«
Den Sommer 1839 verbrachte Chopin in Nohant, dem Landgut seiner Gefährtin George Sand (Aurore Lucile Dupin, 1804–1876, verheiratet bis 1831 mit Baron Dudevant). Hier vollendete er die schon früher begonnen Sonate, der Trauermarsch wurde 1837 komponiert. Chopins Auseinandersetzung mit der zyklischen Form hat zu vier Werken geführt (die übrigen waren die 1. Klaviersonate c-Moll, op. 4, 1828, die 3. Klaviersonate h-Moll, op. 58, 1844, und die Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll, op. 65, 1847), wobei es zu sehr persönlichen Deutungen der traditionellen Form kommt. Der innere Zusammenhang, obwohl nicht leicht erkennbar, bleibt gewahrt. Im Kopfsatz der b-Moll- Sonate werden zwei Themenkreise vorgestellt und verarbeitet. Der Beginn ist motorisch-unruhig, im zweiten Abschnitt, sostenuto, folgt eine Bellini-artige Kantilene, dann ein Schlussteil im Stretta-Stil. An zweiter Stelle steht, entgegen der Tradition, ein rhythmisch-akzentuiertes Scherzo in es- Moll, unterbrochen durch einen melancholischen Trioteil. Der berühmte 3. Satz, Marche funèbre in b-Moll, stellt wohl auch eine Reverenz an Beethovens Sonate op. 26 dar. Er zeigt eine klare und einfache Thematik. Der Gegensatz zwischen Niedergeschlagenheit bzw. Trauer und lyrischem Gesang im Mittelteil ist berührend und ergreifend. Das Finale ist äußerst rätselhaft: im atemlosen Unisono der beiden Hände huschen vertrackte Harmonien ohne erkennbare Melodielinie im rhythmischen Einerlei vorüber. In auswegloser Angst und furioser Unruhe fährt der unbarmherzige Komponist in den Abgrund. – R. P. Baumann
(OehmsClassics)
Etüden op. 10
Der Begriff »Etüde«, aus dem Französischen entlehnt, bezeichnet ein Instrumentalstück, in welchem besondere spieltechnische, aber auch vortragsmäßige, rhythmische und expressive Schwierigkeiten bewältigt werden sollen. Zum bloßen Übungsstück zur Förderung der Fingerfertigkeit (Czerny, Clementi, Cramer) besteht ein wesentlicher Unterschied, der durch den Begriff »Studie« (englisch study) klar gekennzeichnet wird. Hatten seit Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene Werke vorerst lediglich didaktischen Anspruch, ging es sehr bald auch um die Entfaltung hoher Virtuosität für den Konzertsaal (Inbegriff hierfür: Paganinis Capricci op. 1, 1818) oder um eine ausdrucksmäßige Vertiefung und Annäherung an Charakterstücke. In den 1830er Jahren sind die bis heute maßgeblichen großen Klavieretüden-Sammlungen entstanden, die als erster und unerreichter Höhepunkt der Gattung gelten (Études d'exécution transcendante, Franz Liszt 1826, 1838, 1851; Symphonische Etüden op. 13, Robert Schumann 1834–1837 und Frédéric Chopins Études op. 10, 25 sowie 3 Nouvelles Études o. op. 1832, 1836, 1839). Die zwölf Stücke op. 10, Franz Liszt gewidmet, sind nur teilweise durch Tonartbeziehungen zyklusartig aufeinander bezogen (Dur-Moll-Parallele); man kann annehmen, dass Chopin dem Interpreten die Auswahl und Reihenfolge überlassen wollte. Kurze Hinweise sollen auf technische und expressive Besonderheiten hinweisen: No. 1, C-Dur: Förderung von Geschmeidigkeit und Kraft (alles ff ) der rechten Hand. No. 2, a-Moll: Legatospiel der schwachen 3. , 4. und 5. Finger der rechten Hand. No. 3, E-Dur: Kontrast zwischen lyrischelegischer Kantilene und wild bewegtem Mittelteil mit kunstvollen Übergängen. No. 4, cis‑Moll: Rasende Verfolgungsjagd mit dramatischer Coda. No. 5, Ges-Dur: Die Rechte spielt auf den schwarzen Tasten ein rhythmisch intrikates Figurenwerk mit kristallklarem Klang. No. 6, es‑Moll: Unabhängigkeit der kontrapunktisch gesetzten Melodie- und Begleitlinien. No. 7, C-Dur: Delikate Fingerübungen der rechten Hand in Terzen und Sexten über synkopierter Melodieführung links. No. 8, F-Dur: Fulminantes Bravourstück, glänzende Arpeggi rechts über rhythmisch versetzten Sprüngen links. No. 9, f-Moll: Expressives Agitato, links weitgespannte Begleitfiguren. No. 10, As-Dur: In der Art eines Perpetuum mobile, Leichtigkeit und Unabhängigkeit der rechten und linken Hand. No. 11, Es-Dur: Ausschließlich arpeggierte Akkorde beidseits zur Begleitung einer poetischen Melodielinie. No. 12, c-Moll: Pathetischdramatischer Ausdruck (der Name »Revolutons-Etüde« stammt von Franz Liszt), hochgespannte, furiose Hoffnungslosigkeit.
Sonate b-Moll, op. 35
»Mit dem Trauermarsch«
Den Sommer 1839 verbrachte Chopin in Nohant, dem Landgut seiner Gefährtin George Sand (Aurore Lucile Dupin, 1804–1876, verheiratet bis 1831 mit Baron Dudevant). Hier vollendete er die schon früher begonnen Sonate, der Trauermarsch wurde 1837 komponiert. Chopins Auseinandersetzung mit der zyklischen Form hat zu vier Werken geführt (die übrigen waren die 1. Klaviersonate c-Moll, op. 4, 1828, die 3. Klaviersonate h-Moll, op. 58, 1844, und die Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll, op. 65, 1847), wobei es zu sehr persönlichen Deutungen der traditionellen Form kommt. Der innere Zusammenhang, obwohl nicht leicht erkennbar, bleibt gewahrt. Im Kopfsatz der b-Moll- Sonate werden zwei Themenkreise vorgestellt und verarbeitet. Der Beginn ist motorisch-unruhig, im zweiten Abschnitt, sostenuto, folgt eine Bellini-artige Kantilene, dann ein Schlussteil im Stretta-Stil. An zweiter Stelle steht, entgegen der Tradition, ein rhythmisch-akzentuiertes Scherzo in es- Moll, unterbrochen durch einen melancholischen Trioteil. Der berühmte 3. Satz, Marche funèbre in b-Moll, stellt wohl auch eine Reverenz an Beethovens Sonate op. 26 dar. Er zeigt eine klare und einfache Thematik. Der Gegensatz zwischen Niedergeschlagenheit bzw. Trauer und lyrischem Gesang im Mittelteil ist berührend und ergreifend. Das Finale ist äußerst rätselhaft: im atemlosen Unisono der beiden Hände huschen vertrackte Harmonien ohne erkennbare Melodielinie im rhythmischen Einerlei vorüber. In auswegloser Angst und furioser Unruhe fährt der unbarmherzige Komponist in den Abgrund. – R. P. Baumann
(OehmsClassics)
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Etüden op. 10 Nr. 1-12
- 1 Etüde Nr. 1
- 2 Etüde Nr. 2
- 3 Etüde Nr. 3
- 4 Etüde Nr. 4
- 5 Etüde Nr. 5
- 6 Etüde Nr. 6
- 7 Etüde Nr. 7
- 8 Etüde Nr. 8
- 9 Etüde Nr. 9
- 10 Etüde Nr. 10
- 11 Etüde Nr. 11
- 12 Etüde Nr. 12
Sonate für Klavier Nr. 2 b-moll op. 35 "mit dem Trauermarsch"
- 13 1. Grave - Doppio movimento
- 14 2. Scherzo
- 15 3. Marche funèbre: Lento
- 16 4. Finale: Presto