Schwere Kost
Das Wichtigste gleich vorweg: das ist schwer anzuhörende, nicht eingängige Musik ! Melodisch ist es schon. Der Großteil der Stücke beruht auf dem Prinzip Thema mit Variationen, wobei viele Stücke sehr lang sind ( oft mindestens fünf , des öfteren sogar zwischen 8 bis 10 Minuten ) , das heißt bei diesen vielen Variationen ist oft das Thema gar nicht mehr erkennbar. Diese Wiederholungen steigern sich fast schon ins hypnotische, wenn man voll in die Musik eintaucht. Das erfordert aber volle Aufmerksamkeit. Ich habe mir die CDs wirklich sehr oft angehört aber es bleibt einfach nicht viel hängen ; positiv gesagt man kann es oft hören ohne Abnutzungserscheinungen, nur eben wenig "Erinnrerungsswert" ; das soll nicht heißen dass die Musik schlecht wäre, im Gegenteil, sehr virtuos ... nur fehlen eben bis auf wenige Ausnahmen kürzere und eingängige Stücke, diese sind dann auch tatsächlich diejenigen die am meisten Drive und erkennbare Melodien haben. Wer sich bei Barockgitarre etwas auskennt dem sei gesagt dass diese Stücke hier mit denen von z.b. Robert de Visée kaum was gemeinsam haben, wer kürzere und eingängige Stücke bevorzugt sollte sich an diesen halten. Der Klang und der künstlerische Anspruch dieser Aufnahme sind sehr gut, ebenfalls das sehr ausführliche Booklet mit vielen Informationen über den Komponisten und das Instrument , die Stimmung desselben und so weiter. Insgesamt gebe ich trotzdem nur drei Sterne . Auf 3 CDs , so löblich das ist , ist es einfach zu sperrig auf Dauer , aber man kann es ja dosieren.