Canzoni da Battello Vol.2
Canzoni da Battello Vol.2
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Venezianische Gondellieder
- Künstler: Miatello, Bertotti, Cavasanti, Lagomarsino, Barbero, Lonardi, Guerrero
- Label: Tactus, DDD, 2000
- Bestellnummer: 4065397
- Erscheinungstermin: 17.8.2001
Die venezianischen Canzoni da battello oder »Bootslieder« sind ein ziemlich einzigartiges Phänomen im Musikpanorama des 18. Jahrhunderts, nicht nur wegen ihres zwiespältigen Platzes – auf halbem Weg zwischen gebildeter und populärer Kultur –, sondern vor allem wegen des Erfolgs, den sie (dank ihrer gemischten kulturellen Herkunft) bei einem Publikum hatten, das sowohl in seiner Zusammensetzung als auch in seiner historischen und geografischen Verbreitung heterogen war.
Zwischen dem dritten und vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts sammelten Sammler musikalischer Souvenirs die Canzoni da battello in großen handschriftlichen Anthologien (die noch heute in venezianischen Bibliotheken vorhanden sind).
Diese streng anonym komponierten Dialektlieder verbreiteten sich schnell in ganz Europa dank einer populären Ausgabe von John Walsh, der 1742 eine große Anzahl davon in London veröffentlichte und sie niemand anderem als Johann Adolf Hasse und »allen berühmten italienischen Meistern« zuschrieb. Tatsächlich trägt von den 46 Gondoliere dieser Sammlung nur einer die Handschrift des »göttlichen Sachsen«, während drei Arien col da capo, die wenig mit den anderen zweistimmigen Liedern gemeinsam haben, von Auletta, Lampugnani und Pergolesi stammen.
Auf jeden Fall waren die Exemplare dieser Anthologie schnell ausverkauft, und der britische Herausgeber beschloss klugerweise, das Experiment zu wiederholen, indem er im Laufe der nächsten sechs Jahre zwei neue Sammlungen »venezianischer Balladen« veröffentlichte, die in seiner eigenen Stadt unveröffentlicht geblieben waren.
In seinem Teatro alla Moda erwähnt Benedetto Marcello dieses Repertoire mit Ironie, wenn er die Aufgaben der Musikkopisten aufzählt: Sie müssen unter anderem in der Lage sein, »zu komponieren, zu singen, zu spielen, zu schauspielern usw. und den größten Teil der Opernarien auf Canzoni da battello zu reduzieren«.
Schon vor der Geburt der Oper gab es eine beträchtliche Nachfrage nach Musik, die in Gondeln auf den Kanälen aufgeführt werden konnte: Neben den »offiziellen« Aktivitäten (im Zusammenhang mit religiösen Festen oder Staatszeremonien) gab es antike Traditionen, die es schwierig machten, in Sommernächten den Klängen »von Stimmen und verschiedenen Instrumenten« entlang der zahlreichen Wasserwege der Stadt zu entgehen.
Ein berühmter Druck von 1610 illustriert einen der »Freschi« (jene Ausflüge, die die Venezianer gerne in Gondeln machten, die die Kanäle auf und ab fuhren, unter dem Vorwand, sich von der Hitze der Sommerabende zu erholen). Es scheint, dass die Musik andere, vielleicht »weltlichere« Vergnügungen begleitete: Es gibt Boote, in denen man »mit großer Freude von den Kurtisanendamen« unterhalten wird, andere, in denen man »mit wunderbarem Vergnügen« an üppig gedeckten Tischen speist.
Zwischen dem dritten und vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts sammelten Sammler musikalischer Souvenirs die Canzoni da battello in großen handschriftlichen Anthologien (die noch heute in venezianischen Bibliotheken vorhanden sind).
Diese streng anonym komponierten Dialektlieder verbreiteten sich schnell in ganz Europa dank einer populären Ausgabe von John Walsh, der 1742 eine große Anzahl davon in London veröffentlichte und sie niemand anderem als Johann Adolf Hasse und »allen berühmten italienischen Meistern« zuschrieb. Tatsächlich trägt von den 46 Gondoliere dieser Sammlung nur einer die Handschrift des »göttlichen Sachsen«, während drei Arien col da capo, die wenig mit den anderen zweistimmigen Liedern gemeinsam haben, von Auletta, Lampugnani und Pergolesi stammen.
Auf jeden Fall waren die Exemplare dieser Anthologie schnell ausverkauft, und der britische Herausgeber beschloss klugerweise, das Experiment zu wiederholen, indem er im Laufe der nächsten sechs Jahre zwei neue Sammlungen »venezianischer Balladen« veröffentlichte, die in seiner eigenen Stadt unveröffentlicht geblieben waren.
In seinem Teatro alla Moda erwähnt Benedetto Marcello dieses Repertoire mit Ironie, wenn er die Aufgaben der Musikkopisten aufzählt: Sie müssen unter anderem in der Lage sein, »zu komponieren, zu singen, zu spielen, zu schauspielern usw. und den größten Teil der Opernarien auf Canzoni da battello zu reduzieren«.
Schon vor der Geburt der Oper gab es eine beträchtliche Nachfrage nach Musik, die in Gondeln auf den Kanälen aufgeführt werden konnte: Neben den »offiziellen« Aktivitäten (im Zusammenhang mit religiösen Festen oder Staatszeremonien) gab es antike Traditionen, die es schwierig machten, in Sommernächten den Klängen »von Stimmen und verschiedenen Instrumenten« entlang der zahlreichen Wasserwege der Stadt zu entgehen.
Ein berühmter Druck von 1610 illustriert einen der »Freschi« (jene Ausflüge, die die Venezianer gerne in Gondeln machten, die die Kanäle auf und ab fuhren, unter dem Vorwand, sich von der Hitze der Sommerabende zu erholen). Es scheint, dass die Musik andere, vielleicht »weltlichere« Vergnügungen begleitete: Es gibt Boote, in denen man »mit großer Freude von den Kurtisanendamen« unterhalten wird, andere, in denen man »mit wunderbarem Vergnügen« an üppig gedeckten Tischen speist.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Anonym: Contrasto tra la Recamadora e la Conzateste
- 2 Anonym: Me sento che me bruso
- 3 Anonym: Me cavo dal secco
- 4 Anonym: Contrasto tra Cate e Zaneta
- 5 Anonym: Fermeve de sonar
- 6 Anonym: Amor già che son colto
- 7 Anonym: Minuetto da battello
- 8 Anonym: Contrasto tra Mare e Fia
- 9 Anonym: Ve lo digo con sti baffi
- 10 Anonym: Siora mare consoleme
- 11 Anonym: Non ste a condanarme
- 12 Anonym: Contrasto tra Mare e Fia
- 13 Anonym: Infin che il tempo è bello
- 14 Anonym: Sono i zerbini come le rose
- 15 Anonym: Finché vi son d'appresso
- 16 Anonym: Minuetto da battello
- 17 Anonym: Tutte ste putte
- 18 Anonym: Me rallegro mia patrona
- 19 Anonym: Minuetto da battello
- 20 Anonym: Vive le donne tutte
Canzoni da Battello Vol.2
EUR 16,99*