Benjamin Britten: Streichquartette Nr.1-3 auf 2 CDs

Very British:
Das Belcea Quartet spielt Britten

Der Durchbruch kam mit der EMI-Serie Debut: Im Jahre 2000 legte das junge englische Belcea Quartet in diesem Rahmen seine erste CD vor - und das gleich mit einem mutigen Programm: Quartette von Debussy, Dutilleux und Ravel waren auf dem Erstling zu hören, den das renommierte Gramophone gleich als „beste Debüt-Aufnahme des Jahres“ lobte. Längst hat das Ensemble, das seit gut 10 Jahren zusammen musiziert, bewiesen: Die Hoffnungen nach dem großartigen Start waren berechtigt. Es folgten überraschend reif musizierte Schubert- und Brahms-Einspielungen. Nun hat sich das Ensemble wieder rares Repertoire vorgenommen: Die Streichquartette von Benjamin Britten.

Wie für viele Komponisten war auch für Britten das Streichquartett ein Übungsfeld: Mit 16 brachte er erste Versuche zu Papier, die er allerdings nicht zur Veröffentlichung freigab. Die Divertimenti von 1936, bereits Ergebnisse der frühen Meisterschaft, erschienen erst 1986. Neben ihnen bilden die drei Quartette op. 25, 36 und 94 Brittens eigentliches Schaffen dieses Genres. Britten verbindet hier Sinn für musikalische Traditionen mit seiner Auffassung der Moderne: Das erste Quartett (1941) bietet farbige Wanderungen durch die Tonarten, das zweite (1945) ist eine Hommage an den 250 Jahre zuvor verstorbenen englischen Meister Henry Purcell, das dritte (1975) ist eine instrumentale Spiegelung von Brittens Oper Der Tod in Venedig.