Bela Bartok: Sonate für 2 Klaviere & Schlagzeug
Sonate für 2 Klaviere & Schlagzeug
Mit weiteren Werken von:
Maurice Ravel (1875-1937)
, Darius Milhaud (1892-1974)
Mitwirkende:
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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+7 Stücke aus Mikrokosmos f. 2 Klaviere
+Ravel: La Valse
+Milhaud: Scaramouche
- Künstler: Mrongovius, Uriarte, Gschwendtner, Peinkofer
- Label: Wergo, DDD, 81
- Bestellnummer: 5036684
- Erscheinungstermin: 17.4.1996
Bartóks »Mikrokosmos« entstand in den Jahren zwischen 1926 und 1937. Die Sammlung umfasst 153 Klavierstücke und wurde auch treffend als »Gradus ad Parnassum« des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet. Das Werk ist weit mehr als eine klug aufgebaute Fibel für den modernen Musikunterricht, vielmehr ist es ein Werk elementarer Einführung in die absolute Musik schlechthin.
Es ist nachgewiesen, dass einige der sieben Stücke für zwei Klaviere aus dem »Mikrokosmos« schon von Anfang an vierhändig konzipiert wurden. Ein Grund dafür ist wohl auch die Tatsache, dass Bartók diese Stücke zusammen mit seiner Frau Ditta Pászthory – einer seiner ehemaligen Schülerinnen – spielen wollte. Die Uraufführung eines Großteils dieser sieben Stücke am 29. Januar 1940 in Budapest spielte Bartók jedenfalls zusammen mit seiner Gattin. Im Oktober des gleichen Jahres emigrierte das Ehepaar in die Vereinigten Staaten.
»La valse« von Maurice Ravel wurde bereits 1906 von ihm konzipiert, zunächst unter dem Titel »Wien« und als eine Ehrung von Johann Strauß gedacht. Ravel schuf als Ausgangspunkt zwei Versionen: eine für Klavier allein, eine andere für zwei Klaviere. Niemals hat Ravel aufgehört, seine kreativsten Gedanken zunächst dem Klavier anzuvertrauen. Die Uraufführung der Fassung für zwei Klaviere fand am 23. Oktober 1920 im Wiener Kleinen Konzerthaussaal statt, und Ravels Partner war der italienische Komponist Alfredo Casella.
Die Affinität Ravels, vierhändig oder an zwei Klavieren zu musizieren, deutet im übrigen auf eine weitere Parallele zu Béla Bartók hin. Arbie Orenstein weist auf einen Brief Ravels an Ida Godebska vom 27. September 1919 hin, in dem der Komponist sehr tiefsinnig und resignierend seiner Mutter gedachte: »Ich träume von damals, von der reizenden Wohnung in der Avenue Carnot, wo ich so glücklich gewesen bin. Ich denke daran, dass es bald drei Jahre seit ihrem Tode sein werden, dass meine Verzweiflung von Tag zu Tag wächst. Ich denke immer mehr daran, seit ich wieder zu arbeiten begonnen habe. Ich habe nicht mehr diese liebe schweigende Gegenwart um mich, die mich mit unendlicher Zärtlichkeit einhüllte und die – das sehe ich mehr denn je – mein einziger Lebensgrund war.«
Etwas von dieser Resignation liegt auch über »La valse«, und wenn man bestimmte Walzer von Johann Strauß einmal nicht nur äußerlich auf sich wirken lässt, sondern ihnen ein wenig nachspürt und nachlauscht, stößt man ja auch auf Züge der Wehmut, auf eine schöne, in sich selbst verliebte Melancholie (man denke nur an die Melancholie des Kaiserwalzers!). Hier also gibt es echte, sehr tief verankerte Beziehungspunkte.
Mit Darius Milhauds »Scaramouche« wird eine Figur der Commedia dell'Arte beschworen, die sich bei Milhaud zu einer Synthese von romantischem Komödiantentum und lateinamerikanischen Rhythmen verbindet. Der erste Satz, »Vif«, ist ein scheinbar nicht sehr anspruchsvolles Divertissement, das jedoch durch das Raffinement der Satzweise einen Unterhaltungswert gewinnt, der in seiner Qualität absoluter Meisterschaft entspricht.
Auch der zweite Satz, »Modéré«, hat zunächst den Anschein der Harmlosigkeit, doch wird das harmonische Geschehen so sehr von unverbildetem Volksgut und Kunstmusik-Elementen durchtränkt, dass man von einer musikalischen Unschuld im besten Sinn des Wortes sprechen kann, von einer »Zartheit und Innigkeit wie bei Kinderbildnissen von Renoir« (Mrongovius). Der dritte Satz, »Brasileira«, ist eine zündende Samba, und somit das Bravourstück für ein Klavier-Duo schlechthin.
Es ist nachgewiesen, dass einige der sieben Stücke für zwei Klaviere aus dem »Mikrokosmos« schon von Anfang an vierhändig konzipiert wurden. Ein Grund dafür ist wohl auch die Tatsache, dass Bartók diese Stücke zusammen mit seiner Frau Ditta Pászthory – einer seiner ehemaligen Schülerinnen – spielen wollte. Die Uraufführung eines Großteils dieser sieben Stücke am 29. Januar 1940 in Budapest spielte Bartók jedenfalls zusammen mit seiner Gattin. Im Oktober des gleichen Jahres emigrierte das Ehepaar in die Vereinigten Staaten.
»La valse« von Maurice Ravel wurde bereits 1906 von ihm konzipiert, zunächst unter dem Titel »Wien« und als eine Ehrung von Johann Strauß gedacht. Ravel schuf als Ausgangspunkt zwei Versionen: eine für Klavier allein, eine andere für zwei Klaviere. Niemals hat Ravel aufgehört, seine kreativsten Gedanken zunächst dem Klavier anzuvertrauen. Die Uraufführung der Fassung für zwei Klaviere fand am 23. Oktober 1920 im Wiener Kleinen Konzerthaussaal statt, und Ravels Partner war der italienische Komponist Alfredo Casella.
Die Affinität Ravels, vierhändig oder an zwei Klavieren zu musizieren, deutet im übrigen auf eine weitere Parallele zu Béla Bartók hin. Arbie Orenstein weist auf einen Brief Ravels an Ida Godebska vom 27. September 1919 hin, in dem der Komponist sehr tiefsinnig und resignierend seiner Mutter gedachte: »Ich träume von damals, von der reizenden Wohnung in der Avenue Carnot, wo ich so glücklich gewesen bin. Ich denke daran, dass es bald drei Jahre seit ihrem Tode sein werden, dass meine Verzweiflung von Tag zu Tag wächst. Ich denke immer mehr daran, seit ich wieder zu arbeiten begonnen habe. Ich habe nicht mehr diese liebe schweigende Gegenwart um mich, die mich mit unendlicher Zärtlichkeit einhüllte und die – das sehe ich mehr denn je – mein einziger Lebensgrund war.«
Etwas von dieser Resignation liegt auch über »La valse«, und wenn man bestimmte Walzer von Johann Strauß einmal nicht nur äußerlich auf sich wirken lässt, sondern ihnen ein wenig nachspürt und nachlauscht, stößt man ja auch auf Züge der Wehmut, auf eine schöne, in sich selbst verliebte Melancholie (man denke nur an die Melancholie des Kaiserwalzers!). Hier also gibt es echte, sehr tief verankerte Beziehungspunkte.
Mit Darius Milhauds »Scaramouche« wird eine Figur der Commedia dell'Arte beschworen, die sich bei Milhaud zu einer Synthese von romantischem Komödiantentum und lateinamerikanischen Rhythmen verbindet. Der erste Satz, »Vif«, ist ein scheinbar nicht sehr anspruchsvolles Divertissement, das jedoch durch das Raffinement der Satzweise einen Unterhaltungswert gewinnt, der in seiner Qualität absoluter Meisterschaft entspricht.
Auch der zweite Satz, »Modéré«, hat zunächst den Anschein der Harmlosigkeit, doch wird das harmonische Geschehen so sehr von unverbildetem Volksgut und Kunstmusik-Elementen durchtränkt, dass man von einer musikalischen Unschuld im besten Sinn des Wortes sprechen kann, von einer »Zartheit und Innigkeit wie bei Kinderbildnissen von Renoir« (Mrongovius). Der dritte Satz, »Brasileira«, ist eine zündende Samba, und somit das Bravourstück für ein Klavier-Duo schlechthin.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug Sz 110 (BB 115)
Mikrokosmos (153 Klavierstücke, vom allerersten Anfang an) Sz 107 ( (Fassung für 2 Klaviere) (1926-1937) (Auszug)
- 2 7 Stücke
- 3 La valse Poème choreographique (Fassung für zwei Klaviere) (1920)
- 4 Scaramouche (Suite für 2 Klaviere) (1937)
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