Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr.14,17,21 auf CD

Es gibt Projekte, bei denen stellt sich der künstlerische Leiter eines Plattenlabels gleich ein paar Fragen. Zum Beispiel, wenn es um die Aufnahme von Beethovens drei »größten Hits«-Sonaten geht, die von den führenden Pianisten unzählige Male aufgenommen wurden. Ein Hammerpianist vom Kaliber eines Alexei Lubimov ist jedoch bereits ein guter Grund, das Projekt umzusetzen, ebenso wie die Wahl des Faksimiles eines Erard-Klaviers (1802, Kopie von Christopher Clarke), dessen Original in Beethovens Reichweite lag.

Diese Aufnahme stellt vor allem ein doppeltes Interesse dar:

- das »disziplinübergreifende« Denken, das genau genommen der Aufnahme vorausging und ein integraler Bestandteil des Projekts war. Es brachte Christopher Clarke (Baumeister), Thierry Maniguet und Jean-Claude Battault (Kuratoren), Alexei Lubimov, Catherine Kintzler (Musikwissenschaftlerin), Karoly Mostis (Stimme) und das Labor der Cité de la Musique in Paris zusammen;

- die Möglichkeit, diese Reflexion über das Instrument, seine Technik, die Spielweise und die Auswirkungen, die all dies auf die Interpretation hat, in einem Digibook zu teilen. Das Ergebnis dieses pluridisziplinären Denkens schmälert zu keinem Zeitpunkt die Absichten des Interpreten – im Gegenteil! Es ist die Quelle neuer Energie, sowohl zeitgemäß als auch höchst respektvoll gegenüber der Absicht der Quellen.

Rezensionen

».​.​.​ die Interpretation Lubimovs kann kaum überbewertet werden.​ (.​.​.​) Er wählt für den berühmten (aber schwierig zu ›treffenden‹) langsamen Satz der ›Mondscheinsonate‹ ein Tempo, das die erforderliche Ruhe ausstrahlt, ohne dabei lastend oder leierig zu wirken.​ Und es gelingt ihm, noch die kleinsten Motive eindringlich und fantasievoll auszuformen, ohne je darüber den Aufbau eines ganzen Satzes, einer ganzen Sonate aus den Augen zu verlieren.​ Ähnlich überzeugend (und akribisch textgenau) geht es bis zum Schluss durch das Programm, es garantiert eine gute Stunde mit großem, unretuschiert ›originalem‹ Beethoven.​« (FONO FORUM, Februar 2014)