Licht ins Dunkel um diese Blues-Legende
Über Miles Davis, The Beatles, Bob Dylan, Pink Floyd und Legionen von Rock, Pop & Jazz Künstler gibt es eine unüberschaubare Menge an Literatur. Über den größten Pionier des Blues und damit auch Architekt des wohl bedeutendsten Beitrags Amerikas zur populären Musik, der nur 27 Jahren lebte, 29 Songs veröffentliche und damit aber unsterblich wurde, nur eine Handvoll würdiger Texte. Ein Komponist & virtuoser Musiker, dessen so kompakte wie komplexe Songs das Bindeglied zwischen dem archaischen Delta-Blues der 20iger und dem elektrifizierten Chicago-Blues der 40iger und 50iger darstellten, stirbt tragisch bereits 16. August 1938. Er blieb zu Lebzeiten und noch lange Zeit danach ein Unbekannter, erst Anfang der 60iger wurde er durch den damaligen Talent-Scout John Henry Hammond und der danach aufkommenden Rock-Revolution bekannter. Es gibt aus der Zeit und zu Robert Johnson wenig authentisches Material, kaum brauchbare Bilder, eine Menge Annahmen, Vermutungen, Gerüchte, widersprüchliche Aussagen, wenig konkrete Fakten, auch zum tragischen, frühen Tod des Blues-Man. Der ausgezeichnete Musik-Journalist Tom Graves aus dem geschichtsträchtigen Memphis hat hier tief gegraben und tatsächlich doch noch mehr Licht ins Dunkel um diese Blues-Legende gebracht. Die Übersetzung des englischsprachigen Originalwerkes ist nun endlich als Teil 1 des Buches Crossroads bei AAA Culture erschienen. Herausgeber Norbert Egger, selbst ein aktiver Blues-Man zeichnet für den ebenso gewichtigen Teil 2 verantwortlich, beide jeweils circa 165 Seiten purer Blues-Power. Zusätzlich zur sehr gut recherchierten und fundiertesten Beschreibung der Lebensgeschichte von Robert Leroy Johnson, bekommt der Leser hier im zweiten Teil eine lückenlose Dokumentation der Entstehung jeden einzelnen Song-Titels. Weiterhin werden hier eine große Menge Infos zu Tonträgern, Filmen, Videos, Bücher, Web-Seiten und weiteren Materialien akribisch, präzise, ausführlich beschrieben und auch gut illustriert aufgeführt. Ich selbst werde von einigen als Perfektionist bezeichnet, liebe Produkte dieser Art, an denen man die Leidenschaft an jedem kleinen Detail erkennt. Ich hoffe es ist nicht das letzte Werk aus dem Hause AAA Culture. „In der Kunst führen nicht selten andere Dinge einen viel größeren Teil des Publikums zum Künstler und dessen Werk als das Kunstwerk selbst.“ Und das Zitat von Seite 258 dieses Buches würdigt nicht nur das Lebenswerk des Blues-Meister Robert Johnson, sondern auch die wunderbare Arbeit und Leidenschaft der Vermächtnis-Verwalter angefangen von Blues-Forscher Stephen C. LaVere, Autor Tom Graves sowie Mitautor und Herausgeber Nobert Egger. Hoffentlich lesen dieses Werk viele Musik-Liebhaber, denn hier wird nicht nur die Geschichte dieses Protagonisten erzählt, sondern auch die weitere Entwicklung nach seinem Tod und der spätere Einfluss für die populäre Musik bis heute, besonders Blues, Rock´N´Roll und Rock. Wer dieses Druck-Werk studiert, sollte sich dabei Robert´s Ton-Konserve The Centennial Collection (DCD, Sony Legacy) ungestört anhören, beides ist für Blues-Liebhaber meines Erachtens unverzichtbar !!