Schon der Klappentext lässt einen Zwiespalt erahnen etwas zu tun oder zu lassen, obwohl das Bauchgefühl sagt, dass es falsch ist.
Schon der Klappentext lässt einen Zwiespalt erahnen etwas zu tun oder zu lassen, obwohl das Bauchgefühl sagt, dass es falsch ist.
Entweder man liest es hintereinander oder man verliert sich.
Das Mona Lisa Virus
Ein Virus und ein Gemälde haben erst einmal nichts gemein und ein Virus kann ein Gemälde nicht verseuchen. Oder?
Was also steckt in diesem Thriller?
Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Cover
Der erhabene Schriftzug, das abblätternde Papier ... Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Und die Umsetzung, auch nur die Idee, lediglich einen Teil der Mona Lisa zu zeigen und dann auch noch altersentsprechend (ich meine das Alter des Gemäldes) sind gelungen!
Inhalt und Aufteilung des Buches
Das 442 Seitenbuch besteht aus Klappentext, Prolog, 110 Kapiteln einem Epilog und einem Nachwort. Im Anhang sind zusätzlich eine weitere Leseprobe und Informationen zu weiteren Büchern zu finden.
Im innenliegenden Klappentext ist das vollständige fünfte Kapitel abgedruckt. Dies verwirrt aufgrund der Kürze nicht, sondern lässt den Zwiespalt erahnen etwas zu tun oder zu lassen, obwohl das Bauchgefühl sagt, dass es falsch ist. Der hintere Umschlagtext enthält wichtigste Informationen zum Autor. Die Kurzbeschreibung vom Buchrücken stimmt mit einer weiteren mysteriösen Überschrift auf den Inhalt ein und umreißt die Story, doch wer zuerst den Prolog liest, weiß schnell worauf er sich einlässt, denn dieser packt das Herz des Lesers und lässt es ängstlich bis zum Kapitel eins schlagen, wo eine Prise Mitgefühl hinzugetan wird, so dass es wieder still wird und weitere Kapitel aufschlägt, dass es vermag das Blut wieder neugierig durch die Adern zu pumpen.
Diese beschreiben das Verschwinden von Schönheitsköniginnen, die später entstellt wieder auftauchen. Sprengungen von oder in Gebäuden, die Zerstörung eines Wandgemäldes und der Angriff digitaler Kunstwerke durch Computerviren stehen in direktem Zusammenhang. Es ist ein weltumspannendes Problem, sodass das FBI als übergeordnete Behörde ermittelt. Diese sammelt üblicherweise Beweise und arbeitet mit den jeweiligen Ermittlungsbeamten eines Landes zusammen. Der Ort des Geschehens wird durch die Ortsangabe eines jeden Kapitels verdeutlicht, die Schnelligkeit der einzelnen Handlungsstränge durch kurze Kapitel, sodass das Gesamtgeschehen jederzeit präsent ist.
Wer im Hintergrund die Fäden zieht bleibt lange unklar, jedoch verstehen die Täter ihre Absichten mit Gewalt und Entführungen durchzusetzen.
Die Schwierigkeit liegt bei den vielen kurzen Kapiteln darin, immer wieder aus einer anderen Sicht in die Geschichte ‚einzutauchen‘. Es gibt somit viele Handlungsstränge und Orte, die erfordern das Buch an einem Stück durchzulesen.
Jeweils passende Nebenhandlungen sind erfrischend realitätsnah eingearbeitet. Die Gedankengänge der Personen dringen in die Gedankenwelt des Lesers und lassen ihn aus erster Hand erfahren, wie die Protagonisten ticken.
Leider sind Auflösungen spannender Geschehen mitunter enttäuschend. Spannungsbögen werden aufgebaut, der Leser fiebert mit, wie ein Diebstahl überhaupt noch durchgeführt werden kann, wenn so viele Personen anwesend sind um dann statt des erwarteten „Wow-Effektes“ zu schnell abzuflachen. Auch könnte die Spannung am Laufsteg durchaus vertieft werden, wenn erklärt wird, wie kurzfristige Maßnahmen zeitlich noch umgesetzt werden konnten.
Auf der anderen Seite sind viele Hintergrundinformationen enthalten, die interessant und glaubhaft niedergeschrieben sind, sodass man durchaus versucht ist, nachzuforschen was davon stimmt oder belegt ist. Epilog und Nachwort klären das Geschehen vollends auf und erläutern Hintergründe.
Fazit
Kleine Nebenhandlungen und detaillierte Ausführungen machen das Buch zu einem Genuss, der leider durch zu viele Handlungsstränge gemindert wird. Insbesondere der Rücksprung ins 1500 Jahrhundert ist überblätterbar.