Theodor von Neander: Die Deutsche Universität Dorpat
Die Deutsche Universität Dorpat
Buch
- im Lichte der Geschichte und der Gegenwart
- Verlag:
- Boer, 01/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783966624503
- Artikelnummer:
- 12172423
- Umfang:
- 176 Seiten
- Gewicht:
- 384 g
- Maße:
- 221 x 140 mm
- Stärke:
- 17 mm
- Artikelnummer:
- 12172423
- Erscheinungstermin:
- 31.1.2025
Klappentext
Und doch hat wohl nie eine Kolonie so lange Zeit so tiefwurzelnde rege Beziehungen zum Mutterlande gehegt und genossen wie Livland (wir brauchen hier den alten Gesamtnamen für die drei Provinzen Liv-, Est- und Kurland) zu Deutschland. In früheren Tagen waren es die kreuztragenden, kampfgerüsteten Pilgerscharen, die Männer der Hansa, die Kaufleute und Handwerker, die da kamen und gingen oder blieben, um Kirchen, Schlösser und Städte zu gründen und zu behaupten. Später, fast das ganze 17. und 16. Jahrhundert hindurch, hat es in Kurland namentlich - bis auf ein paar ganz vereinzelte Ausnahmen - keinen Prediger, keinen akademisch gebildeten Arzt und Juristen gegeben, der nicht den Nachweis liefern konnte, daß er seine Bildung in Deutschland genossen hatte. Alle geistige Nahrung, fast jedes gedruckte Wort ward aus Deutschland bezogen. Der ganze geistige Entwicklungsgang der deutschen Nation auf religiösem, wissenschaftlichem und ästhetischem Gebiet ward hier in allen seinen Stadien Schritt für Schritt mitgemacht, nicht etwa in kontemplativer Weise, sondern ebenso persönlich leidend und kämpfend wie dort. Zahlreiche persönliche Beziehungen sind ein deutlicher Spiegel dafür. Kant steht bis zuletzt in regem persönlichen und brieflichen Verkehr mit verschiedenen Kurländern und Kurländerinnen; Herder läßt die Jugendfreundschaft mit dem kurischen Landpastor N. nicht erkalten, wie ein jahrelanger Briefwechsel beweist; Winckelmanns intimster Freund war der Livländer Reinhold von Berg und die vertrauten Beziehungen Schillers mit der livländischen Familie Behagel erhellen aus dem noch teilweise erhaltenen Briefwechsel; der tiefsinnige Denker Hamann ficht auch noch in seinen philosophischen Schriften gegen die Ansichten seines rigaschen Freundes Berens, mit dem er sich in mündlichen Disputationen nicht einigen konnte. Der geistreiche Livländer Lenz bietet in vertrautem Verkehr dem Dichterkönig Goethe Anregung; Beethoven bleibt mit dem in ferner ländlicher Abgeschiedenheit weilenden kurischen Pastor Amenda durch viele Jahre in lebendiger Beziehung; und der Estländer Graf Keyserling, später Kurator der Universität Dorpat, hat mit dem nachherigen Reichskanzler Fürst Bismarck als Studien- und Stubengenosse auf derselben Hochschule zu seinem späteren Berufe sich vorgebildet. [Der Autor im Vorwort]Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.