Sebastião Salgado: Sebastião Salgado. Gold
Sebastião Salgado. Gold
Buch
- Herausgeber: Lélia Wanick Salgado
- Taschen Deutschland GmbH, 09/2019
- Einband: Gebunden, GER, Hardcover
- Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
- ISBN-13: 9783836575089
- Bestellnummer: 8923420
- Umfang: 208 Seiten
- Gewicht: 2260 g
- Maße: 338 x 264 mm
- Stärke: 30 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2019
Klappentext
"Was hat dieses leblose gelbe Metall nur an sich, dass es die Menschen dazu bringt, ihre Heimat zu verlassen, all ihre Habe zu verkaufen und einen ganzen Kontinent zu durchqueren, um ihr Leben, ihre Knochen und ihre Gesundheit für einen Traum aufs Spiel zu setzen?" - Sebastião SalgadoNachdem man 1979 in einem der Flüsse der Gegend Gold entdeckt hatte, weckte die Serra Pelada Sehnsüchte nach dem legendären Goldland El Dorado. Ein Jahrzehnt lang war sie die weltgrößte Freiluftgoldmine, in der unter unmenschlichen Bedingungen rund 50.000 Goldgräber arbeiteten. Heute ist Brasiliens Goldrausch nur noch Stoff für Legenden, am Leben erhalten durch wenige glückliche und viele schmerzliche Erinnerungen - und die Fotografien von Sebastião Salgado.
Im September 1986 erhielt Salgado endlich die Genehmigung, Serra Pelada zu besuchen - sechs Jahre lang hatten ihm brasilianische Militärbehörden den Zugang verweigert. Auf das außergewöhnliche Schauspiel, das ihn auf dieser abgelegenen Bergkuppe am Rande des Amazonas-Regenwalds erwartete, war er allerdings nicht gefasst. Vor seinen Augen tat sich ein gewaltiges Loch auf, mit einem Durchmesser von rund 200 Metern und ebenso tief, in dem Zehntausende notdürftig bekleidete Männer wie Ameisen schufteten. Die Hälfte von ihnen schleppte bis zu 40 Kilo schwere Säcke über hölzerne Leitern nach oben, die anderen sprangen an schlammigen Böschungen hinunter in den höhlenartigen Schlund, Körper und Gesichter ockerfarben von der eisenerzhaltigen Erde, die sie ausgeschachtet hatten.
Als Salgado diese Aufnahmen machte, dominierten Farbfotos die Hochglanzseiten der Magazine. Schwarz-Weiß war ein gewagtes Unterfangen, doch seine Fotostrecke zur Goldmine der Serra Pelada führte zur Rückbesinnung auf die monochrome Fotografie. Damit knüpfte sie an eine Tradition an, die in den frühen und mittleren Jahren des 20. Jahrhunderts von Meistern wie Edward Weston, Brassaï, Robert Capa oder Henri Cartier-Bresson begründet worden war. Als Salgados Bilder beim New York Times Magazine eintrafen, geschah etwas Außergewöhnliches: Es herrschte vollkommene Stille. "In meiner ganzen Karriere bei der Times", erinnerte sich Fotoredakteur Peter Howe, "habe ich niemals erlebt, dass Redakteure so auf eine Serie von Bildern reagierten wie auf die Aufnahmen von Serra Pelada."
Heute, da die Fotografie von der Kunstwelt und von digitaler Manipulation vereinnahmt wird, begeistert Salgados Portfolio mit einer geradezu biblischen Qualität, sowie einer Unmittelbarkeit, die seinen Bildern zugleich etwas ausgesprochen Zeitgenössisches verleiht. Die Mine in Serra Pelada ist längst geschlossen, doch das bittere Drama des Goldrauschs springt den Betrachter aus jedem dieser Bilder immer noch an.
Dieses Buch enthält das vollständige Serra-Pelada-Portfolio in großformatigen Reproduktionen und Museumsqualität, ein Vorwort des Fotografen, sowie einen Essay von Alan Riding. Ebenfalls erschienen als signierte und limitierte Collector's Edition, sowie als Art Edition.
Biografie (Sebastião Salgado (geb. 1944))
Sebastião Salgado wurde 1944 in Aimorés, Brasilien, geboren, seit 1973 ist er Fotograf. Für seine Fotoreportagen bereiste Salgado über 120 Länder; zahlreiche Fotobände entstanden: »Other Americas« (1986), »Workers – Arbeiter« (1993), »Terra« (1997), »Migranten« und »Kinder« (beide 2000), »Afrika« (2007) und »Genesis« (2013). Sebastião Salgado wurde vielfach ausgezeichnet, seit den 1990ern arbeitet er mit seiner Frau Lélia an der Wiederaufforstung eines kleinen Teils des Atlantischen Regenwalds in Brasilien. 2019 erhält er als erster Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.Biografie (Alan Riding)
Alan Riding ist ein in Brasilien geborener britischer Schriftsteller und ehemaliger Auslandskorrespondent der New York Times. Nachdem er die Auslandsbüros der Zeitung in Mexiko, Brasilien und Frankreich geleitet und auch als Kunstkorrespondent in Europa gearbeitet hat, schreibt er heute vornehmlich für das Theater. Wie Sebastião Salgado, mit dem er seit den frühen 1980er-Jahren befreundet ist und zusammenarbeitet, lebt er heute in Paris.Biografie (Lélia Wanick Salgado)
Lélia Wanick Salgado studierte Architektur und Stadtplanung in Paris. Ihr Interesse für die Fotografie entdeckte sie 1970. Seit den 1980er-Jahren konzipiert und gestaltet sie die Mehrzahl der Fotobände von Sebastião Salgado und organisiert alle Ausstellungen seines Werkes. Seit 1994 ist Lélia Wanick Salgado Geschäftsführerin von Amazonas images.Anmerkungen:
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