packender Jugendthriller mit Spannung und Nervenkitzel
Buchinhalt:
Die Schülerin Lumikki ist eine Einzelgängerin, regelt gerne ihre Angelegenheiten selbst und hält sich aus allem heraus. Als sie eines Tages an ihrer Schule eine Menge blutverschmierter Geldscheine findet, gerät sie unfreiwillig in einen Strudel von Lügen, schrecklichen Geheimnissen und zahlreichen Verbrechen. Und obwohl sie nichts dafür kann, steht Lumikki schon bald im Fadenkreuz korrupter Polizisten, der Drogenmafia und einem Spiel auf Leben und Tod….
Persönlicher Eindruck:
Was für ein packender Jugendthriller! Der aus der Feder einer finnischen Autorin stammende Roman hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen, so dass ich die knapp 300 Seiten in einem Rutsch lesen mußte. Das Buch ist ein spannendes Beispiel dafür, auch ohne eigenes Verschulden in einen Sog krimineller Machenschaften verstrickt zu werden und dadurch mehr als einmal um das eigene Leben fürchten zu müssen.
Lumikki ist 17 und eigentlich nichts Besonderes. Ihr Motto, sich in absolut nichts einzumischen und sich aus allem heraus zu halten, prägt ihr Leben. Aufgrund eines traumatischen Erlebnisses in ihrer Vergangenheit, das weitestgehend im Dunkel bleibt, kann sie nicht wirklich Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen und lebt ihr Leben als Einzelkämpfer.
Elisa ist da das exakte Gegenteil – modebewusst, ein Schicki-Micki-Girl. Doch die blutverschmierten Geldscheine verstricken die beiden Mädchen sowie Elisas Freunde Tuukka und Kaspar immer weiter in ein Netz aus Geheimnissen und schrecklichen Wahrheiten, die sich erst im Laufe des Buches heraus kristallisieren.
Was mich beim Lesen etwas verwundert hat, ist Lumikkis Bild, das sie selbst von sich und dem Bild, das sie die Handlung über abgibt. Sie ist eine recht zwiespältige Figur, betont ständig, wie sie überall „nein“ sagt – tut es aber doch nicht. Sie setzt sich mehr als alle anderen für eine Sache ein, mit der sie absolut nichts zu tun hat und setzt dadurch mehrfach ihr eigenes Leben aufs Spiel. Ob sie selbst überhaupt merkt, dass ihre Denke und ihre Handlungen auseinanderfallen, weiß man nicht. Dass Lumikki sich auf dieses Himmelfahrtskommando am Ende des Romans überhaupt einlässt, wunderte mich bei ihrer Einstellung wirklich sehr.
Von Lumikkis Vergangenheit erfährt man in Rückblenden nur wenig, doch das Wenige, das man liest, erzeugt eine absolut beklemmende Stimmung, so dass man sich in die Hauptfigur recht gut einfühlen kann. Woher kommt ihr Einzelkämpfertum? Und warum kam es zu den Übergiffen?
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die finnischen Namen von Personen, Plätzen und Städten / Stadtteilen, da diese sich doch für unsere Ohren sehr ähnlich anhören und ich des Öfteren mehrmals lesen mußte, wer oder was nun gemeint ist.
Dass es sich bei „So rot wie Blut“ um den ersten Band einer Trilogie handeln soll, verwundert mich. Der Schluß des Romans ist absolut rund und es bleiben nur sehr wenige zum Verständnis notwendige Fragen offen, so dass man den Roman durchaus auch als Einzelband lesen kann und nicht zwingend weitere Bände braucht.
Eine absolute Leseempfehlung: Spannung, Nervenkitzel und eine starke Protagonistin sind absolut garantiert!