Spoilerfreie Rezension für ein außergewöhnliches Herzens-Buch – mit Keeper Alarm!!
Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Buch noch nie von Petra Bunte gehört hatte. Die Thematik und die Leseprobe haben mich jedoch so sehr fasziniert, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Und ob mir das Buch gefallen hat, das verrate ich euch jetzt – wie immer ohne Spoiler!
Titel
Die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit
Der eher ungewöhnliche Titel ist Programm. Er passt wunderbar, ist prägnant. Und jeder der die Geschichte liest wird umso mehr feststellen wie passend er ist!
Cover
Ich finde das Cover wunder- wunderschön! Es passt total zur Geschichte und erregt durchaus auch Aufsehen. Es ist im Grunde genommen dezent – und doch so intensiv. Es drängt sich nicht in den Vordergrund und beeindruckt durch die Schlichtheit umso mehr. Fazit: ein rundum gelungenes Cover!
Schreibstil
Wir werden sofort mitten ins Geschehen geworfen. Da die Geschichte aus der Sicht des jeweiligen Charakters geschrieben ist, kommen die Gefühle auch 1:1 direkt beim Leser an. Obwohl manche der geschilderten Situationen alles andere als schön sind, besitzt Petra Bunte das Fingerspitzengefühl, diese Umstände sowohl nahe zu bringen und echt anfühlen zu lassen.
Falls jemand denkt, die Geschichte sei in irgendeiner Art und Weise vorhersehbar:
- ehrlich gesagt: egal was ihr vermutet oder denkt: ihr kommt nicht drauf!
Sie wird euch mitreißen, euch das Herz zerreißen, den Atem stocken lassen, kurzum, es gibt sicher kein Gefühl, das ihr nicht erleben werdet. Und das auf eine nachdrückliche Art und Weise, die seinesgleichen sucht! Volle Punktzahl!
Protagonisten
Wir haben es hier mit Protagonisten zu tun, die gegensätzlicher fast gar nicht sein könnten. Und dennoch ergänzen sie sich. Es ist tragisch, herzzerreißend, schockierend, traurig, schön, … ehrlich gesagt fehlen mir die Worte! So gut ist es! Es sind liebenswerte, tolle, sich echt anfühlende – und definitiv authentische Charaktere. Ich habe sie im Laufe des Buches (zugegebenermaßen eher schneller als langsam) kennen- und lieben gelernt.
Und es ist schwer, sie wieder gehen lassen zu müssen – wobei ich denke, dass sie sich so eingenistet haben, dass sie niemals ganz gehen werden. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie mich das Buch zum Nachdenken bringt – und meinen Blick auf meine Umwelt definitiv verändert hat!
Storyline
Im Laufe der Zeit (und nach unzähligen Büchern) kommt es einem so vor, als hätte man alles auf die ein oder andere Art schon gelesen. Man spekuliert daher immer, wie es weitergehen könnte, vermutet etwas, verwirft anderes, … kurzum, man fiebert mit.
Nun ja, mitgefiebert ist definitiv das richtige Wort. Nur dass ich ziemlich oft danebenlag. Und das auf so beeindruckende Weise, dass es echt großartig ist. Ein riesiges Kompliment dafür!
Stimmung
Die Stimmung ist trotz des ernsten Themas nie zu schwermütig. Es gibt immer wieder rührende und auch berührende Situationen, aber das Ganze wird – trotz Intensität - definitiv nie schwerfällig. Es ist ein Spaghat, der der Autorin anscheinend mit Leichtigkeit gelingt! Und das, obwohl bei mir auch Tränen geflossen sind. Chapeau für ein wunderbares, beeindruckendes, gefühlvolles Buch!!
Setting
Wie bereits gesagt, ich kenne kein Buch, das so ist wie dieses. Aber es ist ein wirklich wunderbares Buch. Für mich definitiv ein Keeper!!
Sonstiges
Ich fand es toll, dass es in diesem Buch nicht einfach eine schnelle Auflösung und danach die „Friede, Freude, Eierkuchen-Mentalität“ herrscht. Das Buch bleibt sich von Anfang bis Ende treu – und das auf eine stille – aber umso nachdrücklichere Art und Weise, die sich durch ihre zurückhaltende Wesensart direkt ins Herz schleicht – und dort auch bleibt! Es ist einfach nur schön!
Noch eine Anmerkung
Es ist kein Buch, das eine reine Wohlfühlatmosphäre kreiert. Das sollte jedem klar sein, der den Klappentext liest. Aber es ist definitiv eines, das in Erinnerung bleibt! Und für dieses Kleinod möchte ich Petra von ganzem Herzen danken!
Botschaft
Ich finde ja immer, dass es die kleinen leisen Dinge sind, die umso lauter nach außen wirken können. Die Grenze zwischen Licht und Dunkelheit ist für mich so ein Buch, bei dem auch eine kleine Geste nachdrücklich wirken konnte.
Gibt es auch Kritikpunkte?
Wenn überhaupt dann nur den, dass ich dieses Buch gerne als Hardcover bekommen möchte. Warum? Meine Buchschätze liebe ich sehr, und wenn ein Keeper wie dieses Buch richtig gewürdigt werden soll, dann wäre es bombastisch, wenn man ihm eine Hardcover- oder Schmuckausgabe ermöglichen könnte.
Oh, und einen Epilog hätte ich gerne auch noch bekommen. Ich liebe es, wenn es im Epilog darum geht, wie sich das Ganze weiterentwickelt hat – oder auch nicht.
Gesamtfazit
Auch wenn ich von Petra Bunte bisher noch nichts gelesen habe – dieses Buch ist derart einnehmend, dass ich in Zukunft definitiv keinen Bogen um ihre Bücher machen kann. Sie hat es gewagt – und geschafft - diese Thematik mit Würde, Feingefühl und Sensibilität zu meistern und gleichzeitig Missstände aufzudecken und der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Dafür gebührt ihr wirklich mehr als nur ein dickes Lob! Noch einmal: Chapeau Petra!
Insofern: eine absolute, überzeugte und definitiv vollumfängliche Leseempfehlung. Diese Art zu schreiben, mit der Geschichte zu berühren, ist wirklich selten und wer das kann hat definitiv eine einzigartige Gabe!
Definitiv 5 von 5 Sternen (mehr geht ja leider nicht)
Info:
Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde bei LovelyBooks vorab gelesen und durfte mich mit anderen Lesern darüber austauschen. Selbstverständlich hat dies meine Meinung zum Buch in keinster Weise beeinflusst.