Kleiner Forscher auf großem Abenteuer
~ Cover und Bilder ~
Schon der Einband lässt vermuten, dass hinter sich ihm großartiges verbirgt. Neben drei Kindern, welche zwischen jeder Menge Koffern und teils kuriosen Gegenständen hocken, ist die teils erhabene und verschnörkelte Schrift ein Hinweis darauf dass es ein fantastisches Abenteuer wird.
Kaum blättert der Leser in dem Band, gibt es gleich das erste „Ohhh….“ (Im Sinne von „Oh wie schön“. ;-)), denn das Papier auf dem die Seiten gedruckt wurden, fühlen sich glatt und hochwertig an. Kein Vergleich mit anderen Jugendromanen. Ein richtig großes „Wow“, entfuhr mit dann aber, als ich die Bilder gesehen habe. Nicht etwa eine kleine schwarz-weiße Zeichnung irgendwo am Rand, sondern ganze Bildtafel. Teils sogar zweiseitig und alle samt farbig gestaltet. Sie stellen jeweils eine Szene zum eben gelesen dar, so dass der Leser hier auch optisch mit auf die Reise genommen wird. – Alleine schon wegen den Bildern kann ich den Kauf nur ans Herz legen. Die Geschichte allerdings steht ihnen in nichts nach. ;-)
~ Geschichte ~
Archer ist ein Helmsley und darauf kann erst stolz sein. Zumindest theoretisch, denn seine Großeltern sind Forscher und im wahrsten Sinne des Wortes Stadtbekannt. Allerdings nicht überall beliebt. Umso größer ist bei einigen die Freude, als die beiden auf einem Eisberg verschwinden. Für Archer ändert dieser Verlust alles, denn seine Mutter lässt ihn nun nicht mehr aus dem Haus. Das einzige was der Junge noch darf ist zur Schule zu gehen und dann, auf direktem Weg, nach Hause. Tagein, tagaus. Eingesperrt in einem großen Haus das, mit all seinen ausgestopften Tieren und kuriosen Gegenständen, einem Museum gleicht. Wie soll Archer da bloß Abenteuer erleben, um in die Großstapfen seiner Großeltern zu treten? Dann hat er eine Idee: Er fährt an den Südpol und findet die beiden, doch dafür muss Archer erst einmal aus dem Haus. Der Junge entwickelt einen genialen Plan …
Das ein Kind das Haus, bis auf die Schule, überhaupt nicht verlassen darf ist vermutlich arg übertrieben. Für diese Geschichte ist es aber nicht nur notwendig, sondern passt einfach dazu. Je mehr Hindernisse sich Archer in den Weg stellen, desto kreativer (und auch mutiger) wird er. (Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.) Als Leser kann man wunderbar beobachten wie die Kinder reifen und auch lernen sich und andere so zu akzeptieren, wie sie eben sind.
~ Schreibstil ~
Es ist ja immer etwas „gefährlich“ Vergleiche anzustellen. Hier möchte ich es ausnahmsweise aber dennoch machen, denn der Erzählstil erinnerte mich sofort an „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“. (Das soll auf keinen Fall heißen, dass der Autor hier abgekupfert hat!) Die bildlichen Beschreibungen helfen dabei, den Leser in eine Detailreiche Welt zu entführen. Der packende Erzählstil stellt die Handlung mal von der einen, mal von der anderen Seite dar, so dass hier absolut nichts verpasst wird. Einfach wunderschön und im wahrsten Sinne ein Sog zwischen die Zeilen, aus denen man gar nicht wieder auftauchen möchte.
~ Empfohlenes Lesealter 10 – 12 Jahre ~
Als empfohlenes Lesealter wird vom Verlag 10 bis 12 Jahre angegeben. Ich finde das sehr passend, denn in diesem Alter ist die Geschichte nicht nur verständlich, sondern auch „träumbar“. (Die Romankinder sind 11 Jahre jung.) Wirklich schwierige Wörter gibt es nicht und falls doch, wird es direkt in der Handlung selbst, erklärt.
~°~ Fazit ~°~
Ob Archers Großeltern endlich (wieder) auftauchen? Ich habe da so eine Theorie, ob ich richtig liege, erfahre ich im Herbst, denn dann erscheint der zweite Band. Bis dahin kann ich euch nur empfehlen die Zeit zu nutzen und euch schon auf den „Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt“ zu machen. Ein wunderbarer Roman über Freundschaft, Hoffnung und den Mut anders zu sein.