Kunterbunt, lustig und auch ein Bisschen ernst – Anton ist einfach kasse!
Zum Inhalt:
Anton hat vier beste Freunde, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten - zumindest bis Victoria Elisabeth Wilhelmina von und zu den Eichen neu in Antons Klasse kommt. Ab da versteht Anton seine Freunde und die Welt nicht mehr, aber Anton wäre nicht Anton, wenn er sich davon entmutigen lassen würde…
Unsere Meinung:
„Ein Anton fürs Leben“ ist nach „Anton hat Zeit“ und „Nur Mut, Anton!“ der dritte „Anton“-Band von Meike Haberstock (u.a. „Holly Hosenknopf“ und „Agathe bleibt wach“). Wie bereits in den ersten zwei Büchern präsentiert sie eine kunterbunte, humorvolle, kreative und auch tiefgründige Geschichte (nicht nur) für kleine Leser (Altersempfehlung 6 – 12 Jahre). Meike Haberstocks Illustrationen sind zahlreich, bunt und quirlig und haben meinen beiden Söhnen (5 und 8 Jahre alt) gleich gefallen. So lädt das Buch schon vor dem (Vor-)Lesen zum betrachten und gemeinsamen entdecken ein und man bekommt schon beim ersten Durchblättern eine Vorstellung davon, welche „Abenteuer“ Anton mit seinen Freunden erlebt.
Wie gewohnt ist die Geschichte vom Grundgedanken an sich eigentlich ganz simpel, aber dennoch zielgerichtet in einer zentralen Frage auf den Punkt gebracht: Was ist Freundschaft? In diesem Buch lernt Anton durch eigene Erfahrungen und durch Gespräche mit seiner Mama, seinem wunderbaren Opa und seinen Freunden, was eine Freundschaft eigentlich ausmacht. Ganz „strukturiert“ legt sich Anton, der ja inzwischen in der ersten Klasse ist und (noch nicht ganz fehlerfrei) schreiben kann, eine „Freundschaftsliste“ an, auf der er festhält, was für eine Freundschaft wichtig ist. Dies gibt beim Vorlesen auch immer wieder die Möglichkeit, mit den eigenen Kindern über das Thema Freundschaft zu sprechen, eigene Ideen dazu zu entwickeln und Fragen zu klären (die bei uns ganz von selbst kommen). Genau so muss ein gutes Kinderbuch mit Tiefgang sein!
Die Geschichte selbst ist kunterbunt, lustig und durchaus auch mal turbulent, wenn Anton z.B. am Eltern-Kind-Nachmittag in der Schule im Überschwang der Gefühle eine Buffet-Schlacht anzettelt (siehe auch Doppelseite 30/31), in der – im wahrsten Sinn des Wortes – die Pfannkuchen fliegen. Da bleibt vor lauter Lachen garantiert kein Kinderauge trocken! Es ist eine dieser typischen Geschichten, bei denen meine Söhne beim Vorlesen immer darum flehen, noch ein Kapitel zu lesen… und noch eins… und noch eins.
Neben dieser tollen Geschichte sind die Illustrationen mal wieder wunderbar gelungen und zeigen oft Antons ganz eigene, unglaublich kreative und manchmal erfrischend naive Sichtweise der Dinge, seien es nun Stangensellerieköpfe (S. 88) oder auch die eigene innere Zerrissenheit (S. 61). Hinzu kommen unter den Kapitelüberschriften immer kleine, aber feine Reime zum Thema Freundschaft.
Abgerundet wird dieses rundum gelungene Kinderbuch auf der vorderen Umschlaginnenseite von einem passenden Rezept für die „besten Eierkuchen der Welt“ (sehr kindgerecht aufbereitet und Lust aufs Kochen machend, eine tolle Idee!) und auf der hinteren Umschlaginnenseite von einem „Rezept für die besten Freundschaften der Welt“, auf dem sich unter Anderem die „Zutaten“ Zusammenhalt & Vertrauen finden. Mehr wird hier nicht verraten!
FAZIT:
Humorvoll, quietsche bunt und doch auch lehrreicht: So muss ein gutes Kinderbuch sein! Anton ist klasse!