Dieses Buch schließt nahtlos an den Vorgänger an - Kunststück, es ist ja nur im Deutschen zu einer Tetralogie geteilt worden.
Lia ist zurück in ihrer Heimat, doch sie wird gejagt und muss sich jeden Schritt überlegen. Trotzdem schafft sie es, in ihrem Heimatschloss Eingang zu finden und sogar zu den Menschen zu beten. In der Zwischenzeit erhält Rafe Beweise dafür, dass sie mit allem, was sie ihm mitgeteilt hatte, recht hatte und er zögert keinen Augenblick. Er stellt eine Elitetruppe aus einhundert Soldaten zusammen und reitet mit ihnen nach Morrighan, genau zur richtigen Zeit. Denn jetzt ist der Moment gekommen, da Lia sich den Feinden im Inneren stellt, und sie kann jede Hilfe von Rafe und Kaden gebrauchen. Doch auch die Vendaner waren nicht untätig und eine riesige Armee wälzt sich in Richtung der morrighesischen Grenzen. Lia, Rafe und Kaden samt ihren Truppen haben keine Chance, als sich der Moment der großen Schlacht nähert, und doch nutzen sie all ihre Energie, um sich genau darauf vorzubereiten.
Ich hatte ein großartiges, geradezu episches Finale erwartet, doch muss ich zugeben, dass ich in dieser Hinsicht ein wenig enttäuscht wurde. Es fängt schon mal damit an, dass meiner Meinung nach dem Buch kein bisschen gutgetan hat, dass es im Deutschen geteilt wurde. Nichts gegen gesunde Geldgier, aber wo eigentlich kein Schnitt geplant war, sollte auch keiner gemacht werden. So wirkte gerade der Anfang des hier vorliegenden vierten Bandes recht hektisch und mehr beschrieben als gezeigt. Dazu kommt, dass allgemein die Handlung des Buches hier zu schwächeln beginnt. Es wurde in den vorhergehenden Bänden so viel aufgebaut, angedeutet, immer mal wieder ein wenig ins Licht gerückt, gerade auch was die Prophezeiungen, die alten Berichte und die Gefährlichkeit des Komizars angeht, dass das Ende eher antiklimaktisch daherkam, da half auch das Hin- und Herspringen zwischen den Perspektiven nichts mehr. Wenn man sich einiges so überlegt, war das eigentlich völlig unnötig und hatte nicht viel mit dem Handlungsverlauf zu tun. Dass ich hier trotzdem noch drei Sterne vergebe, ist allein der großartigen Schreibweise zu verdanken, die auch in diesem Teil immer wieder hervorblitzte, ansonsten hat mich dieses Finale tatsächlich eher unbefriedigt gelassen, weil es auch weniger Mut bewies, als ich der Autorin zugetraut hätte.