Romantik-Krimi mit spannender Grundhandlung, aber auch zähen Längen in der zweiten Hälfte. Konnte mich nicht komplett überzeugen, leider.
Buchinhalt:
Caroline Harrison hat vor, den kleinen Sohn ihrer verstorbenen Freundin zu adoptieren, da kommt es zu mehreren Mordanschlägen. Es stellt sich heraus: nicht Caroline ist das Ziel, sondern Baby Henry – und keiner weiß den Grund für die Angriffe. Detective Jason Drake vom FBI nimmt sich des Falles an und schon bald fliegen die Funken zwischen ihm und Caroline – waren die beiden doch vor Jahren schon einmal ineinander verliebt. Erst relativ spät stoßen die Ermittler auf ein Netz von Intrigen und Machenschaften, die die Anschläge in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen....
Persönlicher Eindruck:
Im zweiten Teil ihrer Harrison-Dilogie steht bei Autorin Blackburn nun Caroline im Mittelpunkt: zusammen mit ihrem Pflegesohn Henry ist sie Opfer mehrerer Mordanschläge und die beiden entkommen jedes mal nur knapp dem Tod. Auch die bereits bekannten Figuren aus Teil 1 geben sich in diesem Romantik-Krimi ein Stelldichein.
Während ich bei Teil 1 recht begeistert war und mit Spannung an den Seiten klebte, konnte mich diese zweite Geschichte leider nicht so recht überzeugen. Obwohl bereits bekannte Figuren erneut auftauchen und das Setting eingängig und bildhaft beschrieben wird, gestalten sich die handelnden Personen eher flach und profillos. Natürlich stehen mit Caroline und Jason zwei Hauptfiguren im Mittelpunkt, doch konnten auch die beiden keine richtige Tiefe bei mir als Leser vermitteln.
Caroline ist mehr als besorgt und fast schon fixiert auf das ihr anvertraute Kleinkind, weitere Fixpunkte oder Tätigkeiten scheint es in Carolines Leben nicht zu geben. Als dann Jason auftaucht, weiß Caroline nicht so recht, was sie will – eine erneute (aufgewärmte) Beziehung zu dem als Prachtkerl beschriebenen Ermittler oder doch lieber professioneller Abstand.
Jason hingegen zeigt recht deutlich, dass er noch immer Interesse an Caroline hat und sie unter allen Umständen beschützen will. Auf dem weg dorthin holt er seine eigenen Eltern mit ins Boot sowie seine Kollegen, allen voran die toughe Ermittlerin Heidi, die schon aus dem ersten Band dem Leser bekannt ist.
Die Krimihandlung ist spannend, keine Frage. Man rätselt lange Zeit wer bzw. was wohl dahintersteckt hinter den mitunter auch recht ungewöhnlichen Anschlägen. Die Liebesgeschichte hingegen störte mich an vielen Stellen, weil sie den Fluss hinsichtlich des Krimis ständig unterbrach und so gar nicht wusste, wohin sie wollte.
In der zweiten Hälfte, als sich schließlich ein Attentäter herauskristallisierte und auch sein Motiv klarer und erläutert wurde, zog sich der Plot recht zäh dahin. Ich gebe zu: ich war dann auch irgendwann froh, als ich auf der letzten Seite ankam. Insgesamt befriedigte mich der Schluss nicht richtig, das Ende vermochte nicht zu überzeugen. Vielleicht hält sich die Autorin hier ein Hintertürchen für eine eventuelle Fortsetzung offen – man weiß es nicht. Denn eigentlich ist die Reihe in zwei Bänden abgeschlossen.
Der christliche Aspekt der Handlung ist recht geringfügig und beschränkt sich auf einige wenige Stoßgebete und das obligatorische Tischgebet, dennoch kommen Themen wie Gottvertrauen und göttliche Fügung inhaltlich durchaus zur Sprache.
Alles in allem gefiel mir der erste Band bedeutend besser, der Spannungsbogen flachte im vorliegenden Band 2 zu schnell ab, so dass ich nur eine mittlere Punktzahl von 3 Sternen vergeben kann. Es geht durchaus besser, ein Meisterwerk ist Verborgenes Vermächtnis jedenfalls nicht.