Ein Meisterwerk sorgt für richtigen Lesegenuss...
„Die Birken wissen’s noch“ ist ein Meisterwerk. Für diesen Roman kann es nicht genug Lob geben...
Schon der erste Augenblick, als ich das Buch in die Hände nahm, war ein besonderer: Die Covergestaltung, die Struktur des Papiers hat mich sehr beeindruckt. Auf dem Bild sieht das Cover vielleicht nicht so interessant aus, aber wenn man das Buch in den Händen hält und das raue Papier fühlt, seine Struktur, seine Unebenheit, dann hat man schon den ersten Vorgeschmack, das etwas Besonderes auf einen kommt.
Der Autor schreibt die Geschichte von der ersten Person. Edvard ist ein 23-jähriger Mann, der sich nach dem Tod des letzten Verwandten, seines Großvaters auf die Entdeckungsreise in die Vergangenheit begibt, um herauszufinden, was mit seinen Eltern passiert ist. Er weiß nur, dass sie bei einem geheimnisvollen Unfall ums Leben gekommen sind, als Edvard erst 3 Jahre alt war. Seitdem kümmerte sich der Großvater Sverre um ihn. Er sprach aber nie darüber, was damals, 1971 passiert war. Nun findet Edvard die ersten Hinweise, die ihm helfen sollen, und macht sich auf den Weg von einem norwegischen Dorf zu den Shetland-Inseln. Auf die Suche nach Antworten auf die Fragen, die ihn nun quälen: Warum starben seine Eltern? Was geschah tatsächlich mit ihm an dem Tag (laut Zeitungsberichten wurde er wohl entführt – aber von wem und warum)? Was ist aus seinem Großonkel geworden, der angeblich 1944 starb? Und was hat es an sich mit dem geheimnisvollen Erbe? Während der Reise gewinnt Edvard in kleinen Portionen immer wieder neue schockierende Erkenntnisse über seine Familie, Geschichten, von denen nie geredet wurde. Am Ende kehrt ein ganz anderer Mensch zurück nach Norwegen, einer, der nun in Ruhe leben kann...
Die Geschichte hat mich von den ersten Seiten mitgenommen. Ich vergaß immer wieder Zeit und Raum, versetzte mich komplett in Edvards Rolle und folgte jedem seiner Schritte auf dieser Reise, erlebte die Erschütterungen, die er hatte, und quälte mich mit den gleichen Fragen, die er sich stellte. Das Wichtigste, was ich dabei erwähnen soll: Das ist das Spannendste, was ich seit langem gelesen habe! Die Art, wie die Spannung aufgebaut wird, kann ich nur mit einem Wort bezeichnen: MEISTERHAFT! Das Interessanteste wird wie nebenbei erwähnt. Der Autor schmeißt einfach einen Satz in den Text hinein und löst damit immer wieder neue Explosionen aus. Mein Herz fing mehrmals zu rasen, als nach mehreren Seiten der relativ ruhigen Geschichte so ein Satz kam, der plötzlich alles auf den Kopf stellte. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl! Der Roman fesselt den Leser und lässt ihn bis zur letzten Seite nicht aus seinem Bann!
Ein absolut lesenswertes Buch!!!