Eine Geschichte,die mich zwar überrascht, aber nicht immer begeistert hat.
Die 16jährige Willowdean lebt zusammen mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt mitten in Texas. Erst vor kurzem ist ihre geliebte Tante Lucy gestorben – und sie fehlt Willow in jeder nur erdenklichen Situation (und nicht nur, wenn sie die Musik von Dolly Parton hört) – denn eigentlich war sie die einzige Person, welche sie mit all ihren Problemen verstanden hat. Zwar hat Will nicht so starke Gewichtsprobleme wie Lucy, und meistens stört sie auch ihre rundlichere Figur nicht wirklich – aber einfach ist es nicht mit einer Mutter, die einmal den örtlichen Schönheitswettbewerb gewonnen hat und immer noch wahnsinnig stolz darauf ist, in ihr damaliges Kleid zu passen. Und dann ist da auch noch der gutaussehende, sportliche Junge Bo, der Will auf Anhieb gefällt, bei dem sie allerdings nie damit gerechnet hätte, auch seine Aufmerksamkeit zu bekommen……Als die Zeit für den jährlichen Schönheitswettbewerb immer näher rückt, fasst Will einen Entschluß, mit dem niemand gerechnet hätte…….
Als ich das Cover dieses Buches gesehen habe, hatte es sofort meine Aufmerksamkeit. Denn trotz des scheinbar unaufgeregten Eindrucks mit der dunklen Hintergrundfarbe und den wenigen Details, die darauf zu sehen sind, fällt es irgendwie auf. Auch habe ich erst beim genaueren Betrachten gemerkt, dass es sich in der Mitte um eine Frau im roten Kleid handelt, welche anscheinend gerade einen großen Auftritt hat. Auch gefällt mir der sofort gut erkennbare Titel.
Mit Willowdean hat die Autorin eine 16jährige Hauptfigur gewählt, die auf mich beim Lesen einen launischen, an manchen Stellen sogar etwas unsympathischen Eindruck hinterlassen hat. An manchen Stellen dagegen kämpft sie für andere und setzt sich gegen Ungerechtigkeiten ein, was ich mir allerdings viel öfter gewünscht hätte. Der Schönheitswettbewerb dagegen spielt zwar eine gewisse Rolle, allerdings nicht die Hauptrolle in der Handlung, was mir wiederum gut gefallen hat. Ich hätte vielleicht auch gerne noch etwas mehr über die „Nebenrollen“ erfahren, hier vor allem über Will’s neue Freunde, was aber meiner Meinung nach auch immer wieder nur am Rande und viel zu wenig vorkam. Die Geschichte wird aus der Sicht von Will erzählt – und vielleicht liegt auch hier der Grund.
Ein wenig vermißt habe ich ebenfalls die nach dem Klappentext zu erwartende witzige, originell komische Geschichte, die dort beschrieben wird. Zwar hat die Autorin Julie Murphy einen gut zu lesenden, alles andere als langweiligen Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt, allerdings fehlte mir beim Lesen ein wenig die Lesefreude, denn diese hat mich während der gesamten Geschichte nicht voll und ganz erreicht, der „Zauber der Geschichte“ ist bei mir leider nicht angekommen.
„Dumplin – Go big or go home“ von Julie Murphy ist für mich ein Buch, welches mir zwar eine schöne Lesezeit beschert hat, mich allerdings nicht ganz so überrascht hat wie erwartet.