Eine schöne Geschichte, die mich berühren konnte
Julia Pelzer – Nothing like you
Mit ihrem Traum von einem Studienplatz an der University of Arizona will Ally ihr Leben endlich in den Griff bekommen und die traumatischen Ereignisse hinter sich lassen. Die Jurastudentin hat ihr Ziel klar vor Augen. Als direkt am ersten Abend Jax an ihrer Tür klopft ist sie nur mässig begeistert. Als sie kurz darauf feststellt, das er ihr "Briefkasten"-Nachbar ist und einen wichtigen Brief zurückhält, ist sie stark genervt. Allerdings ist Jax auch mit seiner lockeren,etwas überheblichen Art faszinierend und als er sie um Hilfe bittet, kann sie ihn nicht einfach stehen lassen.
Denn Jax hat ebenfalls einen großen Traum: Er will in die Firma seiner Familie einsteigen und nebenbei seine Leidenschaft als Fotograf ausleben. Allerdings macht der Unterrichtsstoff ihm Probleme und er braucht dringend Hilfe um seinen Abschluss zu schaffen.
Zum ersten Mal erlebt er, dass er nicht nur auf seine Schwächen reduziert wird. Ally sieht ihn. Alles von ihm. Doch wird sie den Mut haben sich auch ihm zu öffnen?
Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen.
Die Autorin hat einen angenehmen, lebendigen und modernen Erzählstil. Ich brauchte nur wenige Seiten um in der Geschichte abzutauchen und in wenigen Stunden wegzulesen.
Mir gefällt das zusammengestellte Figurenensemble sehr gut. Im Fokus steht die Liebesgeschichte von Ally und Jax, die eher in den Bereich Slowburn fällt. Sowohl Ally als auch Jax haben in ihrer Kindheit und Jugend einiges durchmachen müssen. Jax´ Lernschwäche hat zu vielen Hänseleien geführt, seine Eltern haben keine großen Erwartungen in ihn gesetzt und eigentlich wollen sie ihm auch keinen Job im Familienunternehmen geben. All das führt dazu, dass Jax verzweifelt kämpft und es nicht so aussieht, als würde er es schaffen. Mit Allys Hilfe schöpft er neuen Mut, aber wie viel kann ein Mensch ertragen, bevor er aufgibt?
Ally hat mit extremen familiären Problemen zu kämpfen. Schon früh ist ihre Mutter verstorben, ihr Vater hat das kaum verkraftet und ihr Bruder ist auf die schiefe Bahn geraten. Bestimmte Gerüche triggern die Studentin und obwohl Jax und sie anfänglich kaum miteinander auskommen, sieht er die kleinen Anzeichen für ihre Panikattacken.
Die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren hat mir gut gefallen.
Aber auch die Nebenfiguren haben sich bereits in mein Herz geschlichen, Eric mit seinem Kurzauftriff, Savannah, die an der Schule gemobbt wird, die lebenslustige Mona, die mich sofort für sich einnehmen konnte.
Es gibt gleich mehrere Gegenspieler, die den beiden Hauptfiguren Steine in den Weg legen. Diese sind gut gewählt und detailliert beschrieben.
Weiterhin gibt es einen Pluspunkt für die bildhafte Ausarbeitung der verschiedenen Schauplätze.
Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen. Sicherlich wird das nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein und ich würde wirklich gern noch mal an die University of Arizona zurückkehren und vielleicht eine Geschichte von Mona oder Savannah lesen.
Die Geschichte ist wunderbar kurzweilig und hat mir ein paar zauberhafte Lesestunden beschert. Mit den emotionalen Themen ist die Autorin sensibel umgegangen. Ich mochte, dass sich die Liebesgeschichte sehr langsam entwickelt und die vorhandenen Twists sind gut und glaubhaft umgesetzt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
Das Cover ist hübsch anzusehen. Die Goldflecken und die goldene Schrift auf bläulichem Grund sind haptisch etwas hervorgehoben.
Fazit: Eine schöne Geschichte, die mich berühren konnte. 4,5 Sterne.