Zweiter Teil der Reihe mit liebevoll gestalteter Geschichte und spannender Handlung. Absolut verdiente Leseempfehlung!
Buchinhalt:
Mit einem sogenannten Brautschiff kommt die junge Arabella im 19. Jahrhundert von England nach Kanada, auf der Flucht vor einer Zwangsheirat in der Alten Welt. In British Columbia hat sie sofort zwei Verehrer: den selbstgefälligen Marineleutnant Drummond und den hart arbeitenden Bäcker Pete. Von diesem ist Arabella zunächst wenig angetan, bewegte sie sich doch bislang in betuchten Kreisen. Als sie dann aber ein vom Stamm zurückgelassenes, krankes Indianerkind findet, kommen sie und Pete sich bei dessen Pflege näher und Arabella lernt, dass innere Werte und ein guter Charakter mehr zählen, als sozialer Status…
Persönlicher Eindruck:
Jody Hedlund ist immer ein Garant für spannende, warmherzige Geschichten mit christlichen Grundtönen, ich kenne schon viele ihrer Romane. Im zweiten Teil ihrer Brautschiff-Saga lernt der Leser diesmal die betuchtere Gruppe der Frauen kennen, die in der Neuen Welt eine Zukunft und einen Ehemann suchen.
Hauptfigur ist Arabella, eine junge Frau aus wohlhabenden Verhältnissen, die vor einer erzwungenen Ehe mit einem brutalen Mann aus England flieht. Die Narben an ihrem Körper erinnern sie täglich an die schlimmen Erlebnisse, dennoch sucht sie ihrem Zukünftigen zunächst unter den wohlhabenden Männern von Victoria und unter den Offizieren. Eine Beziehung mit einem Mann aus einem niederen Stand kann sie sich zunächst nicht vorstellen.
Die beiden Männer in der Dreiecksgeschichte sind zum einen der Marineleutnant Drummond und der Bäcker Pete, zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Drummond ist selbstgefällig und rücksichtslos, er trägt Schuld daran, dass zahlreiche Indianerstämme in der Pockenepidemie ausgerottet wurden und entwickelt sich im Laufe der Handlung zum Bösewicht schlechthin. Bäcker Pete hingegen ist warmherzig, schwer arbeitend und hat einen guten Charakter. Er lebt Arabella christliche Tugenden wie Nächstenliebe, Gottvertrauen und das Zurückstellen des eigenen Wohls vor und gerät dabei unter Drummonds Vorherrschaft mächtig unter Druck.
Arabella ist lange schwer von Begriff, was ihre Beziehung zu den beiden Verehrern anbelangt: ich hätte sie an manchen Stellen am liebsten geschüttelt. Wie sie das Indianerkind pflegt und nach und nach selbständig wird und aus ihrem Standesdünkel herauswächst, war authentisch und berührend erzählt, mir hat ihre Entwicklung über die Handlung hinweg sehr gefallen.
Der Schreibstil ist eingängig, liebevoll und berührend, ich habe das ganze Buch tatsächlich in einem Rutsch gelesen und würde am liebsten beim dritten Band weiter machen. Von der Handlung her gesehen kann das Buch gut für sich alleine stehen und ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es tauchen aber viele Figuren, die die Leser bereits aus Band 1 kennen, wieder auf und machen das Leseerlebnis dadurch zu einem Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren.
Ein wirklich herzerwärmender, spannender Roman mit christlichen Werten und liebevoll gezeichneten Figuren, den ich wärmstens weiter empfehle. Hervorragende Literatur, für mich ein Meisterwerk!