Schöne, emotionale Liebesgeschichte
In "Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer" geht es um Ben und Olivia, die sich unter denkbar ungünstigen Bedingungen kennen lernen, da sie in seiner Scheidung die Gegenseite vertritt. Zudem hat sie sich bereits ein eher negatives Bild von ihm gemacht, was auf schlechten Erfahrungen mit anderen Profisportlern basiert, doch im Umgang mit ihm erkennt sie schnell, dass er in vielerlei Hinsicht ganz anders ist, als sie erwartet hatte, wodurch es ihr nicht gerade leichter fällt, ihm fernzubleiben.
Die Autorin hat den Interessenkonflikt, der hier vorherrscht, sehr gut dargestellt. Es ist von Anfang an offensichtlich, dass die beiden sich attraktiv finden, aber auch, dass sie sich nicht zueinander hingezogen fühlen sollten, vor allem, weil sie die Anwältin der Frau ist, die er sehr spontan geheiratet hat und von der er sich nun scheiden lassen möchte. Gerade Olivia will sich deshalb auf keinen Fall auf ihn einlassen und es wurde deutlich, dass ihr Verstand und ihre berufliche Integrität gegen ihre Gefühle angekämpft haben. Dieser innere Zwiespalt dominiert die Geschichte hauptsächlich in der ersten Hälfte und mir hat gefallen, wie die Figuren letztlich damit umgegangen sind, auch, weil mich angenehm überrascht hat, wie dieser Handlungsstrang sich entwickelt hat. Ich fand es allerdings ein wenig schade, dass Bens Ehefrau eine viel kleinere Rolle gespielt hat, als ich erwartet hatte; ich mochte ihre Charakterisierung, doch alles in allem ist sie irgendwie blass geblieben und ich hatte den Eindruck, dass hier Potential nicht ausgeschöpft wurde, insbesondere wenn man bedenkt, wieso die Ehe überhaupt zustande gekommen ist.
Beide Protagonisten haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und sie wurden von ihrer Vergangenheit geprägt, weshalb es schön war zu sehen, wie sie nach und nach bereit waren, sich aufeinander einzulassen und zaghaft in die Zukunft zu blicken. Sehr interessant fand ich hier vor allem Olivias Handlungsstrang; sie hat eine wichtige Entscheidung in Bezug auf ihr Leben getroffen und der Leser kann sie dabei durch Höhen und Tiefen begleiten, was zu einigen emotionalen Momenten führt. Allerdings hätte ich mir genau deshalb einen Epilog am Ende der Erzählung gewünscht, um zu sehen, ob die beiden mittlerweile alle ihre Träume erfüllt haben. Das letzte Kapitel war gelungen, doch schon wie in den vorherigen Bänden fand ich das Ende vergleichsweise abrupt, insbesondere, weil der große Konflikt recht schnell abgehandelt wurde. Das war schade und aus diesem Grund habe ich einen halben Stern abgezogen.
Auch in diesem Buch spielt Eishockey eine große Rolle und man hat gesehen, wie viel Druck es sein kann zu wissen, dass man gewinnen muss, was mir gut gefallen hat. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, wie wichtig das Spiel für Bens komplette Familie ist und es gab ein paar schöne und unterhaltsame Szenen zwischen den Geschwistern, deren Dynamik mir sehr authentisch vorkam. Es war toll, die bereits bekannten Charaktere wiederzusehen.
3,5 Sterne