Ho ho ho Verwirrung
Ich, Santa, Fantasy –Roman von Jay Kay, 324 Seiten, erschienen bei Even Terms Press/Eigenverlag des Schriftstellers.
Die Erlebnisse des namenlosen Waisenknaben in einer Fantasie-Welt.
Nach dem Tod seiner Mutter kommt der 16jährige Protagonist zu seinem Onkel Frank und den beiden Cousins Sebastian und Tobias. Eigentlich geht es ihm ganz gut dort, mit den beiden Cousins kommt er gut aus und die Jungs genießen viele Freiheiten. Die wichtigste Aussage als ihn sein Onkel begrüßt: „Halte dich an die Regeln und wir werden eine prima Zeit haben“. Der Onkel sammelt merkwürdige magische, bzw. auch mysteriöse Dinge aus der Vergangenheit und die wichtigste der Regeln ist, dass darüber mit Außenstehenden nicht gesprochen werden darf. Eines Tages lernen die Jungs auf einem Jahrmarkt den Steilwandfahrer Jules kennen, durch ihn beginnt der Kontakt mit der Fantasiewelt. Das ändert das Leben des Namenlosen total.
Das Buch beginnt mit einem Santa-Gedicht in deutscher Sprache, welches mit gleichem Inhalt, am Ende in Englischer Sprache noch einmal abgedruckt erscheint. Eingeteilt in Intro, 30 Kapitel, Extro und am Ende, Anfang. Jedes Kapitel ist mit römischen Zahlen und drei Schlagworten überschrieben, die auf den Inhalt Bezug nehmen. Die lebhaften Wortwechsel lockern das Geschehen auf. Jay Kay hat es durchaus verstanden, sehr bildhaft zu erzählen, was mir sehr gut gefallen hat. Z.B. in der Szene, als der Protagonist das Haus seines Onkels erreicht, die Häuser mit den prächtigen Giebeln und Türmchen, die Haustür mit dem Löwenkopftürklopfer oder das Zimmer des Hausherrn, das alles war reines Kopfkino. Die Geschichte ist im personalen Stil erzählt, aus der Sicht des namenlosen Protagonisten.
Zuerst einmal bin ich, auch wegen der Covergestaltung, von einem völlig falschen Inhalt ausgegangen. Das Buch wurde bei vorablesen.de beworben mit dem Slogan: Endlich! Die Wahrheit über Santa. Da ich vom Verlag einen Erklärungsbrief erhalten habe, dass es sich beim vorliegendem Buch nicht um eine Geschichte zum Thema Weihnachten handelt und auch die Leseprobe nicht unbedingt darauf hindeutete, habe ich dies auch nicht mehr erwartet. Trotzdem erhoffte ich mir anhand der Leseprobe auf eine Schicksals-Geschichte, die der Waisenjunge bei seinem Onkel erlebt. Evtl. mit hilfreicher Santa-Figur oder anderen Fantasy-Wesen. Als der Junge den Steilwandfahrer Jules kennenlernt wurde für mich die Geschichte undurchschaubar. Wer Jules oder die anderen Frauenwesen eigentlich genau sind, habe ich in keinster Weise kapiert. Es wurde auch, für mich zumindest, auch nicht ausreichend erklärt. Da konnte auch das Hierarchiemodell (schön gestaltet) über die Kongregation der Zeiten, nichts ändern. Zu meiner Verwirrung hat auch beigetragen, dass die einzelnen Fantasy-Figuren, mehrere Namen hatten. Soviel ist mir klar geworden, dass der Namenlose etwas suchen soll, was genau weiß ich nicht so recht, auch seine Aufgabe ist mir nicht so recht klar geworden. In wessen Rolle er am Ende, bzw. im, mit „Anfang“, betiteltem Ende geschlüpft ist, ist mir schon klar, aber welcher Sinn steckte dahinter? Ob Figuren, die im Buch getötet werden, wirklich tot sind, keine Ahnung. Alle handelnden Figuren außer Bastian waren äußerst unsympathisch, weil sie stets wage antworteten, dem Waisenjungen bei seiner Suche nicht besonders hilfreich waren, oder einfach nur ungerecht und böse. Auch der Protagonist wusste nie so recht was er eigentlich genau tut. Ganz am Ende kommen einige Kapitel, „Das verlorene Kirigami“ vermutlich eine Fortsetzung? Oder der Beginn eines Nachfolgerbandes? Oder gehört es noch zur vorliegenden Geschichte? Ich werde diese Geschichte keinesfalls weiter verfolgen und bin enttäuscht über die investierte Lesezeit und meine nicht erfüllten Erwartungen, schade. Von mir keine Leseempfehlung und 2 Sterne von möglichen 5, für die bildhafte Sprache und den interessanten Ansatz.