J. F. Englert: Kaltschnäuzig, Ein Fall für den Schnüffler
Kaltschnäuzig, Ein Fall für den Schnüffler
Buch
- Ein Hundekrimi. Deutsche Erstausgabe
- Originaltitel: A Dog Among Diplomats
- Übersetzung: Tina Hohl
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- Goldmann, 03/2010
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783442470235
- Umfang: 284 Seiten
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 238 g
- Maße: 187 x 118 mm
- Stärke: 20 mm
- Erscheinungstermin: 15.3.2010
Klappentext
Der zweite Fall für Labrador Randolph, den charmanten Sherlock Holmes auf 4 PfotenEin Anruf der Polizei stört das Verdauungsschläfchen von Labrador Randolph und Herrchen Harry. In einer schäbigen Manhattaner Pension wurde die Leiche eines Diplomaten gefunden. Ein bizarrer Anblick: Der Tote ist nur mit Herzchen-Boxershorts und einem Fallschirm bekleidet - doch neben ihm finden sich Fotos von Imogen, der Frau, die unter mysteriösen Umständen aus Harrys und Randophs Leben verschwunden ist. Keine Frage, mit einem Mord darf sein geliebtes Frauchen nicht in Verbindung gebracht werden - und so begibt sich Randolph auf eine gefährliche Undercover-Mission ...
Auszüge aus dem Buch
Es geschieht nicht alle Tage, dass ein junger Mann, der nur mit Boxershorts mit roten Herzen darauf bekleidet ist, in einem winzigen Zimmer im zweiten Stock einer der letzten noch übrig gebliebenen Pensionen New Yorks das Zeitliche unter einem geöffneten Fallschirm segnet. Noch seltener kommt es allerdings vor, dass die Polizei einen bildenden Künstler und Besitzer eines mit einem üppigen Wanst, einem hellen Köpfchen und einem bewundernswerten Temperament ausgestatteten Labradors an den Tatort ruft, noch bevor der Leichnam erkaltet ist. Doch genau das hat sich unlängst um kurz nach zehn an einem milden Märzabend ereignet.Ich saß gerade in unserem gemütlichen Apartment an der Upper West Side Manhattans auf meinem Hinterteil, starrte ins Leere und ließ genüsslich eine Riesenportion China-Rippchen sacken. Ein Verdauungsschläfchen drohte mich zu übermannen, und ich hatte nicht vor, mich dagegen zu wehren (in unserer hektischen Welt habe ich oft Mühe, auf meine zwölf Stunden Schlaf pro Tag zu kommen). Harry, Mitte zwanzig und mein Herrchen, sah sich schon seit zwei Stunden eine Dokumentation über das Leben Vincent van Goghs an. Der Sprecher war offenbar Narkoleptiker, denn er hob die Stimme ständig an den falschen Stellen, so als würde man ihn immer wieder anstoßen, damit er in der Aufnahmekabine nicht einschläft.
Dann klingelte das Telefon. Harry war schon mit mir draußen gewesen, damit ich mein abendliches Geschäft verrichten konnte (wodurch er die beiden Monate der turbulenten Wohngemeinschaft van Goghs und Gauguins in Arles verpasst hatte), und höchstens eine Evakuierung Manhattans wegen der drohenden Apokalypse hätte ihn jetzt noch dazu bringen können, sich wieder aus Großvater Oswalds Fernsehsessel zu erheben. Er ließ den Anrufbeantworter anspringen, und Imogens Stimme erfüllte unser Wohnzimmer.
"Hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton", sagte sie, gefolgt von einem verunsicherten Flüstern. "Kommt da überhaupt ein Piepton, Harry?"
Als Nächstes ertönte, ebenso sympathisch wie bestimmt, die Stimme des Anrufers.
"Harry, hier ist Detective Davis. Wenn Sie zu Hause sind, gehen Sie bitte ran. Es ist wichtig. Es geht um ... sie."
Harry sprang aus seinem Sessel auf und griff nach dem Hörer. Deutlich nahm ich den intensiven Duft von Hoffnung und freudiger Erregung wahr, den mein Herrchen plötzlich verströmte. Ich fragte mich, ob Detective Peter Davis, der Chefermittler im Fall Imogen, wohl einen Erfolg zu vermelden hatte. Unsere wunderbare Imogen, die mich einst vor den herzlosen Trotteln im Zoogeschäft gerettet und dann Harry in unsere kleine Familie aufgenommen hatte, war vor über einem Jahr ohne ein Wort spurlos verschwunden - mein Herrchen befürchtete inzwischen, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden war. Allerdings hatte ich Harry eins bislang noch nicht mitteilen können: Nach der erfolgreichen - wenn auch recht unschönen - Aufklärung unseres letzten Kriminalfalls hatte ich sie eines Tages in einer U-Bahn-Station verschwinden sehen. Besagter Fall hatte sowohl Harry als auch mir eine Menge Ausdauer und Einfallsreichtum abverlangt, und am Ende standen wir vor einem noch größeren Rätsel, dessen Netz aus Verschwörungen und Intrigen um den ganzen Erdball reichen sollte, ohne dass es uns gelungen wäre, das Geheimnis um Imogens Verschwinden auch nur ein Stück weit zu lüften. Wie sich bald herausstellen sollte, läutete Detective Davis' Anruf nun den zweiten Akt ein.
"Hier bin ich", rief Harry in den Hörer und hörte seinem Gesprächspartner dann ohne ein weiteres Wort zu. Zwischen den Pinseln auf dem Beistelltisch fand er einen Stift und notierte eine Straße und eine Hausnummer.
"Okay, Peter. Ich bin in zwanzig Minuten da."
Mein Herrchen legte auf, schnappte sich seine leichte Jacke und hastete, ohne auch nur ein Wort an die Adresse seines Hundes zu verlieren, zur Tür hinaus und die Treppe hinunter. Vorbei mit dem Frieden - aber was taugt ein Frieden denn schon, w
Biografie (J. F. Englert)
J. F. Englert ist ebenso wie seine Frau P. Englert, seine Tochter C. Englert und der Hund R. Englert ein unerschrockener Bewohner des Großstadtdschungels von Manhattan.Anmerkungen:
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