Lohnenswertes Serien-Prequel für Fans
Suspicious Minds erzählt die Vorgeschichte zur Fernsehserie, wobei Elfis Mutter die Hauptrolle spielt. Ein angenehm zu lesender Ausflug für alle Stranger Things Fans.
Inhalt:
Im Sommer 1969 werden an Terry Ives' College Probanden für ein Regierungsexperiment gesucht. Sie drängt sich in die Studie MKULTRA und muss bewusstseinsverändernde Experimente mit LSD machen. Schnell erkennt sie, dass Dr. Brenner nichts Gutes im Sinne hat und sie macht sich daran, ihn mit Hilfe der anderen Testpersonen zur Strecke zu bringen. Sie vertrauen dabei besonders auf die Hilfe eines kleinen Mädchens mit der Nummer 008, bei der die Experimente besonders starke Fähigkeiten geweckt haben.
Cover:
Dr. Brenner schaut gedankenverloren durch eine Tür. Ein schön gruseliges Cover, das zur Thematik passt. Man kann nicht übersehen, dass der Buchinhalt zu Stranger Things und Netflix gehört.
Setting und Stil:
1969, der Vietnamkrieg fordert Opfer, die Regierung testet mit bewusstseinserweiternden Drogen, um sich einen Kriegsvorteil zu verschaffen. In diesem Fall ist es Dr. Brenner, der in seinem eigenen Institut an "Supersoldaten" arbeitet, die mit ihren Gedanken Dinge und Menschen beeinflussen können. Es gibt verschiedene Richtungen, in die die Testpersonen Fortschritte machen und besonders das Testen an Kindern verspricht den größten Erfolg. Eine Methode, die in der Öffentlichkeit eher nicht angesehen ist und deshalb streng geheim gehalten wird.
Der leicht zu lesende Schreibstil, die flüssige Sprache und die passende wörtliche Rede machen das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis, das nicht zu sehr fordert. So verfliegen die Seiten schnell und man kann sich gut mit der Handlung treiben lassen.
Charaktere:
Terry ist ein Charakter, mit dem man sich leicht identifizieren kann. Die Geschichte um ihren Freund, dessen Einberufung und die Folgen sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ebenso ihre Erlebnisse als Testperson, auch wenn man natürlich weiß, wie es enden wird. Immerhin ist es ja ein Prequel. Trotzdem ist der Weg dorthin spannend, die sie begleitenden Freunde interessant und insbesondere Kali erweist sich mit ihren Fähigkeiten und gleichzeitiger Abhängigkeit von Dr. Brenner als nicht sehr zuverlässige Gehilfin.
Damit sind wir auch schon beim Bösewicht, der eigentlich ja dank seines Regierungsauftrags gar nichts wirklich Böses will, halt zur Erreichung seiner Ziele auf eher totalitäre Mittel zurückgreifen muss. Es ist nachvollziehbar, was er erreichen will und welcher Vision er folgt, wobei er natürlich seine eigenen Ziele verfolgt, die ihn dann doch nicht unbedingt sympathisch machen.
Geschichte:
Eine runde Geschichte, wobei das Experimentieren mit Drogen zu dieser Zeit sicher schon einige Male auf die eine oder andere Form zu Papier gebracht wurde. Es baut alles logisch aufeinander auf, die Handlung führt gut auf die Serie zu, man merkt, dass es ein Prequel ist, alles ist noch in den Anfängen und die Experimente sind noch nicht so weit fortgeschritten. Es passiert trotzdem einiges, es bringt Spaß, Zeit mir den Charakteren zu verbringen und ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen mitzuerleben.
Fazit:
Das Prequel zu Stranger Things ist ein solides Buch, dass allen Fans der Serie sehr gut gefallen dürfte. Für andere Lesers des Genres dürfte es noch zu einem guten Leseerlebnis reichen, da die Grenzen der Vorgeschichte nicht viel Spielraum freilassen. Das Buch lässt sich gut lesen, bietet interessante Charaktere und eine einigermaßen spannende Handlung, so dass es ein besserer Vertreter der Serien-Tie-ins ist. Ich habe es gerne gelesen, fand die Experimente spannend, mochte die Charaktere, fand die Zukunftsvisionen spannend und hoffe, dass es weitere Bücher zur Serie geben wird. Das Potential ist da.