Guten Morgen, Herr Lehrer
Guten Morgen, Herr Lehrer
Buch
- Drei Dorfschullehrer erzählen(Siegfried Kirchner, Manfred Wenderoth, Egon Busch). 1959-1967
- Herausgeber: Ingrid Hantke, Jürgen Kleindienst
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- Zeitgut Verlag GmbH, 06/2014
- Einband: Kartoniert / Broschiert, ,
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783866142251
- Bestellnummer: 5137748
- Umfang: 250 Seiten
- Sonstiges: Schwarz-Weiß- Abbildungen
- Auflage: 1. Aufl.
- Altersempfehlung: 10 Jahre
- Copyright-Jahr: 2014
- Gewicht: 317 g
- Maße: 190 x 131 mm
- Stärke: 22 mm
- Erscheinungstermin: 25.6.2014
- Serie: Zeitgut - SONDERBD
Beschreibung
Es war einmal Wer auf dem Land groß geworden ist, kennt sie vielleicht noch, die einklassige Dorfschule, in der die Kinder aller Altersgruppen gemeinsam in einem Raum unterrichtet wurden. Die Lehrer Siegfried Kirchner, Manfred Wenderoth und Egon Busch begannen in solchen Dorfschulen Anfang der 1960er Jahre ihre Laufbahn in Westdeutschland. Heiter, witzig, oft auch skurril sind die Anekdoten und Geschichten aus dieser Zeit, als der Herr Lehrer neben dem Bürgermeister und dem Pfarrer noch zu den hochgeachteten Persönlichkeiten im Dorf zählte. Egon Busch schildert am Ende des Buches, wie der Wandel des Schulsystems auch das Dorf erreicht hat, 1968 kam das endgültige Aus für die "Zwergenschule".Inhaltsangabe
Der Birnbaumpädagoge - Ein außergewöhnlicher Schulrat - Die verpaßten Schulferien - Maulwürfe - Unerwarteter Besuch - Eingeschneit - Ein leichtsinniges Versprechen - Der fremde Hund - Oh Schreck - alle Kinder weg! - Eine Wohnung wie im Mittelalter - Nackedeis im Unterricht - Für Mädchen verboten!? - Stilblüten - Auf Klassenfahrt - "Landeier" in der Großstadt - Verlaufen und beinahe vergiftet - Feuer!Auszüge aus dem Buch
Freundliche Aufnahme in DegersheimLehrer Siegfried Kirchner erzählt:
Schon einige Wochen nach meiner Ankunft in Degersheim wurde ich zu einer Hochzeit eingeladen. Ich fragte den Bräutigam, ob dies in Zukunft bei jeder Heirat zu erwarten sei. Er antwortete mir: Das ist doch selbstverständlich, Sie gehören jetzt zur Dorfgemeinschaft und müssen bei jeder Hochzeit dabei sein.
Nach der kirchlichen Trauung traf man sich im großen Saal des Wirtshauses zum Mittagessen. Ich erhielt einen Ehrenplatz neben dem Pfarrer, schräg gegenüber dem Brautpaar. Mir war zwar bekannt, daß es bei einer Bauernhochzeit recht üppig zugeht, aber was jetzt auf mich zukam, übertraf meine kühnsten Erwartungen: Zunächst gab es eine fränkische Hochzeitssuppe mit Klößchen, von deren Genuß allein man schon fast satt wurde. Anschließend gab es Platten mit riesigen Portionen Rindfleisch, die, wie ich erfuhr, jeweils ein Pfund wogen und die Größe von Kindsköpfen erreichten. Zum Fleisch aß man Meerrettich, Weißbrot und Preiselbeeren. Ich hatte gerade den aussichtslosen Kampf gegen meine Mammutportion begonnen, als schon wieder Platten hereingebracht wurden. Darauf lagen gewaltige Mengen von Schweinefleisch in ebenso großen Stücken wie zuvor das Rindfleisch. Dazu wurden Kartoffelsalat und andere Beilagen aufgetischt.
Mir war klar, daß kein normaler Mensch all die Speisen vertilgen konnte. So war ich gespannt, wie dieser Schmaus wohl enden würde. Bald kam des Rätsels Lösung: Es wurde Pergamentpapier ausgeteilt, und jeder durfte einpacken und nach Hause mitnehmen, was er von seiner Portion nicht verzehren konnte. Ich weiß noch, daß ich mich von dem Fleisch, das ich in mein Zimmer mitnahm, einige Tage ernährt habe. Nachmittags unterhielt ich mich mit anderen Gästen. Dabei gab es Kaffee, verschiedenes Gebäck und später je nach Belieben Bier oder Wein. Anschließend vergnügte sich die Jugend bei Musik und Tanz.
Biografie (Jürgen Kleindienst)
Jürgen Kleindienst wurde 1964 in der niedersächsischen Metropole Hannover geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Göttingen, arbeitete nebenbei als freier Journalist und geriet 1994 aus bis heute ungeklärter Ursache zur Leipziger Volkszeitung, für die er nach dem Volontariat zunächst fünf Jahre lang in Wurzen als Lokalredakteur tätig war. Seit 2000 ist er dort Kulturredakteur. Neben einem ausgedehnten Studium der hiesigen Gemengelage schreibt er hin und wieder für verschiedene Kleinkunstprojekte in vornehmlich satirischer Absicht.Anmerkungen:
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Guten Morgen, Herr Lehrer
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