Gunnar Heinsohn: Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft
Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft
Buch
- Eine sozialtheoretische Rekonstruktion zur Antike
- Suhrkamp Verlag AG, 01/1984
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783518280553
- Bestellnummer: 2222604
- Umfang: 219 Seiten
- Gewicht: 194 g
- Maße: 177 x 106 mm
- Stärke: 17 mm
- Erscheinungstermin: 24.1.1984
- Serie: suhrkamp taschenbücher wissenschaft - Band 455
Klappentext
Der herrschenden Lehre zufolge handelt es sich bei den antiken und neuzeitlichen Geldwirtschaften um Marktwirtschaften, die sich aus dem Naturaltausch entwickelt haben. Das Geld, das zunächst zu dessen Erleichterung erfunden worden sei, habe dann auch dem Landkauf gedient und so zum privaten Grundeigentum geführt. Zur Erklärung der Produktionsdynamik muß diese - von Aristoteles, Marx, Weber und allen Ökonomie-Nobelpreisträgern geteilte - Theorie einen universalen menschlichen Drang nach Handlungsgewinn unterstellen.In Wirklichkeit war jedoch der Markt - wie Heinsohn zeigt - kein Tauschplatz, sondern der Ort, an dem Privateigentümer für ihre Güter die Mittel zu erlangen trachteten, in denen sie ihre Schulden vereinbart hatten. Am Beginn der Geldentwicklung stand nicht der Naturaltausch, sondern der aus dem Privateigentum entspringende Zins. Da die Privateigentümer nicht mehr dem kollektiven Versicherungssystem schutzverpflichteter Gutsherren oder blutsverwandter Stämme angehörten, kam ein in Not geratenes Mitglied der neuen Gesellschaft nur dann noch an Hilfe (das heißt fremdes Eigentum), wenn er den immateriellen Sicherheitsertrag, den nun jeder seinem Vermögen beimißt und der einem Gläubiger bei Trennung von seinem Eigentum entgeht, übertrifft. Damit ist der Zins in der Welt - und die Produktionsdynamik erklärt sich, ohne Rückgriff auf anthropologische Motive, aus der Erfüllung der Zinszusagen.
Das >Tauschparadigmadunkles Zeitalter< eingeschoben haben, das seitdem als aufwendig gepflegter Hort so vieler Rätsel der westlichen Zivilisation firmiert.
Biografie
Gunnar Heinsohn, geboren 1943 in Polen, studierte Soziologie, Geschichte, Psychologie, Ökonomie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin. 1984 wurde er auf eine Lebenszeitprofessur an die Universität Bremen berufen und leitet dort seit 1993 das erste Europäische Institut für Xenophobie- und Genozidforschung.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.