Fjodor M. Dostojewski: Der Großinquisitor
Der Großinquisitor
Buch
- Illustration: Rainer Ehrt
- Übersetzung: Swetlana Geier
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- Officina Ludi, 11/2023
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783946257097
- Bestellnummer: 11636174
- Umfang: 55 Seiten
- Sonstiges: aquarellierte Federzeichnungen
- Altersempfehlung: 16 Jahre
- Gewicht: 382 g
- Maße: 280 x 188 mm
- Stärke: 12 mm
- Erscheinungstermin: 6.11.2023
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Klappentext
Die "Legende vom Großinquisitor" ist das wohl berühmteste Kapitel aus dem Roman "Die Brüder Karamasow" von Fjodor M. Dostojewski, worin der wiederauferstandene Messias zur Zeit der Gewaltherrschaft der spanischen Inquisition wieder auf Erden erschienen ist und vom Großinquisitor sofort verhaftet wird, um als "Ketzer" verbrannt zu werden.Dieser faszinierende Text ist im vergangenen Jahrhundert schon mehrfach in eigenständigen illustrierten Ausgaben erschienen, bezeichnenderweise fast ausschließlich kurz nach den beiden Weltkriegen, also in Zeiten des Umbruchs und Neuanfangs. Auch gegenwärtig ist wieder von einer "Zeitenwende" die Rede, und wir lesen Dostojewskis Erzählung, die in der Inquisitionszeit des 15. Jahrhunderts spielt, mit ganz neuem Verständnis und stellen mit Staunen fest, wie modern
und aktuell dieser Text gerade heute wieder ist. Wie kann es nur sein, so fragen wir uns verwundert, dass in Teilen der Welt immer wieder Autokraten und Diktatoren an die Macht gekommen sind (nicht selten sogar durch freie Wahlen), denen die Massen trotz der offensichtlichen Lügen ihrer Herrscher zujubeln? Ist denn die von uns so hoch geschätzte "Freiheit" kein so hohes Gut, das man um jeden Preis verteidigen müsste? Dostojewskis Großinquisitor gibt die zynische Antwort: "Nichts ist für den Menschen so verführerisch wie die Freiheit seines Gewissens, aber es gibt auch nichts, was ihn mehr plagt." Und an anderer Stelle heißt es über das Volk: "Wir werden sie davon überzeugen, dass sie nur dann ihre Freiheit erlangen, wenn sie auf ihre Freiheit zu unseren Gunsten verzichten und sich uns anheimgeben ... Sie werden ängstlich werden, sie werden an uns hängen und sich bange an uns drängen wie Küken an die Glucke. Sie werden uns bewundern und fürchten und auf uns stolz sein, weil wir so mächtig und so klug sind, dass wir eine versprengte, ungebändigte Herde von tausend Millionen Köpfen bändigen können." Dostojewskis Parabel knüpft an den Satz Rousseaus an: "Der Mensch ist frei geboren, doch findet er sich immer in Ketten wieder" - unter diesem Vorzeichen hat Rainer Ehrt die Erzählung mit seinen doppelbödigen und unverwechselbar ironischen Federzeichnungen illustriert, mit Bildmetaphern und detailreichen doppelseitigen Tableaus, vielleicht auch als Anregung für jüngere Leser, einen Zugang zu diesem beim ersten Lesen vielleicht etwas sperrigen Text zu finden.
Biografie (Fjodor M. Dostojewski)
Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück.Biografie (Rainer Ehrt)
Rainer Ehrt, 1960 in Elbingerode/Harz geboren, war 1982/83 Druckereiarbeiter in Halle und Leipzig und studierte 1983 bis 1988 Gebrauchsgrafik an der Hochschule für Kunst und Design in Halle/Burg Giebichenstein. Er lebt und arbeitet in Kleinmachnow bei Berlin. Seine Arbeitsgebiete sind freie Grafik, Cartoon, Illustration und Künstlerbuch. Seine Karikaturen erscheinen u.a. in: "Eulenspiegel", "Märkische Allgemeine", "Das Magazin", "BUND-Magazin" und "Nebelspalter".Biografie (Swetlana Geier)
Swetlana Geier, die "Grande Dame der russisch-deutschen Kulturvermittlung", geboren 1923 in Kiew, hat Lew Tolstoj übersetzt, die Modernisten Belyi und Bulgakow, den "russischen Kafka" Platonow, neben Bunin den Nobelpreisträger Solschenizyn, die großen Romane von Fjodor Dostojewskij und das Gesamtwerk von Andrej Sinjawskij. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2001 mit dem Wilhelm Merton-Preis. 2010 verstarb Swetlana Geier.Anmerkungen:
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