Ein vielversprechender Auftakt
Als Liv sich plötzlich in einer fremden Welt wiederfindet, sieht sie sich mit der Wahrheit konfrontiert, dass es neben der Menschenwelt auch weitere Welten gibt. Die Schattenwelt und eine Welt zwischen dieser und der unsrigen, Interria. Die Schattenwelt bedroht Interria und damit auch die Menschenwelt. Um die Dunkelheit zu bezwingen, begibt sich Liv mit ihren neuen Gefährten auf eine Reise, deren Ausgang über das Schicksal der Menschenwelt und Interria entscheiden wird…
„Aquilas“ bildet den Auftakt zu „Die Lichtstein-Saga“, eine neue Reihe, die der Feder von Nadine Erdmann entspringt. Ich kenne Nadine bereits durch ihre CyberWorld-Reihe, an der ich einen Narren gefressen habe. Daher war es keine Frage, auch die Lichtstein-Saga muss gelesen werden!
Im Gegensatz zu der CyberWorld begeben wir uns hier allerdings nicht in Science-Fiction-mäßige Cyber-Abenteuer, sondern wir betreten das Reich der Fantasy.
Der erste Band gliedert sich zunächst in zwei Teile. Während Teil 1 noch die Grundpfeiler gesetzt werden und wir viel über die Protagonisten und Interria selbst erfahren, schlägt Teil 2 so richtig zu und es wird sehr spannend.
Die Welt, die Nadine Erdmann hier erschaffen hat, ist ausgesprochen interessant und gerade Teil 1 widmet sich dem Aufbau dieser Welt. Für das weitergehende Geständnis also einfach nur wichtig, denn auf diesem Wissen baut die Geschichte auf. Auch wenn die Beschreibungen detailreich sind, verliert sich die Autorin nicht in diesen. Man erfährt so viel, wie man für das Vorankommen der Handlung benötigt. Das gefiel mir persönlich sehr gut.
Aber auch bei den Protagonisten bekommen wir gerade in Teil 1 viele Informationen an die Hand. Zunächst begegnen wir Liv. Ich kann es nicht genau sagen, wie es Frau Erdmann geschafft hat, aber mir war Liv vom ersten Moment einfach nur sympathisch. Vielleicht liegt das an der einfach natürlichen Art, wie Liv rüberkommt, vielleicht auch daran, dass Liv einfach wie eine ganz normale junge Frau wirkt, von der Problemen mit ihrer Familie mal abgesehen. Aber auch die anderen Cays, die Auserwählten des Engels, empfand ich als Leserin angenehme Zeitgenossen, wenn auch alle ihre kleinen oder großen Laster zu tragen haben. Überhaupt steckt Nadine sehr viel Liebe ins Detail, vor allem in zwischenmenschliche Beziehungen, was ich an ihren Geschichten immer sehr mag und es auch in diesem Buch wieder sehr gelungen ist.
Wenn dann alle Weichen gestellt worden sind und wir grundlegendes über die Protagonisten und Interria erfahren haben, dann geht es so richtig zur Sache in Teil 2. Hier wird es unglaublich spannend und die erste Reise von Liv und ihren neuen Gefährten gestaltet sich zunächst als sehr interessant. Auch wenn ich viel mehr Gefahren vermutet habe, als unsere Protagonisten, wurde ich mit Action auf keinen Fall enttäuscht. Und man soll ja vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht, denn das Ende ist so ziemlich der Hammer und absolut megaspannend. Ich würde am liebsten den nächsten Band lesen, aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.
Der Auftaktband der vierteiligen Lichtstein-Saga hat mich begeistert. Der Weltenaufbau von Interria fasziniert, die Charaktere sind einfach nur sympathisch und die Geschichte selbst ist spannend. Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Bände.