Klang interessant, war es aber leider nicht
„Weil ich dich nicht vergessen kann“ von Corinne Michaels ist der erste Band der Arrowood-Brüder-Reihe. In diesem Band geht es um Connor, den jüngsten der vier Brüder. Vor acht Jahren hatte er eine Nacht mit seinem wunderschönen Engel. Als er auf die Farm zurückkehren muss, auf der er aufgewachsen ist und die er nie wieder betreten wollte, trifft er sie wieder. Ellie lebt auf der Nachbarfarm mit ihrer Tochter Hadley und ihrem Mann Kevin, der sie immer wieder misshandelt Und Connor will sie unbedingt beschützen.
Da ich von einem Partner als Teenagerin ebenfalls sowohl physisch als auch psychisch misshandelt wurde, fand ich die Idee recht interessant und war gespannt, wie das in diese Lovestory integriert wird. Die Ängste und Selbstzweifel von Ellie kamen meiner Meinung nach auch sehr gut durch. Was für mich aber nicht sonderlich gut nachvollziehbar war, waren die Gefühle zwischen ihr und Connor. Die eine Nacht war so magisch, beide haben sich dann über die ganzen Jahre nach dem anderen gesehnt und geliebt. Das war mir zu viel zu schnell, gerade dann auch im Verlauf der Geschichte. Es hieß immer wieder, dass die beiden so viele tolle Gespräche in den ganzen Wochen und gar Monaten hatten, aber bis auf ein Gespräch über Kevin und deren Beziehung und wie Connor und seine Brüder unter dem Vater gelitten haben, kam gar nichts vor. Dadurch war für mich die Beziehung der beiden einfach nicht greifbar. Körperliche Anziehung war durchgehend da, aber ich konnte diese Gefühlsebene einfach nicht greifen.
Dazu kam, dass es viel Hin und Her gab, gerade bei verschiedenen Gedankengängen, wie dass Connor unbedingt wissen will, ob Hadley vielleicht seine Tochter ist, was er auch immer wieder sagt, nur um dann Ellie sagen zu hören, dass sie nicht weiß, was Connor über das Thema denkt und im nächsten Teil war dann, dass sie unbedingt Gewissheit möchte, wer nun der Vater ist und es bei ihm so klingt, als würde er das nur machen, weil sie ihn darum bittet. Nur um ein Beispiel zu nennen. Dann gab es noch sehr viele Ungereimtheiten, wie bei einem Unfall mit Ellies Eltern, die einfach offensichtlich sind, aber scheinbar nicht auffallen oder Connor wird nur in Boxershorts geweckt, rennt sofort los und plötzlich hat er eine Jeans an, obwohl er nichts angezogen hatte. Dazu kommen noch paar andere Dinge, die ich aber nicht genau ausführen kann, um nicht zu spoilern.
Das Ende finde ich auch nicht sonderlich gut. Da wird der Fokus schon auf das zweite Buch, das sich um Sydney und Declan dreht, gelegt, was nicht einmal schlimm ist, aber es wirkt langweilig und einfallslos… Ansonsten gab es im Buch auch paar schöne Szenen, wie zum Beispiel wie Connor mit der kleinen Hadley umgegangen ist, aber leider konnten diese das Buch nicht rumreißen, gerade weil der Anfang zwar interessant war, es dann aber deutlich bergab ging. Somit gebe ich dem Buch zwei Sterne.