Christa Ludwig: Sterbenswörtchen
Sterbenswörtchen
Buch
- Versuche über das Ableben: Essays, Lyrik, Prosa und ein Brief
- Herausgeber: Petra Moser, Martin Jürgens
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- Neofelis Verlag GmbH, 02/2024
- Einband: Kartoniert / Broschiert
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783958084216
- Bestellnummer: 11150310
- Umfang: 199 Seiten
- Sonstiges: Mit 10 Farb- und 6 S/W-Abbildungen
- Gewicht: 252 g
- Maße: 196 x 128 mm
- Stärke: 17 mm
- Erscheinungstermin: 29.2.2024
Klappentext
"Kein Sterbenswörtchen werde ich sagen!" Das viersilbige Wort ist also ein Dementi all dessen, was wir - wem auch immer - sagen könnten. Damit hat es etwas Düsteres, es erinnert uns an unser Ende, an den Zeitpunkt, ab dem wir für immer verstummen. Wir werden sterben, todsicher. Wann es sein wird und wie, davon haben wir zumeist keine blasse Ahnung: deshalb die Fülle an Abwehrstrategien - von der routinierten Vermeidung bis zur panischen Angst. Sie alle belegen: Der Tod ist ein Thema wie kein anderes.Wir lassen dennoch, nein deswegen nicht von ihm ab, auch wenn das heißt, sich an der Grenze des Unvorstellbaren zu bewegen, denn jeder Versuch des Erkennens bleibt auf das Leben angewiesen. Der Gegenstand des Erkennens aber ist dessen Ende: Solange wir denken, ist unsere endgültige Abwesenheit für uns undenkbar. Wir glauben bis zum Ende nicht, dass wir uns einmal fehlen werden, und deshalb fehlen uns oft die Worte.
Mit unserer Vergangenheit haben wir es da leichter; Kindheit und Jugend sind ein wunderbares Reservoir von literarisch fruchtbaren Erzählanlässen. Die Beiträge in diesem Buch versuchen jedoch, die Blickrichtung umzukehren - zu unserem Ende hin. Damit erinnern sie an die Tradition der
Sterbebüchlein
, die im späten Mittelalter beginnt und im 18. Jahrhundert endet. Dort wurde die ,Kunst des Sterbens' im Sinne der christlichen Normen gelehrt. Heute gibt es nichts Vergleichbares. Seit langem verfolgt die bürgerliche Gesellschaft das ihr kaum bewusste Ziel, "den Menschen die Möglichkeit zu verschaffen, sich dem Anblick von Sterbenden zu entziehen", so Walter Benjamin in seinem Essay
Der Erzähler
von 1936; das Sterben sei nach und nach "aus der Merkwelt der Lebenden" herausgedrängt worden.
Die Absicht dieses Buches ist es, Sterben und Tod in die Gegenwart der lebenden Leserinnen und Leser zurückzuholen. Dabei gibt es kein Primat eines Textgenres: Der Essay erweist sich mit seinen am Begriff orientierten Mitteln als ebenso produktiv wie die Bildsprache von Prosa und Lyrik und die Unmittelbarkeit eines letzten Briefs an "Meine Lieben" vor dem Suizid.
Mit Beiträgen von
Lothar Baier, Steffen Brück, Claude Cueni, Hannes Demming, Patrick Eiden-Offe, Martin Jürgens, Hermann Kinder, Christa Ludwig, Petra Moser, Leon Ospald, Guido Rademacher, Maximilian Riethmüller, Jochen Schimmang, Katrin Seglitz, Wolfgang Ullrich, Erdmut Wizisla und Barbara Zoeke.
Biografie (Petra Moser)
Petra Moser lehrt Sonderpädagogik und Entwicklungspsychologie an der Pädagogischen Hochschule Zürich und ist als Bereichsleiterin der Berufspraxis tätig. Seit 1998 arbeitet sie als Kostüm- und Bühnenbildnerin für das Theater.Biografie (Jochen Schimmang)
Jochen Schimmang, geboren 1948 in Northeim im südöstlichen Niedersachsen, aufgewachsen in Leer (Ostfriesland), lebte von 1969 bis 1999 nacheinander in Berlin, Köln und Paris und kehrte im Sommer 1999 nach Leer zurück.Biografie (Katrin Seglitz)
Katrin Seglitz, geboren 1960 in München, Studium in München und Tübingen, lebt in Ravensburg. Verschiedene Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien.Biografie (Wolfgang Ullrich)
Wolfgang Ullrich, Jahrgang 1967, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik in München. Promotion 1994 mit einer Arbeit über das Spätwerk Heideggers. Seitdem freier Autor, Dozent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Kunstakademie München (1997 bis 2003) und Unternehmensberater, zahlreiche Arbeiten zur Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, über moderne Bildwelten und Wohlstandsphänomene.Biografie (Erdmut Wizisla)
Erdmut Wizisla ist Leiter des Bertolt-Brecht-Archivs und Leiter des Walter Benjamin Archivs an der Akademie der Künste Berlin.Biografie (Lothar Baier)
Lothar Baier, 1942 in Karlsruhe geboren, lebte zuletzt in Montreal und ist im Juli 2004 verstorben. Er war Schriftsteller, freier Publizist, Übersetzer und Mitbegründer der Literaturzeitschrift Text und Kritik. Baier galt als einer der profundesten deutschen Kenner der französischsprachigen Welt und wurde 1982 mit dem Jean-Améry-Preis für Essayistik und 2003 mit dem Gerrit-Engelke-Preis ausgezeichnet. Baier publizierte u.a. im Merkur, im Kursbuch und im Deutschlandfunk und war mehrere Jahre Redakteur der Wochenzeitung (WOZ) in Zürich.Biografie (Martin Jürgens)
Dr. Martin Jürgens arbeitet als Trainer, Berater und Therapeut. Das Lernen durchzieht sein Leben: Nach sein Promotion (Chemie) kam er als Quereinsteiger in die IT, wo er als IT-Berater und Projektleiter bei verschiedenen Unternehmen gearbeitet hat. Mit 36 Jahren hat er eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht und die Heilpraktiker-Prüfung bestanden. Seit 1990 leitet er Seminare, in denen er Menschen befähigt, ihre (eigenen) Ziele zu erreichen.Biografie (Petra Moser)
Petra Moser lehrt Sonderpädagogik und Entwicklungspsychologie an der Pädagogischen Hochschule Zürich und ist als Bereichsleiterin der Berufspraxis tätig. Seit 1998 arbeitet sie als Kostüm- und Bühnenbildnerin für das Theater.Biografie (Martin Jürgens)
Dr. Martin Jürgens arbeitet als Trainer, Berater und Therapeut. Das Lernen durchzieht sein Leben: Nach sein Promotion (Chemie) kam er als Quereinsteiger in die IT, wo er als IT-Berater und Projektleiter bei verschiedenen Unternehmen gearbeitet hat. Mit 36 Jahren hat er eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht und die Heilpraktiker-Prüfung bestanden. Seit 1990 leitet er Seminare, in denen er Menschen befähigt, ihre (eigenen) Ziele zu erreichen.Anmerkungen:
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