Humorvoller, spannender Cosy Crime
Charlotte McGregor – Highland Crime, Die tote Tänzerin
Fanny König ist eine lebenslustige Frau Mitte vierzig und hat beschlossen endlich ihren Traum wahr zu machen. Nachdem ihr Nähstudio abgebrannt ist und ihr Sohn Louis studiert beschließt sie mit Dackelrüde Rudi durch die Highlands zu fahren und bleibt in dem kleinen Örtchen Kirkby hängen. Die Clan Gathering Games, Highlandspiele, mit diversen Wettkämpfen stehen an.
Während Rudi seine eigene starköpfige Meinung zu dem ganzen Thema lautstark vertritt, will Fanny genau das tun, was eine Touristin so tut: Ausruhen, Sehenswürdigkeiten besichtigen und eine Fahrt auf dem Loch Ness genießen.
Nur blöd, dass ausgerechnet sie eine Leiche findet und ihr detektivischer Spürsinn anschlägt. Denn nur Tage zuvor hat sie der jungen Frau aus der Patsche geholfen.
Doch sie interessiert sich nicht allein für den Fall, denn auch der Kirkby-Bewohner George King ist auf die Tote aufmerksam geworden.
Können sich George und Fanny auf eine gemeinsame Ermittlungsstrategie einigen?
Ich habe von der Autorin bereits sämtliche Bücher der Kirkby-Reihe gelesen und kenne auch weitere Bücher der Autorin, die mich allesamt stets begeistern konnten.
Mit "Highland Crime" geht die Autorin einen neuen Genre-Weg. Ihr erster Cosy-Krimi hat mir ebenfalls gut gefallen und konnte mich unterhalten.
Der Erzählstil ist angenehm und modern. Die Story wird schnell zum Pageturner und so habe ich einen interessanten, kurzweiligen und spannenden Nachmittag gebraucht um das Buch zu verschlingen.
Die Charakere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet, besitzen Ecken und Kanten, und da es sich um Cosy Crime handelt, dürfen wir natürlich davon ausgehen, dass sie in viele Fettnäpfchen treten und einige Stolpersteine aus dem Weg räumen müssen.
Fanny habe ich als eine lebenslustige, temperamentvolle und dickschädelige Frau kennengelernt, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und sie ist neugierig. Dennoch scheut sie sich nicht, auch mal Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich mochte sie auf Anhieb.
George King blieb geheimnisvoll. Er lebt unter anderem Namen in Kirkby nachdem er aus seiner Heimat, sagen wir mal, vertrieben wurde. Eigentlich ist er Investigativjournalist und hatte kleine Problemchen mit der Mafia, doch wirklich was genaues, wissen wir noch nicht. Geschickter Schachzug, denn so sind die Bausteine für den nächsten Kirkby-Krimi hoffentlich gelegt. Er wirkt distanziert, nicht wirklich unhöflich aber doch manchmal etwas von oben herab. Das wiederum ergänzt sich prima mit Fanny, die so gar keine Berührungsängste mit ihren Mitmenschen hat.
Die Dynamik zwischen den beiden gefiel mir gut.
Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit sämtlichen Bewohnern aus Kirkby, Marlin der seine Familie verteidigt, Betty die stets neugierig und erfrischend ist, Jon der Pubbesitzer und einige andere Bewohner, die ich schon vor langer Zeit ins Herz geschlossen habe. Sogar Kater Elvis ist wieder mit dabei.
Die verschiedenen Schauplätze sind lebendig, atmosphärisch und bildhaft ausgearbeitet. Allerdings habe ich auch nichts anderes erwartet und eine Reise nach Kirkby ist ohnehin wie "nach hause kommen" für mich.
Ich habe mich prächtig unterhalten gefühlt, habe mitgeschmunzelt, mitgeraten und war angenehm überrascht, denn eigentlich bin ich kein großer Cosy Crime Leser. Dennoch, die Autorin hat wieder eine tolle Geschichte geschrieben, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten hat. Gerne mehr Cosy Crime aus Kirkby, denn das Duo König und King hat mir viel Spaß gemacht.
Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung.
Das Cover passt zu den Kirkby-Büchern der Autorin und obwohl es eine eigenständige Reihe ist, sieht man hier sehr schön die Zusammenhänge. Das Buch kann übrigens eigenständig gelesen werden.
Fazit: Humorvoller, spannender Cosy Crime. Gefiel mir gut. 5 Sterne.