Die Schneelöwin
Meinung zum Cover:
Das Cover ist unspektakulär und hätte mich nicht sonderlich angesprochen. Auch der Titel des Buches erschließt sich mir nicht.
Eigene Inhaltsangabe:
Ein Mädchen aus Fjällbacka wird entführt, taucht urplötzlich wieder auf und wird tragischer Weise von einem Auto angefahren und stirbt.
Die Obduktion ergibt das Victoria gefoltert wurde. Ihr fehlten die Augen, die Zunge und auch ihr Trommelfell wurde zerstört.
Patrick Hedström ist mit seinem Team für diesen Fall zuständig, aber auch seine Frau Erica Falck mischt sich gerne in die Ermittlungen ihres Mannes ein.
Eigentlich ist Erica Schriftstellerin und möchte ein Buch über Laila Kowalska schreiben, die vor Jahren ihren Mann ermordet hat und ihre Tochter angekettet wie ein Tier im Keller gehalten hat...
Hauptprotagonisten:
Die zentralen Personen in dem Kriminalroman von Camilla Läckberg sind Erica und Patrick. Ehrlich gesagt bin ich im Verlaufe des Buches nur schwer mit den Beiden warm geworden. Es kamen einfach zu viele Personen vor, so dass es schwer fiel eine Beziehung zu irgendwem aufzubauen.
Patrik ist auf dem Revier der "heimliche" Chef, da der eigentliche Chef Mellberg eher zu der faulen Sorte, die sich gerne mit fremden Federn schmücken, gehört. Erica ist Schriftstellerin, mischt sich aber gerne in die Ermittlungen der Polizei ein. Oft hat sie einen besseren "Riecher" wie ihr Mann oder die Kollegen. Ich finde es zwar etwas ungewöhnlich, dass sie hinzu gezogen wird, obwohl sie nicht für die Polizei arbeitet, habe mich aber nicht weiter daran gestört.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Camilla Läckberg, ließ sich flüssig lesen. Jedoch war es oft irritierend, da neue Handlungsstränge lediglich durch einen Absatz getrennt waren. Überschriften oder nummerierte Kapitel gab es leider nicht. So kam ich manchmal durcheinander. Besonders wenn ein Abschnitt am Ende einer Seite endete, ich umblätterte und auf der nächsten Seite mich in einem ganz anderen Geschehen wieder fand.
Lediglich die Rückblenden aus Lailas altem Leben waren beschriftet. Leider waren die Rückblenden meist nicht länger wie 1,5 Seiten. Da wäre mehr schöner gewesen, weil ich gerade diese Abschnitte besonders interessant fand. Etwas enttäuschend, wenn diese Thematik interessanter ist wie der eigentliche Fall.
Weiterhin versucht Camilla Läckberg durch ständige Cliffhänger am Ende der Abschnitte die Spannung aufrecht zu erhalten. Cliffhänger sind gut und schön, aber hier nerven sie irgendwann gewaltig! Besonders ärgerlich ist es auch noch, wenn sie nie aufgelöst werden! Da hat die Autorin wohl einfach vergessen hat, dass hier und da noch eine Frage offen ist!
Allgemeine Meinung zum Buch:
Der Kriminalfall an sich war wirklich gut. Jedoch plätscherte er eigentlich nur nebenher. Im Buch stehen viel mehr die menschlichen Beziehungen der Protagonisten, der Kollegen, der Freunde, der Familie und der Bewohner Fjällbacka's im Vordergrund. Jedes Schicksal wird bis ins kleinste Detail beschrieben und erzählt. In einem Krimi sollte der Fall und die Ermittlungen im Vordergrund stehen! Dieses Beziehungsgeplänkel ging mir jedenfalls mächtig auf die Nerven.
Weiterhin kamen einfach viel zu viele Charaktere in diesem Buch vor. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, kann ich noch nicht mal sagen aus wie vielen Leuten das Polizei Team bestand oder wie sie nun hiessen. Ich hab nur chaotischen Namenssalat im Kopf. Das kommt daher, das die Autorin die Protagonisten teilweise mit Vornamen genannt hat und auf der nächsten Seite nur noch den Nachnamen. So war das ständig im Wechsel. Einmal wurde sogar der Name der Mutter mit der von der Tochter verwechselt...Anscheinend kam die Autorin selber durcheinander, so dass ich mir da keine Vorwürfe machen muss.
Obwohl der Fall an sich abgeschlossen und gelöst ist, bleibe ich als Leser mit vielen offenen Fragen in der Luft hängen. Cliffhänger wurden teilweise auch nicht aufgelöst und über die wirklichen Motive der Täter wurde auch nicht berichtet.
Mich hat das Buch unbefriedigend zurück gelassen! Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.