Ugly fat thing – ein Buch das man gelesen haben muss!
Zuallererst einmal ein: es ist ein Buch, das komplett aus allem heraussticht, was man bisher kennt – oder zu kennen glaubt.
Ich muss der Autorin echt meinen größten Respekt aussprechen für den Mut den es sicher gekostet hat, dieses Buch zu veröffentlichen. Chapeau, Annie Stone!!!! Chapeau für den Mut, das Ganze auch ohne Verlag anzupacken. Ich wünsche von ganzem Herzen, dass sich der Mut auszahlt, aus dem Mainstream auszubrechen.
Mich hat das Buch sofort gereizt, als ich erfahren habe, dass es herauskommt. Ich habe schon sehr viel von Annie Stone gelesen – und auch wenn ich nicht alle Bücher von ihr total klasse finde, hat mich die Thematik und die Umsetzung gereizt… und was soll ich sagen? Ich freue mich, dass das Buch meine Erwartungen übertroffen hat.
Ich habe mit dem Buch angefangen – und habe dann zeitbedingt aufhören müssen. Auch abends hatte ich nicht wirklich Zeit, mehr als ein Kapitel zu lesen…… n- Aber ich muss gestehe, ich konnte nicht mehr aufhören. Das Buch hat mich gepackt und ließ mich nicht mehr los… Was war also das Ende des Liedes? Eine um die Ohren geschlagene Nacht, aber viel Spaß und Mitfiebern mit Ashley und Co – und danach leider die Ernüchterung, dass das Buch leider schon zu Ende ist. Aber es hat echt total viel Spaß bereitet - und auch des Öfteren zum Nachdenken angeregt.
Das Buch ist total fesselnd, und auch Ashleys Verhalten ist total nachvollziehbar. Gerade durch das Verhalten in ihrem näheren Umfeld durch ihre Eltern ist es äußerst schwierig, sich dieser Indoktrinierungen zu entziehen. Auch die Erfahrungen die sie gemacht hat, führten zu einer Verstärkung des Ganzen.
Insofern finde ich, dass Annie Stone hier ein herausragendes Buch geschaffen hat. Und ich würde jetzt auch mal darauf hinweisen, dass es nicht nur die Leute ansprechen sollte, die ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen haben. Hier geht es doch auch um das große Ganze: die Verunsicherung, mit nicht gerade überstrotzendem Selbstbewusstsein von einigen (vielleicht auch sehr wenigen) Leuten heruntergemacht zu werden – und dann in eine Abwärtsspirale zu geraten, weil das Gros eben nichts unternimmt, während die Minderheit aufgrund der hörbareren Umstände übermächtig zu sein scheint.
In meiner Jugendzeit gehörte ich eher zu der Sorte „Bohnenstange“, während meine beste Freundin auch mit den o.g. Problemen zu kämpfen hatte, nicht der „Norm“ zu entsprechen und als dick zu gelten. Dennoch hatte auch ich mit Vorurteilen zu kämpfen, und ich stelle jetzt einfach mal die Vermutung auf, dass es jedem in der Pubertät und in der Selbstfindungsphase so geht. Sich nur auf Äußerlichkeiten zu reduzieren kann nicht die Lösung sein. Und gerade mit den sozialen Netzwerken und Co., wo perfekte Bilder und perfektes Aussehen zählen, ist es wichtig gegen den Strom zu schwimmen.
Auch deshalb fand ich das Buch toll, weil es machen Leuten sicherlich den Spiegel vorhält. Und wenn es auch nur die ein oder andere Person gibt, die daraufhin „Stop“ sagen kann – dann hat sich das Buch von Annie Stone wirklich schon gelohnt.
Und all die anderen genießen ein Buch, das vielleicht wirklich manchmal nur schwer zu verkraften ist (Ashleys Mom), das aber auch absolut Mut macht. Und auch zeigt, dass es auf uns und unsere eigene Einstellung ankommt.
Insofern gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung. Verschafft Euch einen eigenen Eindruck! Und quasi so als Nebeneffekt belohnt ihr auch den Mut, den Annie gezeigt hat: diese Geschichte zu schreiben, das Cover auch genauso zu gestalten (!) und gegen den Strom zu schwimmen, obwohl vielleicht viele das von vornherein als vergebliche Liebesmühe bezeichnet haben (Verlage die das Ganze ablehnten?)
PS:
Hat sich jemand schon gefragt, warum das Buch Ugly fat thing heißt? Schon allein der Begriff „Thing“ zeigt doch, dass man manchen Menschen damit das Menschliche entziehen will und sie nur auf ein Ding reduzieren möchte.