D: Spannung pur. Glasklare Leseempfehlung
Andreas Pflüger – Niemals
Vor 10 Jahren hatte Jenny Aaron für „Die Abteilung“ in Rom einen Spezialauftrag. Leon Keyes ist ein kleines Licht in der Unterwelt und um einen größeren Fisch zu fangen, lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel ein. Doch der auf der Fahndungsliste stehende Matteo Varga hat bereits den Tötungsbefehl gegeben, und Aaron konnte ihren Schützling nicht retten. Sie selbst überlebt den Anschlag nur knapp.
Zehn Jahre später hat sie Ludger Holm erledigt, der Mann der er ihr ähnlicher nicht sein konnte, aber auf der falschen Seite des Gesetzes stand. Doch Holm hat noch ein letztes Spiel für Aaron: ein Erbe von zwei Millarden Dollar, ein Hinweis auf den gefährlichsten Mann der Welt namens „Der Broker“ und einen weiteren Hinweis auf den Tod ihres Vaters, denn es stellt sich heraus, dass ihr Vater ermordet wurde.
Wird Aaron die Vergangenheit ruhen lassen oder wird sie das lebensgefährliche Spiel annehmen, im Wissen das es sie mehr als ihr eigenes Leben kosten könnte?
Nach „Endgültig“ ist mit „Niemals“ nun der zweite Roman um die blinde Polizistin Jenny Aaron erschienen, der mich genauso wie sein Vorgänger fesseln konnte.
Andreas Pflüger wirft den Leser direkt in die Handlung, die abwechslungsreich, voller Überraschungen, spannend, mitreißend und temporeich ist. Ich finde schön, dass hier Fragen beantwortet wurden, gerade aus Jennys Vergangenheit, die ich mir bereits im ersten Band gewünscht hätte. Auch die Frage, warum „Aaron“ und nicht „Jenny“ wird endlich beantwortet.
Insgesamt kommt mir das Buch düsterer vor, als sein Vorgänger, aber nicht weniger emotional, spannend oder actionhaltig. Eine blinde Polizistin die nach den Lehren des Bushido lebt und trotz ihrer Behinderung ihr Leben mehr als „nur“ in den Griff hat.
Der Autor hat die Schauplätze und Handlungsorte anschaulich und bildhaft beschrieben.
Die Charaktere wirken so lebensecht und authentisch, sind mit einer ausgeprägten emotionalen Tiefe ausgestattet und so detailliert beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, ich würde sie vor mir sehen.
Jenny Aaron hat nach dem letzten Kampf mit Ludger Holm und den damit einhergehenden Ereignissen noch nicht abgeschlossen, Trost sucht sie bei ihrem Chef, insgesamt wirkt sie in diesem Band verletzlicher, hat aber nichts von ihrer Schlagfertigkeit und Raffinesse eingesteckt. Eine Chance tut sich für sie auf, Sandra und ihr Mann Pavlik haben einen Spezialisten kontaktiert, der ihr vielleicht bei ihrer Blindheit helfen könnte. Mit ihr ist es eine emotionale Achterbahnfahrt, aber sie steht immer auf Hochspannung.
Pavlik hat mir auch in diesem Band sehr gut gefallen, er arbeitet hart, auch über seine Vergangenheit erfahren wir mehr, zum Beispiel wie es dazu kam, dass er sein linkes Bein verlor. Der Scharfschütze ist ein wertvoller Freund und zusammen mit Aaron sind sie ein unschlagbares Team, das zugegeben aber einige Niederlagen einstecken muss.
Besonders interessant war das Ludger Holm, der geniale, faszinierende Bösewicht aus „Endgültig“ hier eine Nebenrolle bekommt. Er hatte mich damals fasziniert, und tut es auch heute noch, vorallem weil er in Aarons Gedanken so präsent ist.
Ein faszinierender neuer Charakter ist hinzugekommen, Flemming. Ich hätte gerne mehr über ihn erfahren.
Auch der Bösewicht in diesem Band hat es drauf, auch wenn mir das Finale vielleicht ein ganz klein wenig zu unspektakulär war, für das, was dieser Bösewicht alles angestellt hat.
Insgesamt harmonieren die Charaktere, egal ob gut oder böse (bei einigen weiß man nicht auf welcher Seite sie stehen) sehr gut mit der Story, und alles wirkt rund und stimmig.
Ich habe das Buch wieder verschlungen und falls es eine Fortsetzung gibt, werde ich auch diese sicherlich verschlingen, denn das Buch hat mir Gänsehautmomente, Freude und vor allem Spannung beschert. Tolles Highlight, auch wenn ich den ersten Band etwas besser fand, habe ich nichts an diesem auszusetzen.
Fazit: Spannung pur. Glasklare Leseempfehlung und 5 Sterne.