Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight
Akram El-Bahay – Bücherkrieg
Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus Paramythia befreit werden und sind nun mit Kani, Nusar und Sam am „Tor des Himmels“ um den Rat von Thalia, den drei Hexen, einzuholen. Während Kani in die Geheimnisse der Vergangenheit eingeweiht wird, müssen Sam und Nusar zurück nach Mythia, um dort einen Krieg zu verhindern und das Buch der geheimen Namen von Layl zu stehlen. Doch der weiße König und seine Sahira Layl haben andere Pläne und der Krieg ist unausweichlich. Während Mythias Untergrund zum Kampf rüstet bleibt auch Nusar und Sam nicht unttätig und versuchen die Fabelwesen zu vereinen.
Kani muss sich ihrer Vergangenheit und der Zukunft stellen, denn nur eine Sahira kann eine andere Sahira aufhalten.
Nach „Bücherstadt“ und „Bücherkönig“ findet die Reihe um den Dieb Samir, der zur königlichen Garde wollte um sein altes Leben hinter sich zu lassen, nun sein Ende mit „Bücherkrieg“.
Auch im dritten Teil der Fantasyreihe konnte der Autor mit seinen bildreichen, detaillierten und epischen Inszenierungen der Story sowie seinen zahlreichen fantastischen Wesen und den wunderbar beschriebenen Schauplätze punkten.
Wer bereits Bücher von Akram El Bahay gelesen hat, weiß, dass der Autor alle Register in seinen Büchern zieht und die Story durch den flüssigen, modernen Schreibstil sowie der spannenden, fesselnden und vor allem mitreißenden Geschichte schnell zum Pageturner wird und wie jedes mal, konnte ich auch diesmal wieder das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Abschluß der Trilogie ist sehr viel düsterer durch den aufziehenden Krieg, die Atmosphäre ist fast schon erdrückend, jeder Krieg bringt leider Opfer, und so war ich schon traurig, dass wir uns von dem einen oder anderen liebgewonnen Charakter trennen mussten, was die Story an sich nur noch glaubhafter erscheinen ließ.
Obwohl der Autor die beklemmende Fantasy-Geschichte immer wieder mit teils witzigen Dialogen auflockerte, war die Anspannung aller Beteiligten deutlich zu spüren. Auch hier wirken sämtliche Charaktere wieder lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Obwohl Kani eine der Hauptfiguren ist, ist sie in großen Abschnitten des Buches gar nicht so präsent, wie zum Beispiel Samir, der an allen Fronten zu kämpfen scheint. Trotzdem hat sie mit eine der wichtigsten Aufgaben und konnte mich auch hier wieder von sich überzeugen.
Sam kämpft nicht nur Seite an Seite mit Nusar, versucht seinem Vater Vicente gerecht zu werden und liebt Kani von ganzen Herzen, sondern hat sich auch im Verlauf der Reihe sehr positiv entwickelt und jetzt zum Ende kann ich sagen, aus ihm ist ein richtig tapferer Mann geworden, der aus seinen Fehlern lernt und diese sogar nutzt, um ein besserer Mensch zu sein.
Auch Nusar, der Asfur, der ehemals schwarze König, den man nun unter Bücherkönig kennt, hat mich wieder von sich überzeugen können. Er und besonders Shagyra sind mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen.
Ich möchte nicht spoilern, aber das Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht, und doch war es passend für die Geschichte gewählt. Wie in einem Krieg üblich, bekommt man nicht immer alles was man sich wünscht, und das hat mich traurig gemacht.
Dennoch ist auch dieses Buch wieder eines meiner Highlights in diesem Jahr und die Reihe möchte ich allen Fantasyliebhabern empfehlen.
Der Autor schafft es gekonnt Mythen und Märchen in einer wunderbaren Geschichte zu vereinen und mich in eine Welt voller Geheimnisse, Überraschungen und fremdartiger Wesen zu entführen, die so perfekt aufeinander abgestimmt ist, das selbst die „Bösen“ zu begeistern wissen.
Auch diese Geschichte war wieder sehr kurzweilig und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überraschen, aber auch traurig machen können. Lesegenuss pur, auch wenn es nicht ganz an die ersten beiden Bände heranreicht, trotzdem ist „Bücherkrieg“ ein Highlight.
Das Cover passt sehr schön zur Reihe, das Buch, welches am Anfang noch geschlossen ist, hat sich nun geöffnet.
Fazit: Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight. Knappe 5 Sterne.