Tyler Hamilton: Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte
Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte
Buch
- Originaltitel: The Secret Race
- Übersetzung: Gabriele Burkhardt, Dagmar Mallett, Werner Roller
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- Malik, 11/2012
- Einband: Gebunden
- ISBN-13: 9783890297651
- Umfang: 352 Seiten
- Copyright-Jahr: 2012
- Gewicht: 570 g
- Maße: 220 x 143 mm
- Stärke: 33 mm
- Erscheinungstermin: 15.11.2012
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Kurzbeschreibung
Tyler Hamilton war einer der leidensfähigsten und zähesten Radfahrer, bei US Postal der zweite Mann hinter Lance Armstrong. In seinem Buch erzählt er, wie die Amerikaner sich in den Neunzigern die Seele aus dem Leib fuhren und dennoch keine Chance gegen europäische Teams hatten - bis die Mannschaft sich spritzen ließ. Er legt offen, wie straff organisiert dieses System war, das das berühmteste Radrennen der Welt zur Tour de Farce verkommen ließ, wie korrupte Ärzte und skrupellose Teamchefs agieren und Mannschaften zu gut geölten Maschinen wurden. Wie eine ganze Sportart buchstäblich unter die Räder kam und eine Parallelwelt aus Lügen, Angst und Manipulation entstand.Rezension
"Spannend und packend wie in einem Spionagethriller fügen Hamilton und Coyle das Puzzle Stück für Stück zusammen, gewähren ungeahnte Einblicke in die Welt der Radsport-Mafia und die Machenschaften des "Saubermanns" Lance Armstrong.", Forum, 15.02.2013Klappentext
Der Insiderbericht über die Welt des Profiradsports: eine minutiöse Beichte, die erstmals das ganze Ausmaß der Dopingskandale und Lance Armstrongs Schlüsselrolle darin aufzeigt.Tyler Hamilton war ein Naturtalent, einer der leidensfähigsten und zähesten Radfahrer, bei US Postal der zweite Mann hinter Lance Armstrong. Jetzt legt er die Spielregeln des Systems offen, das das berühmteste Radrennen der Welt zur Tour de Farce verkommen ließ. Er enthüllt, wie korrupte Ärzte und skrupellose Teamchefs agierten und Mannschaften zu gut geölten Maschinen wurden. Wie eine ganze Sportart buchstäblich unter die Räder kam und eine Parallelwelt aus Lügen, Erpressung und Manipulation entstand, in der die Doping-Profis mittels Geheimcodes ihre Absprachen trafen und den Ermittlern immer einen Schritt voraus waren.
Auszüge aus dem Buch
DIE GESCHICHTE HINTER DEM BUCHDaniel Coyle
Im Jahr 2004 zog ich mit meiner Familie nach Spanien, um ein Buch über Lance Armstrongs Versuch zu schreiben, seine sechste Tour de France zu gewinnen - ein aus vielerlei Gründen faszinierendes Projekt, in dessen Mittelpunkt das große Rätsel stand: Wer war Lance Armstrong wirklich? War er ein echter und würdiger Champion, wie viele glaubten? War er ein Dopingsünder und Betrüger, wie manch andere behaupteten? Oder bewegte er sich in dem undurchsichtigen Raum irgendwo dazwischen?
Wir mieteten ein Apartment in Armstrongs Trainingsbasis Girona, zehn Minuten Fußmarsch von Armstrongs festungsähnlicher Unterkunft entfernt, die er sich mit seiner damaligen Freundin Sheryl Crow teilte. Ich lebte fünfzehn Monate auf dem Planeten Lance und verbrachte meine Zeit mit Armstrongs Freunden, Teamgefährten, Ärzten, Trainern, Anwälten, Agenten, Mechanikern, Masseuren, Rivalen, Kritikern und natürlich mit Armstrong selbst.
Mir imponierten Armstrongs unglaubliche Energie, sein bissiger Humor und seine Führungsqualitäten. Seine Unbeständigkeit, Heimlichtuerei und die tyrannische Art, mit der er manchmal Teamkameraden und Freunde behandelte, gefielen mir allerdings nicht. Andererseits ging es hier nicht um Kinderkram, sondern um den physisch und psychisch anstrengendsten Sport der Welt. Nachdem ich alle Aspekte der Geschichte so eingehend wie möglich beleuchtet hatte, schrieb ich Lance Armstrong s War, zu Deutsch Armstrongs Kreuzzug. Einige von Armstrongs Teamgefährten fanden das Buch objektiv und fair (Armstrong selbst erklärte sich offiziell mit dem Buch "einverstanden").
In den Monaten und Jahren nach Erscheinen des Buches wurde ich oft gefragt, ob ich glaubte, Armstrong würde dopen. Ich war mir nicht sicher, aber mit der Zeit kam es mir immer wahrscheinlicher vor. Einiges schien darauf hinzudeuten: Studien belegten, dass Doping die Leistungsfähigkeit um zehn bis fünfzehn Prozent erhöhte - und das in einer Sportart, bei der Rennen häufig mit dem Bruchteil eines Prozentpunkts entschieden werden. Tatsache war, dass fast jeder Fahrer, der bei der Tour de France mit Armstrong auf dem Podest stand - fünf seiner Kollegen aus dem US-Postal-Team eingeschlossen -, irgendwann mit Doping in Zusammenhang gebracht wurde. Und dann war da noch Armstrongs langjährige enge Verbindung zu Dr. Michele Ferrari alias "Dr. Evil", dem mysteriösen Italiener, bekannt als einer der berüchtigsten Ärzte im Radsport.
Andererseits hatte Armstrong Dutzende von Dopingkontrollen mit Bravour bestanden. Er verteidigte sich stets vehement und hatte schon mehrere öffentliche Gerichtsverfahren gewonnen. Zudem hatte ich als Alternative immer die logische Schlussfolgerung im Hinterkopf: Sollte sich herausstellen, dass Armstrong tatsächlich dopte, dann waren so eben einfach die Wettbewerbsbedingungen, oder etwa nicht?
Ungeachtet der Wahrheit war ich mir hundertprozentig sicher, dass ich nie wieder über Doping und / oder Armstrong schreiben würde. Doping war ganz einfach der Horror. Sicher, auf eine abenteuerliche Art und Weise war das Thema faszinierend, aber je eingehender man sich damit beschäftigte, desto unangenehmer und undurchsichtiger wurde es: Es gab Geschichten von gefährlich unqualifizierten Ärzten, skrupellosen Teamdirektoren und krampfhaft ehrgeizigen Fahrern, die sich damit schwerwiegende physische und psychische Probleme einhandelten. Ein düsteres Kapitel, das während meines Aufenthalts in Girona noch düsterer wurde angesichts des Todes von zwei der strahlendsten Stars in der Ära Armstrong: Marco Pantani (Depressionen, Überdosis Kokain mit vierunddreißig) und José Maria Jiménez (Depressionen, Herzinfarkt mit zweiunddreißig). Dazu kam noch der Selbstmordversuch eines weiteren Stars, des 30-jährigen Frank Vandenbroucke.
Das alles umschloss, wie ein Tresor aus Stahlbeton, die Doktrin der Omertà: jenes unausgesprochene Schweigegelübde, das Radprofis auferlegt ist, sobald es um
Biografie (Tyler Hamilton)
Tyler Hamilton is a former professional bike racer, Olympic gold medalist, and NCAA champion. He raced professionally from 1995 to 2008 and now runs his own company, Tyler Hamilton Training LLC, in Boulder, Colorado. He lives in Missoula, Montana, with his wife, Lindsay, and his dog, Tanker.Biografie (Daniel Coyle)
Daniel Coyle lebt als Redakteur von "Outside" in Alaska. Er ist Preisträger des "Sporting News Book of the Year Awards", war für "The Best American Sports Writing" ausgewählt und zweimal für den "National Magazin Award" nominiert.Biografie (Werner Roller)
Werner Roller, geb. 1954, studierte Germanistik und Sportwissenschaft.Anmerkungen:
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