Thomas Brasch: Vor den Vätern sterben die Söhne
Vor den Vätern sterben die Söhne
Buch
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- Suhrkamp Verlag AG, 09/2002
- Einband: Gebunden
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783518223550
- Bestellnummer: 2017115
- Umfang: 144 Seiten
- Auflage: 3. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2012
- Gewicht: 201 g
- Maße: 180 x 119 mm
- Stärke: 16 mm
- Erscheinungstermin: 15.9.2002
- Serie: Bibliothek Suhrkamp - Band 1355
Beschreibung
"Zuerst spürte ich seinen Kopf, der stark auf meine Blase drückte, und einige Minuten später den Schwanz, der in meinem Mund wedelte. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie der Wolf in mich hineingekommen war und warum er verkehrt lag. Ich stieg in die Straßenbahn 63 und fuhr zum Krankenhaus Friedrichshain." Mit diesen Sätzen, klar und deutlich, beginnt der Erzählband "Vor den Vätern sterben die Söhne", der Thomas Brasch (1945-2001) berühmt gemacht hat. Ein Buch der existentiellen und politischen Revolte. Ein Buch von auswegloser Unbedingtheit. Das Buch eines jungen Mannes.1975 war in Ost-Berlin ein Heft seiner Gedichte veröffentlicht worden: Poesiealbum 89, mit Zeichnungen von Einar Schleef. Im Jahre 1976 fand Braschs "einmalige Ausreise zwecks Übersiedlung aus der DDR" statt, und 1977 erschien - knapp, gedrängt, sorgfältig komponiert - "Vor den Vätern sterben die Söhne" im West-Berliner Rotbuch Verlag. Mit dem Gedichtband "Der schöne 27. September" folgte 1980 der Eintritt in den Suhrkamp Verlag. Brasch war im Westen angekommen. Irgendeinen Grund, sich zu beruhigen, gab es nicht.
Biografie
Thomas Brasch, geb. am 19.2.1945 als Sohn antifaschistischer deutsch-jüdischer Emigranten in Westow/Yorkshire/England geboren. 1947 kehrte die Familie in die spätere DDR zurück, der Vater wurde Staatssekretär und stellvertretender Minister für Kultur. Brasch besuchte von 1956 bis 1960 die Kadettenschule der Nationalen Volksarmee. Nach dem Abitur studierte er Journalismus in Leipzig wurde aber 1965 zwangsexmatrikuliert. 1966 leistete er Theaterarbeit an der Volksbühne Berlin, im Jahr darauf nahm er ein Dramaturgiestudium an der Filmhochschule Babelsberg auf. 1968 folgten Relegation und Gefängnis wegen 'staatsfeindlicher Hetze' (Protest gegen den Einmarsch in die CSSR). 1969 wurde er auf Bewährung entlassen. Zunächst arbeitete er als Fräser in einer Berliner Fabrik, 1971 im Brecht-Archiv danach als freier Schriftsteller. 1976 stellte er nach Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns einen Ausreiseantrag und siedelte in die Bundesrepublik über. 1977 feierte er Erfolge mit Theaterstücken. Ab 1980 setzte sich Brasch auch in Spielfilmen heftig mit der deutschen Vergangenheit auseinander. Er starb am 4.11.2001.Anmerkungen:
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