Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex
Der Baader-Meinhof-Komplex
Buch
Derzeit nicht erhältlich.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
Lassen Sie sich über unseren eCourier benachrichtigen, falls das Produkt bestellt werden kann.
- Goldmann, 03/2010
- Einband: Flexibler Einband
- ISBN-13: 9783442155972
- Umfang: 894 Seiten
- Sonstiges: m. 150 Fotos u. Dok.
- Auflage: Aktualis. u. erw. Ausg.
- Copyright-Jahr: 2010
- Gewicht: 756 g
- Maße: 183 x 125 mm
- Stärke: 61 mm
- Erscheinungstermin: 15.4.2010
Weitere Ausgaben von Der Baader-Meinhof-Komplex
Ähnliche Artikel
Kurzbeschreibung
"Der Baader-Meinhof-Komplex" ist zu einem Klassiker der jüngsten Zeitgeschichtsschreibung geworden. Für diese wesentlich erweiterte und aktualisierte Ausgabe hat Stefan Aust die seit dem Fall der Mauer aus Stasi-Archiven verfügbaren Unterlagen, interne Polizeipapiere und die Aussagen inhaftierter Beteiligter an der Schleyer-Entführung in seiner Chronik des "Deutschen Herbstes" eingearbeitet. So wurde dieses historische Protokoll in wichtigen Teilen um die Perspektive der Täter ergänzt.Klappentext
Der Baader-Meinhof-Komplex - Das Standardwerk zum Thema RAF»Der Baader-Meinhof-Komplex« hat Geschichte gemacht. Seit der Erstveröffentlichung des Buches im Jahre 1985 hat Stefan Aust weiterrecherchiert. Viele neue, oft frappante und mysteriöse Fakten sind dank Austs Recherchen ans Tageslicht gekommen. Gab und gibt es ein Interesse staatlicher Instanzen, sie unter Verschluss zu halten? Dreißig Jahre nach dem »Deutschen Herbst« hat Stefan Aust sein Standardwerk zur Geschichte der RAF erneut um Fakten, Indizien und Fotos aus bislang unzugänglichen Quellen erweitert.
. Der komplett aktualisierte Spiegel-Bestseller erstmals im Taschenbuch
. Jetzt durchgehend mit s / w-Abbildungen
Auszüge aus dem Buch
Dieses Buch ist keine Anklageschrift und nicht das Plädoyer eines Verteidigers. Es ist auch kein Urteil, weder in juristischer noch in moralischer Hinsicht. Es soll ein Protokoll sein, eine Chronik der Ereignisse vom Juni 67 bis zum "Deutschen Herbst" 1977, der Entführung und späteren Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, der Entführung und Befreiung der Passagiere und Besatzungsmitglieder der Lufthansa-Maschine "Landshut" und den Selbstmorden im Hochsicherheitstrakt von Stammheim."Der Baader-Meinhof-Komplex" ist zum ersten Mal 1985 erschienen, acht Jahre nach dem Selbstmord der Stammheimer Gefangenen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, neun Jahre nachdem sich Ulrike Meinhof in ihrer Zelle das Leben genommen hatte. Der blutige "Deutsche Herbst" des Jahres 1977 markierte den Gipfelpunkt eines Weges in die Gewalt, der mit zunächst friedlichen Protesten gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam begonnen hatte. Moralische Empörung war erst langsam, dann immer schneller in krasse Unmoral umgeschlagen.
Seit 1967 habe ich, zunächst bei der Zeitschrift "konkret", dann als Mitarbeiter des Magazins "Panorama" beim NDR, die Entwicklung vom Protest über den Widerstand zum Terrorismus verfolgt. Dabei lernte ich viele derjenigen kennen, die zur Zeit der Studentenbewegung und der Außerparlamentarischen Opposition (APO) auf die Straße gegangen waren und später in den Untergrund abtauchten. Einige traf ich bei den Recherchen zu diesem Buch wieder, manche von ihnen saßen im Gefängnis, andere waren nach vielen Jahren Haft wieder in Freiheit. Ich führte Interviews, sammelte und sichtete etwa sechzig laufende Meter Akten und versuchte, daraus die Geschichte der "Baader-Meinhof-Gruppe", die sich später "Rote Armee Fraktion" nannte, zu rekonstruieren.
Inzwischen sind dreißig Jahre vergangen, und die Ereignisse von damals lassen sich noch genauer beschreiben, als es bis etwa 1999 möglich war. Mit dem Fall der Mauer war den bundesdeutschen Fahndern eine Gruppe von RAF-Aussteigern in die Hände gefallen, die bis dahin unerkannt in der DDR gelebt hatten. Eine spezielle Einheit des Ministeriums für Staatssicherheit hatte die im Westen als Terroristen steckbrieflich gesuchten RAF-Mitglieder mit gefälschten Identitäten in die realsozialistische Gesellschaft integriert. Auch einige damals noch aktive Gruppenmitglieder hatte die Stasi phasenweise in der DDR betreut und anschließend wieder in ihr westdeutsches "Operationsgebiet" ausreisen lassen. Das ganze Ausmaß der Stasi-Kooperation mit ausgestiegenen, aber auch mit noch aktiven Terroristen kam erst im Laufe der nächsten Jahre ans Licht.
Mit Hilfe von MfS-Akten ließen sich eine ganze Reihe zuvor ungeklärter Hintergründe ausleuchten, denn die RAF-Mitglieder hatten gegenüber den Genossen vom Ministerium für Staatssicherheit einiges offenbart. Zudem begannen die resozialisierten DDR-Neubürger in bundesdeutscher Haft überwiegend zügig auszusagen. Einige von ihnen gehörten zu den Entführern Hanns Martin Schleyers. Ihre Geständnisse wiederum bewegten einen der Haupttäter zu einer Neuaussage. Peter-Jürgen Boock, wegen seiner Beteiligung an der Schleyer-Entführung ohnehin zu einer lebenslangen Strafe verurteilt, legte gegenüber der Bundesanwaltschaft so etwas wie eine "Lebensbeichte" ab.
Unter Nutzung der Stasi-Unterlagen und sehr ausführlicher Interviews mit Beteiligten habe ich 1997 die Ursprungsfassung dieses Buches ergänzt. Vor allem Peter-Jürgen Boock schilderte damals detailliert die Vorbereitungen der Schleyer-Entführung, die Tat selbst, die Unterbringung des Entführten in verschiedenen Verstecken, die Flucht der Hauptgruppe der Entführer nach Bagdad und schließlich die Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten. Die Aussagen Boocks deckten sich im wesentlichen mit den Ermittlungsergebnissen und den Aussagen anderer Gruppenmitglieder sowie der einzig überlebenden "Landshut"-Entführerin, die fast zwanzig Jahre nach der Tat i
Biografie
Stefan Aust, geboren 1946, langjähriger Chefredakteur des "Spiegel" und des von ihm mitbegründeten "Spiegel TV Magazins", zuvor unter anderem Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks, vor allem für "Panorama", ist seit 2009 als Filmproduzent, Medienberater und Teilhaber einer Fernsehproduktionsesellschaft tätig.Anmerkungen:
Bitte beachten Sie, dass auch wir der Preisbindung unterliegen und kurzfristige Preiserhöhungen oder -senkungen an Sie weitergeben müssen.