Holger Brandes: Der männliche Habitus
Der männliche Habitus
Buch
- Band 2: Männerforschung und Männerpolitik
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- VS Verlag für Sozialwissenschaften, 01/2002
- Einband: Kartoniert / Broschiert, Paperback
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783810032584
- Bestellnummer: 2599035
- Umfang: 280 Seiten
- Sonstiges: 14 SW-Abb.,
- Auflage: 2002
- Copyright-Jahr: 2002
- Gewicht: 385 g
- Maße: 210 x 148 mm
- Stärke: 15 mm
- Erscheinungstermin: 31.1.2002
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Beschreibung
Der männliche Habitus als in den Körper eingeschriebene soziale Praxis ist der Schlüssel zum Verständnis männlicher Identität und Verhaltensweisen. Als Beitrag zur Männerforschung und Männerpolitik untersucht das Buch Männlichkeiten abhängig von Kultur, Milieu und Generation. Dieser zweite Band ergänzt Band I, der sich Männergruppen und männlicher Identität widmet, um die Themenfelder Männerforschung und Männerpolitik. Ausgehend vom Habituskonzept Pierre Bourdieus und neueren Diskussionen in der Männerforschung begründet der Autor eine theoretische Sicht von Männlichkeit als Produkt sozialer Praxis. Dabei eröffnet die Kategorie des "männlichen Habitus" eine Perspektive, die Körperlichkeit und Gesellschaftlichkeit sowie Individualität und Kollektivität verbindet. Kultur-, milieu- und generationsspezifische Formungen von Männlichkeit werden ausgeleuchtet und in den Kontext der Frage nach den Möglichkeiten der Veränderung männlichen Verhaltens gestellt. Damit eröffnet sich eine neue Sicht auf Männerpolitik als Teil von Gender-Mainstreaming und Geschlechterdemokratie.Inhaltsangabe
Männerforschung und Männer-Erforschung - Diesseits und jenseits des Ödipus-Komplexes: Zur Psychoanalyse des Mannes - Männlicher Habitus und soziale Praxis - ein theoretisches Rahmenkonzept - Einstellungen und deren Wandel: Repräsentative Befragungen und ihre Interpretation - Männlichkeiten und soziale Milieus: Unterschiedliche Deutungsmuster von 'Männlichkeit' - Männliche Identität, Generation und Lebensalter - Eine Fragen der Ehre: 'Männlichkeit' in unterschiedlichen Kulturen - 'Ostmänner' und 'Westmänner': Hegemoniale Männlichkeiten in Deutschland - Männerbünde: Das 'archaische männliche Erbe' und die mythopoetische Männerbewegung - 'Risikofaktor Männlichkeit'? Zum Gesundheitsverhalten von Männern - Männer in einem 'Frauenberuf'? Konstruktionen von Männlichkeit in der Sozialen Arbeit - Vom 'Fisch ohne Fahrrad' zum Tandem? Eine Standortbestimmung zu Männerpolitik und GeschlechterdemokratieKlappentext
Es gibt kaum etwas, was so schwer zu erschüttern ist wie alltagspsycholo gische Überzeugungen darüber, was Männer sind, was sie antreibt und was sie denken. Offensichtlich existiert ein tief verwurzeltes Bedürfnis, Männer und Frauen als "Gattungswesen" klar voreinander unterscheiden zu können und ihnen "von Natur aus" gegensätzliche Eigenschaften und Merkmale zuzuschreiben. Dieser tief verwurzelten Neigung, Geschlechtsunterschiede auf eine wie auch immer geartete "Natur" zurückzuführen, ist zu verdanken, dass biologische Argumentationen selbst dann, wenn es sich um reine Speku lationen handelt, von Massenmedien begierig aufgegriffen und zu ver kaufsträchtigen Schlagzeilen aufgerüstet werden, während die sozialwis senschaftliche Geschlechterforschung der letzten Jahrzehnte eher wie ein Störfaktor in der öffentlichen Meinung und in unserem Weltbild wirkt. Tatsächlich bestehen aber seit den fünfziger Jahren gesicherte Er kenntnisse darüber, dass die biologische Festlegung von Verhaltens- und Erlebensunterschieden zwischen Männern und Frauen systematisch über schätzt wird. Dabei ist nicht in Abrede gestellt, dass die Anatomie der Körper und beispielsweise hormonelle Prozesse das Empfinden und Han deln der Individuen beeinflussen. Vieles spricht aber dagegen, dass es Sinn macht, von einer vorsozialen und quasi "rein" biologischen Körper lichkeit auszugehen. Je vorurteilsfreier und genauer wir Männer und Frauen in unterschiedlichen Kulturen und sozialen Milieus betrachten, desto deutlicher wird, dass wir es bei allen Fragen des Geschlechts mit komplexen sozialen Prozessen und Zusammenhängen zu tun haben, die gesellschaftliche Vorstellungen genauso beeinflussen wie das Denken, Handeln und Fühlen der Individuen.Biografie
Holger Brandes ist Professor für Psychologie an der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind: Gruppenanalyse und Gruppenarbeit, Genderforschung mit Schwerpunkt auf Männern und Jungen (u.a. mit dem Thema Fußball) Frühkindliche Bildung und Kindergruppen. Nach seinem Studium war Brandes von 1980 bis 1995 als Psychologischer Psychotherapeut und Gruppenanalytiker in eigener Praxis tätig. Seit 1996 hat er die Professur an der Evangelischen Hochschule inne und ist dort seit 2005 Direktor des Instituts für Frühkindliche Bildung.Anmerkungen:
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