Das Tibetische Totenbuch
Das Tibetische Totenbuch
Buch
- Erste vollständige Ausgabe. Mit einleitendem Kommentar des XIV. Dalai Lama
- Originaltitel: The Tibetan Book of the Dead
- Übersetzung: Stephan Schuhmacher
- ARKANA Verlag, 10/2008
- Einband: Leinen
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783442337743
- Bestellnummer: 2070201
- Umfang: 736 Seiten
- Sonstiges: 16 Farbtafeln
- Auflage: 3. Aufl.
- Copyright-Jahr: 2008
- Gewicht: 1230 g
- Maße: 245 x 180 mm
- Stärke: 50 mm
- Erscheinungstermin: 15.10.2008
Weitere Ausgaben von Das Tibetische Totenbuch
Klappentext
Die erste vollständige Ausgabe des großen tibetischen WeisheitsbuchsDie Fragen, die im Tibetischen Totenbuch gestellt werden, bewegen alle Menschen, unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund: Wie kommen wir mit uns selbst und unserem Leben ins Reine? Wie können Angehörige einem Menschen den Sterbeprozess erleichtern? Was geht wirklich in einem Sterbenden vor? Wie vollzieht sich der Übergang in eine neue Wirklichkeit? Wie sieht es jenseits der Schwelle aus und gibt es Wiedergeburt?
In der Kulturgeschichte der Menschheit sind viele Antworten auf diese Fragen gegeben worden, aber nie so ausführlich, so kompetent und zugleich so tröstlich wie im Tibetischen Totenbuch.
In einem ausführlichen Vorwort gibt der Dalai Lama Auskunft über die tibetische Vorstellung von Tod und Wiedergeburt. Einzigartigen Zugang verschaffen die sachkundigen Kommentare der Herausgeber, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Eine Textgeschichte des Tibetischen Totenbuches, ein Glossar der wichtigsten Fachbegriffe, eine Liste der Namen von Gottheiten und Bodhisattvas, eine Bibliographie und Fußnoten unterstreichen die liebevolle Präzision dieser kostbaren Publikation. Nicht zuletzt vermitteln farbige Abbildungen tibetischer Thangkas (Rollbilder) und Mandalas einen Eindruck vom Reichtum der alten tibetischen Kultur. Diese erste vollständige Ausgabe des Tibetischen Totenbuchs setzt einen neuen Maßstab - sowohl in ästhetischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht.
Liebevolle und bibliophile Ausstattung in Leinen, mit Lesebändchen und mit Farbschnitt.
Auszüge aus dem Buch
Bei der Übersetzung eines "östlichen" Textes wie des vorliegenden in eine westliche Sprache bewegt sich ein Übersetzer auf einem gedanklichen Terrain, für das noch keine allgemein anerkannten begrifflichen Landkarten bestehen. Während sich das abendländische Denken seit Jahrhunderten zunehmend auf die Erforschung des materiellen Aspekts der Wirklichkeit durch die Naturwissenschaften spezialisiert hat (was zu einer materialistischen Weltanschauung geführt hat, für die "geistige" oder "Bewusstseins"-Phänomene bloße Epiphänomene materieller Prozesse sind), haben einige östliche Kulturen die Erforschung des Geistes durch introspektive Wissenschaften bis zu einem dem westlichen Denken bisher unbekannten Ausmaß der Spezialisierung vorangetrieben (und hier wird die materielle Welt eher als Epiphänomen geistiger Prozesse verstanden). Für die hochdifferenzierte Terminologie dieser introspektiven Wissenschaften des Geistes gibt es in den westlichen Sprachen oft ebenso wenig "exakte" Entsprechungen wie etwa für die spezielle Terminologie der modernen Physik in östlichen Sprachen. Die westlichen Begriffe, die zur Übersetzung dieser Terminologie herangezogen werden, sind also oft nur grobe Annäherungen an die Bedeutung der Originalbegriffe, die sich in letzter Konsequenz erst durch den Nachvollzug der "Praktiken" dieser Wissenschaft in der eigenen Erfahrung erschließt.Buddhistische Schriften werden erst seit einigen Jahrzehnten in größerem Umfang in westliche Sprachen übersetzt. Viele Übersetzer haben eine eigene Terminologie entwickelt, die sich manchmal erheblich von der anderer Übersetzer unterscheidet. Im deutschen Sprachraum haben sich zudem einige Begriffe aufgrund früher relativ unreflektierter Übersetzungen aus dem Englischen eingebürgert, und die Begrifflichkeit einer deutschen "Dharma-Sprache" ist noch relativ wenig entwickelt. Deshalb bleiben einzelne Termini (auch aufgrund unterschiedlicher Auffassungen verschiedener Schulrichtungen) umstritten.
Der Übersetzer der englischen Fassung, auf der die vorliegende deutsche Übersetzung basiert, hat - sicherlich mit Bedacht - eine Terminologie entwickelt, die sich zum Teil von der bereits bekannten Begrifflichkeit anderer Übersetzungen unterscheidet. Da hiermit ganz offensichtlich wichtige Nuancen der Bedeutung der Originalterminologie zum Ausdruck gebracht werden sollen, wurde in der deutschen Übertragung versucht, die Nuancen dieser englischen Terminologie so gut wie möglich wiederzugeben, statt auf bereits bekannte deutsche Übersetzungsvarianten zurückzugreifen. Da Übersetzung immer auch Interpretation ist, bleibt hier allerdings unweigerlich immer auch Spielraum für unterschiedliche Meinungen und Auffassungen.
Die Übersetzung zweier für diesen Text ganz wesentlicher Termini soll kurz kommentiert werden. Der erste ist der Begriff "natürlich" (engl. natural). Für das stark dualistisch geprägte abendländische Denken, das zwischen "Geist" und "Natur" einen grundlegenden Unterschied konstruiert, bezeichnet "Natur" im Allgemeinen den materiellen Aspekt der Wirklichkeit, der unabhängig sein soll von den "geistigen" Intentionen des Menschen, der sich in vieler Hinsicht geradezu als Antagonist zur Natur versteht. Wenn man in abendländischer Begrifflichkeit sagt, dass etwas auf "natürliche" Weise geschieht, so meint man damit im Allgemeinen, dass es ohne Einmischung des Menschen mit seinen Intentionen entsprechend den Gesetzen der von der Dimension des "Geistigen" unabhängigen "Natur" geschieht, also etwa entsprechend dem rein mechanistisch verstandenen Naturgesetz von Ursache und Wirkung. Diese Art von "Natürlichkeit" wird in gewissen Zusammenhängen dann wieder romantisch als der einzig "wahre" und "authentische" Aspekt der Wirklichkeit verklärt, womit praktisch ein materialistisches Grundverständnis verstärkt wird.
Das, was in westlichen Sprachen mit dem Begriff "natürlich" übersetzt wird, hat in einigen östlichen Sprachen jedoch e
Biografie
Stephan Schuhmacher studierte Soziologie, Psychologie, Japanologie und Sinologie. Er wurde 20 Jahre im Zen geschult, darunter fünf Jahre in Kamakura, Japan. Nach seiner Arbeit als Lektor und Programmleiter zog er nach Südwestfrankreich und gründete das Redaktionsbüro und internationale Netzwerk ENSO Publishing. Er ist als Verlagsberater, Herausgeber sowie Übersetzer und Autor tätig.Anmerkungen:
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