Georg Philipp Telemann: 9 Triosonaten TWV 42 "Trios pour le Dessus de Viole " auf CD

Telemanns komplette Triosonaten mit Dessus de Viole

»Und wie wäre es möglich, mich alles dessen zu erinnern, was ich zum Geigen und Blasen erfunden? Aufs Triomachen legte ich mich hier insonderheit, und richtete es so ein, daß die zwote Partie die erste zu seyn schien, und der Baß in natürlicher Melodie, und in einer zu jenen nahe tretenden Harmonie, deren jeder Ton also, und nicht anders seyn konnte, einhergieng. Man wollte mir auch schmeicheln, daß ich hierin meine beste Krafft gezeiget hätte« gesteht Georg Philipp Telemann in Johann Matthesons Grundlagen einer Ehren-Pforte 1739. Dazu kommt seine Neigung zu ausgefallenen Instrumentierungen mit all den ihm zur Verfügung stehenden Instrumenten seiner Zeit. Die neun erhaltenen Sonaten für »Dessy de Viole«, die Dessus de Viole oder Diskantgambe, stechen darunter besonders heraus. Mit dieser Einspielung liegt nun die erste vollständige Dokumentation dieser Triosonaten mit den ergänzenden Instrumenten Oboe und Blockflöte vor, über die sich Telemann-Experten und die aktuelle Forschung noch immer ausschweigen. Leider sind keine Autographe erhalten. Die Manuskripte aus den 1720er Jahren befinden sich im Bestand der Hessischen Landesbibliothek Darmstadt und sind Abschriften des Darmstädter Kapellmeisters Christoph Graupner oder seiner Mitarbeiter, deren Kopien dann der Kapellmeister teilweise höchstselbst mit ordnender Hand zumindest mit einer Titelzeile versehen hat. Viel Esprit und Humor like Telemann.

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Telemann's Complete Trio Sonatas with Dessus de Viole

»And how would it be possible for me to remember everything that I have invented for string and wind playing? Here I particularly concentrated on trio production and organized it so that the second part seemed to be the first, and the bass in natural melody, and in a harmony coming close to them, that is, their every tone, went along, and could not be otherwise. People also wanted to flatter me by saying that I herein had shown my best strength.« This is how Georg Philipp Telemann was quoted in Johann Mattheson's Grundlagen einer Ehren-Pforte in 1739. Along with this there was the fact that he very much liked to employ unusual instrumentations with all the instruments of his time available to him. The nine extant sonatas for »Dessy de Viole, « the dessus de viole or treble gamba, stand out in this group of works. This recording represents the first complete documentation of these trio sonatas with the oboe and recorder in supporting roles – works about which Telemann experts and current scholarship continue to maintain their silence. Unfortunately, no autographs are extant. The manuscripts from the 1720s are in the holdings of the Hessian State Library in Darmstadt and are copies by the Darmstadt chapel master Christoph Graupner or his associates, whose copies he then in part with ordering hand supplied at least with a title line. Plenty of esprit and humor – just like Telemann!

Rezensionen

klassik-heute.​com 07/2016: »Simone Eckert unterscheidet sich von manchen heutigen Interpreten von Barockmusik darin, dass sie ihre musikalischen Vorstellungen einfühlsam und temperamentvoll, jedoch nie drastisch umsetzt; dafür bietet auch diese Einspielung auf höchst angenehme Weise Gewähr.​ Sie und ihre Musiker folgen der Fantasie des Komponisten in alle Richtungen, seien sie von stimmungsvoller Tonmalerei erfüllt, oder dass sie an das Feuer der polnischen Volksmusik erinnern, mit der Telemann am Beginn seiner beruflichen Laufbahn in Kontakt gekommen war und die ihn lebenslang fasziniert hat.​«
klassik.​com 07/2016: »Zu erleben sind entzückende Telemann-Trios, tadellos gesetzt, voller Energie und echter Inspiration - und sie werden von der Hamburger Ratsmusik auch so gespielt.​ Eine wunderbare Platte mit erstklassiger barocker Kammermusik.​«