Louis Spohr: Concertante Nr.1 op.48 & Nr.2 op.88 für 2 Violinen & Orchester auf CD

Nachzügler mit Format

Unsere Edition mit allen Violinkonzerten von Louis Spohr – eine interpretatorische Großtat des Geigers Ulf Hoelscher, die inzwischen schon zum Klassiker der Spohr-Diskographie geworden ist – bekommt noch einen späten Nachzügler, der aber unabdingbar dazugehört: Die zwei wundervollen Concertanten für 2 Violinen und Orchester und zwei unbekannte Solo-Konzertsätze, die zu den reizvollsten Kompositionen Spohrs gehören, die Polonaise op. 40 und das Potpourri über irische Volkslieder op. 59. Gerade letzteres ist eines der Formexperimente des Autors, und man sollte sich durch den harmlos klingenden Titel nicht täuschen lassen, ist es doch ein veritables dreisätziges Violinkonzert, das Spohr analog zum 8. Konzert in Form einer Gesangsszene mit durchkomponierten Verlauf gestaltet hat.

Von den sieben konzertanten Werken Spohrs für mehrere Soloinstrumente hat er nur vier veröffentlicht, darunter die beiden Concertanten für 2 Violinen. Sicherlich war es schon damals eine Schwierigkeit, zwei Solisten gleichen Niveaus zu finden. Nun, wir haben das Problem hervorragend lösen können: Ulf Hoelscher hat sich seine Schwester Gunhild Hoelscher als Wunschpartnerin ausgesucht. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin steht wie immer unter der Leitung von Christian Fröhlich.

Rezensionen

klassik-heute.​ de: »Zwei wahre Juwelen aus Louis Spohrs vergnüglichem Labor – klanglich raffinierte, musikalisch bisweilen regelrecht süffige und in virtuoser Hinsicht anspruchsvolle Kompositionen, deren Aufführung selbst am Lautsprecher eine beinahe szenische Qualität annimmt: Man sieht förmlich, wie sich die Solisten in höchste Höhen treiben, einander verfolgen, sich zuzwinkern, und einer der beiden männlichen Akteure – entweder der Dirigent oder der Geiger – würzt die Vorstellung an besonders beschwingten und expressiven Stellen mit einem dezenten Gesang a la Barbirolli, so engagiert wird allseits musiziert.​«
musicweb: »Eine bedeutende Gesamtaufnahme.​«
Pizzicato 12/04: »Die beiden Werke gehören sowieso zum Schönsten und Typischsten, was Spohr geschrieben hat.​«