Hermann Bischoff: Symphonie Nr.2 auf CD

Hermann Bischoff: Die Zweite

Hermann Bischoff ist schon ein seltsamer Fall: Hochbegabt als Komponist, Schüler von Richard Strauss, von Kritik und Presse fast immer lobend behandelt, blieb sein Oeuvre geradezu erschreckend klein: 2 Sinfonien, 2 kleinere Orchesterstücke, anderthalb Opern und eine Handvoll Lieder: das ist die Ernte eines Künstlerlebens, das immerhin 68 Jahre währte. Die letzten fünfzehn Jahre schrieb Bischoff keine einzige Note mehr, da hatte ihm Strauss einen ordentlich dotierten Posten bei der Berliner Urheberrechtsgesellschaft besorgt. Über die Gründe für diese kreative Enthaltsamkeit muss gerätselt werden, zu bedauern ist sie aus heutiger Sicht auf jeden Fall: denn das, was uns dank unserer Ersteinspielungen zu Ohren kommt, ist denn doch viel mehr als nur ein kompositorisches Versprechen.
Nach der ersten Sinfonie von 1906 nun also die Zweite aus den Jahren 1910 / 11. Die Kritik schrieb nach der Uraufführung: Nach der 1. Sinfonie, die in starker Abhängigkeit von R. Strauss entstanden war, wirkt diese neue d-moll Sinfonie fast wie ein Idyll. Musik aus dem Geiste des absolut Musikalischen. Daher ein viel bedeutenderes Ebenmaß in der Form....“ Ja, hier hat sich der Schüler vom Lehrer befreit und ein hinreißendes musikantisches Werk vorgelegt. Es ist sehr schade, dass unsere Bischoff -Edition nur aus 2 Volumen bestehen wird....

Product Information

Hermann Bischoff: The Second
Hermann Bischoff is indeed a rare case. This highly gifted composer and pupil of Richard Strauss almost always reaped high praise from music critics and the press, but his oeuvre remained alarmingly small quantitatively. Two symphonies, two shorter orchestral pieces, one and a half operas, and a handful of songs were produced during this artist’s life lasting a good sixty-eight years. During his last fifteen years, while drawing a handsome salary at the Berlin Copyright Law Society, a post arranged for him by Strauss, Bischoff did not write a single note. The reasons for Bischoff’s creative abstemiousness are a mystery, and from today’s perspective we can only regret such excessive moderation on his part – for the music now available to the listening public on our recording premieres represents much more than the promising work of a would-be composer. Bischoff’s first symphony of 1906 is now followed by his second symphony from 1910-11. After its premiere one critic wrote, »After the first symphony, which was composed in great dependence on R. Strauss, this new D minor symphony almost has the effect of an idyll. Music from the spirit of the absolutely musical. For this reason [it has] a much more considerable regularity in form.« Yes, here the pupil has freed himself from his teacher’s influence to present a work of captivating musical appeal. Too bad that our Bischoff edition will consist of a mere two volumes!

Rezensionen

klassik-heute.​com 11/08: "Die anspruchsvollen Partituren werden souverän umgesetzt, instrumentale Details brillant serviert und die Gesamtanlage plastisch herausgearbeitet.​ Hier trägt eine ernsthafte, verantwortungsvolle Herangehensweise reiche Früchte.​ Auch klanglich ist die Aufnahme bestens gelungen und stellt somit eine begrüßenswerte Katalogbereicherung dar.​"