Yello: Point
Zum Glück
Mehr als 40 Jahre und ganze 13 Studioalben dauert die Karriere von Yello nun bereits. Ans Aufhören denken die Elektro-Pop-Pioniere aber zum Glück noch lange nicht.
Nach dem letzten Longplayer »Toy«, der in der Schweiz auf Platz eins, in Deutschland auf Platz zwei landete, legte das Duo 2020 ein weiteres Album vor. Hier ist »Point«.
Point
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Die Schweizer Elektropop-Pioniere mit ihrem 14. Studioalbum
Ein Yello-Album ist eine klingende Fahrt ins Blaue. Wir wissen, wo die Reise beginnt, aber wir haben keine Ahnung, wo sie aufhören wird. Das war schon immer so, und ist auch mit dem neuesten Wurf, genannt »Point«, nicht anders.Dieter Meier und Boris Blank – ein Songschreiber-Duo, wie es von Hergé (Tim & Struppi) erfunden sein könnte. Dem einen, Blank, kommen die Melodien im Traum, die den anderen, Meier, in einen Rausch stürzen, der ihn wilde Dada-Geschichten in die Schreibmaschine hämmern lässt. Dem einen, Blank, ist es am wohlsten in der Klause seines Studios. Der andere, Meier, ist mit Siebenmeilenstiefeln auf der ganzen Welt unterwegs. Seit vierzig Jahren machen die beiden zusammen Musik. Von Altersweisheit keine Spur.
»Point« ist auf die genau gleiche Weise entstanden, wie die dreizehn Alben vorher und die immergrünen Gassenhauer »Oh Yeah«, »The Race« oder »The Rhythm Divine«. »Ich vergleiche unsere Musik mit Bildwelten«, sagt Blank. »Ich bin ein Sound-Maler, der immerzu in seinem Atelier arbeitet.« In freudvoller Kleinarbeit arrangiert er die Klangfarben – inzwischen kann er auf hunderttausende von gespeicherten Beats, Melodiefetzen und Instrumentalsoli zurückgreifen – in immer neuen Kombinationen auf der Leinwand. »Wenn dann so sechzig oder siebzig Bilder da sind, stellt sich die Frage: was soll man an die Ausstellung schicken? Welche Stücke würden auf ein Album passen?«
»Wenn Boris in seiner Musik versunken ist, ist er wie ein Kind im Sandhaufen«, berichtet Meier mit liebevoller Bewunderung. »Ich habe ein Dutzend Tricks entwickelt, wie ich dann das Studio betreten kann, ohne ihn zu Tode zu erschrecken.« Wenn es so weit ist, setzt sich Meier mit seiner Hermes »Baby« hin und klappert drauflos. »Die Schreibmaschine ist ein erotischer Gegenstand«, sagt er. »Das Tippen ist ein Sich-Hineinempfinden.«
Mit dem letzten Album »Toy« surften Yello auf sphärischen Klangwellen. Nun sind sie wieder auf dem Erdboden gelandet. Das freudvoll swingende »Waba Duba« gibt den verspielten Ton an und gemahnt in seiner dadaistischen Pointiertheit genauso an die frühen Tage wie die gespenstische Geschichte vom verschwundenen »Peter Strong«. »Arthur Spark« schafft das typisch Yello-hafte Kunststück, Nonsens-Worte mit Dance-Beats und fernwehhafter Melancholie zu vereinen. »Big Boy’s Blues« ist mutanter Blues mit Meier in Leonard-Cohen-Stimmung. »Hot Pan« beschwört die Welt der alten Spaghetti-Western herauf und subvertiert sie zugleich, »Rush for Joe« serviert ein grandioses Posaunen-Solo, und zum Dessert kredenzt die chinesische Sängerin Fifi Rong ein herrliches Lied über die grenzenlose Liebe, mit der das Leiden der Menscheit besiegt werden könne. In alle Richtungen zischen die Einfälle – und alles fügt sich fugenlos in den unverkennbaren Yello-Groove.
Rezensionen
»Yello beeindrucken mit Lässigkeit und Selbstironie und mit einem audiophilen Sound, der Maßstäbe setzt.« (Audio, Oktober 2020)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Waba Duba
- 2 The Vanishing Of Peter Strong
- 3 Way Down
- 4 Out Of Sight
- 5 Arthur Spark
- 6 Big Boy's Blues
- 7 Basic Avenue
- 8 Core Shift
- 9 Spinning My Mind
- 10 Hot Pan
- 11 Rush For Joe
- 12 Siren Singing
Yello
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