Woodkid: S16
Endlich Nummer zwei
Sieben lange Jahre sind vergangen, seit Woodkid sein Debütalbum »The Golden Age« veröffentlichte, das in Frankreich Platz zwei, in Deutschland Platz acht der Charts erreichte.
2020 meldete sich der französische Musiker und Regisseur mit seinem zweiten Longplayer zurück: »S16«.
S16
2
LPs
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: The Island Def Jam Music Group, 2020
- Erscheinungstermin: 16.10.2020
Weitere Ausgaben von S16
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*** Gatefold Cover
Indem er immer neue Kunstformen und Kanäle wählt, um seine Vision zu verwirklichen, ist der Franzose Woodkid im letzten Jahrzehnt zu einer heimlichen Ikone avanciert: Er ist ein audiovisueller Ausnahmekünstler, dessen Werk stets seine Handschrift trägt, obwohl es mit jeder Zusammenarbeit und jedem Release neue Formen annimmt. Nun erscheint sein neues Studioalbum S16.
Dass Woodkid jemand ist, dem es gelingt, eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt zu schlagen, wussten wir bereits. Und das nicht bloß, weil der junge Franzose schon mit etlichen Superschwergewichten der internationalen Popwelt zusammengearbeitet hat: Lana Del Rey und Drake waren da genauso dabei wie Rihanna oder auch Pharrell. Noch entscheidender und außergewöhnlicher ist vielmehr, dass er zu den wenigen Künstlern gehört, die wirklich inter- bzw. multidisziplinär arbeiten, klassische Genre- und Gattungsgrenzen hinter sich lassen, weil ihn einfach so unglaublich viele Ausdrucks- und Kunstformen interessieren und faszinieren. Seiner Neugier einen Riegel vorzuschieben und sich auf einen dieser Kanäle festzulegen, käme Woodkid niemals in den Sinn. Beispiele gefällig?
Da wäre zeitgenössischer Tanz: Beispielsweise seine grandios inszenierte Zusammenarbeit mit dem berühmten Tänzer und Choreographen Sidi Larbi Cherkaoui. Fashion: die extrem fruchtbare Kollaboration mit einem der größten Modeschöpfer überhaupt – Nicolas Ghesquière, seit Jahren künstlerischer Direktor bei Louis Vuitton. Und dann natürlich das Medium Film: Woodkid steuerte zum Film Desierto von Jonás Cuarón den Score bei, nachdem seine Tracks auch schon bei Steven Spielberg oder Xavier Dolan zu hören gewesen waren. Fotografie und plastische Künste: Seine Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollegen JR, mit dem er nach wie vor Projekte für das New York City Ballet macht... Bezieht man schließlich noch sein ausgeprägtes Interesse für gastronomische Highlights mit ein, bekommt man ein ungefähres Bild davon, wie der Franzose tickt.
Als Musiker reichte ihm ein einziges Album – The Golden Age –, um damit ein deutliches klangliches und visuelles Zeichen zu setzen und neben unglaublich viel Kritikerlob auch unzählige Fans für sein Projekt zu gewinnen. Und jetzt, nach einer gut fünfjährigen Reife-, Konzentrations- und Experimentierphase, geht er noch einen Schritt weiter auf seine Art, in seiner »Weise der Welterzeugung«, um einen Begriff von Nelson Goodman zu gebrauchen: Es sind Welten der Solidarität – und doch ganz klar allein seine Welten. Sein neuer Longplayer S16 handelt von Maßstäben, von Bezugsgrößen: vom unendlich Großen bis hin zum unendlich Kleinen, vom Kräftegleichgewicht zwischen Mensch und Maschine, auch von kollektiver und individueller Verantwortung, eine neue Welt zu denken, wo die alte doch so kurz vor dem Kollaps steht.
Aufgenommen wurde S16 in den Londoner Abbey Road Studios sowie in Berlin, Paris, Los Angeles und Island. Beteiligt war unter anderem auch der Suginami Junior Chorus aus Tokio – wobei es hier nur um das passende Intro für eine ganz bestimmte Passage ging. Während sich der Titel auf das chemische Element mit dem Elementsymbol S und der Ordnungszahl 16 bezieht – Schwefel –, hinterfragt S16 überhaupt alles Stoffliche: Woraus setzen sich unsere Zellen zusammen; woraus sind unsere Herzen gemacht? Wo genau verläuft die Trennlinie zwischen Realität und Fiktion? Schwefel spielt einerseits für alle lebenden Organismen eine zentrale Rolle, doch neigt er andererseits dazu, in Flammen aufzugehen. Wie ein brennender Schmerz, den die Musik noch schüren kann – um ihn dann zu lindern wie eine Umarmung...
Während seine unverkennbare Gesangsstimme nach wie vor dieselbe Wärme und so etwas eigentümlich Beruhigendes transportiert, setzt Woodkid auch dieses Mal auf symphonische Weiten: Er erschafft ein ganzes Universum, das doch für sich steht, unbedingt nach Intimität klingt. Als bewegendes, zutiefst menschliches Ganzes spiegelt sein neues Album dabei unsere Zeit wider und all das, was gerade um uns herum passiert... Ein Zitat von Victor Hugo aus Les Rayons et les Ombres bringt es sehr gut auf den Punkt: »Der menschliche Geist hat drei Schlüssel, die alles öffnen: Die Zahl, den Buchstaben, die Note. Wissen, Denken, Träumen. Daran liegt alles.«
Und so beginnt das nächste Kapitel.
Dass Woodkid jemand ist, dem es gelingt, eine Brücke zwischen der alten und der neuen Welt zu schlagen, wussten wir bereits. Und das nicht bloß, weil der junge Franzose schon mit etlichen Superschwergewichten der internationalen Popwelt zusammengearbeitet hat: Lana Del Rey und Drake waren da genauso dabei wie Rihanna oder auch Pharrell. Noch entscheidender und außergewöhnlicher ist vielmehr, dass er zu den wenigen Künstlern gehört, die wirklich inter- bzw. multidisziplinär arbeiten, klassische Genre- und Gattungsgrenzen hinter sich lassen, weil ihn einfach so unglaublich viele Ausdrucks- und Kunstformen interessieren und faszinieren. Seiner Neugier einen Riegel vorzuschieben und sich auf einen dieser Kanäle festzulegen, käme Woodkid niemals in den Sinn. Beispiele gefällig?
Da wäre zeitgenössischer Tanz: Beispielsweise seine grandios inszenierte Zusammenarbeit mit dem berühmten Tänzer und Choreographen Sidi Larbi Cherkaoui. Fashion: die extrem fruchtbare Kollaboration mit einem der größten Modeschöpfer überhaupt – Nicolas Ghesquière, seit Jahren künstlerischer Direktor bei Louis Vuitton. Und dann natürlich das Medium Film: Woodkid steuerte zum Film Desierto von Jonás Cuarón den Score bei, nachdem seine Tracks auch schon bei Steven Spielberg oder Xavier Dolan zu hören gewesen waren. Fotografie und plastische Künste: Seine Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollegen JR, mit dem er nach wie vor Projekte für das New York City Ballet macht... Bezieht man schließlich noch sein ausgeprägtes Interesse für gastronomische Highlights mit ein, bekommt man ein ungefähres Bild davon, wie der Franzose tickt.
Als Musiker reichte ihm ein einziges Album – The Golden Age –, um damit ein deutliches klangliches und visuelles Zeichen zu setzen und neben unglaublich viel Kritikerlob auch unzählige Fans für sein Projekt zu gewinnen. Und jetzt, nach einer gut fünfjährigen Reife-, Konzentrations- und Experimentierphase, geht er noch einen Schritt weiter auf seine Art, in seiner »Weise der Welterzeugung«, um einen Begriff von Nelson Goodman zu gebrauchen: Es sind Welten der Solidarität – und doch ganz klar allein seine Welten. Sein neuer Longplayer S16 handelt von Maßstäben, von Bezugsgrößen: vom unendlich Großen bis hin zum unendlich Kleinen, vom Kräftegleichgewicht zwischen Mensch und Maschine, auch von kollektiver und individueller Verantwortung, eine neue Welt zu denken, wo die alte doch so kurz vor dem Kollaps steht.
Aufgenommen wurde S16 in den Londoner Abbey Road Studios sowie in Berlin, Paris, Los Angeles und Island. Beteiligt war unter anderem auch der Suginami Junior Chorus aus Tokio – wobei es hier nur um das passende Intro für eine ganz bestimmte Passage ging. Während sich der Titel auf das chemische Element mit dem Elementsymbol S und der Ordnungszahl 16 bezieht – Schwefel –, hinterfragt S16 überhaupt alles Stoffliche: Woraus setzen sich unsere Zellen zusammen; woraus sind unsere Herzen gemacht? Wo genau verläuft die Trennlinie zwischen Realität und Fiktion? Schwefel spielt einerseits für alle lebenden Organismen eine zentrale Rolle, doch neigt er andererseits dazu, in Flammen aufzugehen. Wie ein brennender Schmerz, den die Musik noch schüren kann – um ihn dann zu lindern wie eine Umarmung...
Während seine unverkennbare Gesangsstimme nach wie vor dieselbe Wärme und so etwas eigentümlich Beruhigendes transportiert, setzt Woodkid auch dieses Mal auf symphonische Weiten: Er erschafft ein ganzes Universum, das doch für sich steht, unbedingt nach Intimität klingt. Als bewegendes, zutiefst menschliches Ganzes spiegelt sein neues Album dabei unsere Zeit wider und all das, was gerade um uns herum passiert... Ein Zitat von Victor Hugo aus Les Rayons et les Ombres bringt es sehr gut auf den Punkt: »Der menschliche Geist hat drei Schlüssel, die alles öffnen: Die Zahl, den Buchstaben, die Note. Wissen, Denken, Träumen. Daran liegt alles.«
Und so beginnt das nächste Kapitel.
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 Goliath
- 2 In Your Likeness
- 3 Pale Yellow
- 4 Enemy
- 5 Highway 27
LP
- 1 Reactor
- 2 Drawn To You
- 3 Shift
- 4 So Handsome Hello
- 5 Horizons Into Battlegrounds
- 6 Minus Sixty One