Tersivel: To The Orphic Void auf CD

Die Dichotomie Veränderung / Evolution ist allgegenwärtig, wenn Sie ein Künstler sind. Wenn es um Musik – und insbesondere um extreme Musik – geht, bringt Sie der Strudel der Einflüsse, denen Sie ständig ausgesetzt sind (sowohl eingehend als auch ausgehend), jeden Tag voran. Und hier kommt die Dichotomie ins Spiel. Bist du ein anderer Mensch, wenn du jeden Tag aufwachst oder nur eine weiterentwickelte Version deines gestrigen Selbst?

Tersivels neues Album „To The Orphic Void“ ist ein solches Album, das genau die gleiche Frage aufwirft. Die argentinisch-schwedische Band hat ihren Genre-Ansatz von Power / Symphonic Metal zu folk-inspiriertem Death Metal und zurück in einer Handvoll Veröffentlichungen seit 2005 verändert, darunter zwei Alben in voller Länge, zwei EPs und eine Split-Veröffentlichung. Und doch sind die Veränderungen / Entwicklungen, die Sie in dieser neuen Reihe von Songs finden können, etwas Unerwartetes, selbst für ein Trio, das seine Fans benutzt hat, um das Unerwartete zu erwarten.

„Ich denke, es ist einfach unsere Art, alt zu werden, unsere Art, uns ehrlich durch die Zeit zu strecken“, sagt Gitarrist und Sänger Lian Gerbino. „In meinem Fall möchte ich einfach meine Zeit auf der Erde nutzen, um die Dinge zu verbessern, die mir wichtig sind. Ist das Evolution oder Veränderung? Oder beides? Oder keine? Ich weiß nicht. In diesem Sinne ist Musik eine Brücke zwischen unserem früheren Selbst und dem gegenwärtigen. Und es wird auch eine Brücke zu unserem zukünftigen Ich schlagen.“

Die morphende und intensive Verschmelzung von Post-Metal, Death Metal, progressivem Kompositionsansatz und seltsamen Arrangements und Instrumentierungen ist beim ersten Hören von „To The Orphic Void“ ziemlich imposant. Ja, Gojira, Enslaved und sogar die frühen Opeth fallen mir ein, aber nur, weil wahrscheinlich niemand damit gerechnet hat, dass Tersivel so weit vorankommt.

„Natürlich ist die Entfernung ein Faktor“, stimmt Lian zu und spricht über die Zusammensetzung, die auf zwei verschiedene Länder, zwei verschiedene Zeitzonen, zwei verschiedene Kontinente aufgeteilt ist. „Aber mit der heutigen Technik ist das nicht mehr so schwierig wie früher. Es ist anders, ja, aber weder besser noch schlechter, und wie bei den meisten Dingen im Leben können wir nur mit den Dingen arbeiten, die wir wirklich haben. Manchmal gibt es weniger Raum für Gruppenexperimente, aber mehr Raum, um auf einer tieferen intellektuellen Ebene an Ideen zu arbeiten. Manchmal kommt der Funke der Kreativität nur von einem der Jungs, und der Rest von uns baut darauf auf. Wir wissen nie, wann die Muse uns ruft, aber wir können auf diesen Moment vorbereitet sein, das liegt unter unserer Kontrolle.“

Was auch immer passiert, „To The Orphic Void“, das dritte Tersivel-Studioalbum, wird ein Meilenstein in der Karriere des Trios sein. Wenn die Musikindustrie es wegen seiner Qualität und der von ihm gestellten Fragen akzeptiert, ist dies eine andere Geschichte, die sich um die tatsächliche Qualität dreht, die in der heutigen Musikszene immer noch eine Bedeutung hat. Aber die Welt von „The Orphic Void“, die bereit ist, den musikalischen Reisenden, der sich mit Herz und Seele in ihr Reich wagt, zu umarmen, ist dagegen immun. Schließlich wollte die Band nur das bestmögliche Album von Tersivel. 21 machen.

„Ich erinnere mich, wie ich mich beim Komponieren gefühlt habe“, sagt Lian. „Es war eine harte Zeit für mich, eine Art dunkle Zeit der Reflexion und Selbstverbesserung. In gewisser Weise sollte dieses Album eine Antwort auf mich sein, aber es hat nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Ich glaube jedoch, dass wir mit diesem Album etwas erreicht haben, was unsere eigenen Emotionen angeht, nämlich dass es viel näher an einer spirituellen Erfahrung als an bloßer Unterhaltung liegt.“

Tersivel ist eine argentinisch-schwedische Band aus Malmö, Schweden. Offiziell gegründet im Jahr 2004 in Argentinien.
Tersivel ist eine Band sich verändernder Genres, die sich vielleicht um lebendige Klanglandschaften dreht, in denen Death / Doom und Post-Metal aufeinandertreffen. Heidentum und Heidentum sind zusammen mit philosophischen Themen das lyrische Rückgrat, das die Emotionen ihrer Musik unterstützt.
Tersivel hat zwei Full-Lengths und eine Reihe von Singles und EPs veröffentlicht: „Embers Beneath The Spirit“ (2020), „Satyr's Wine part II“ (2018), „Worship of the Gods“ (2017), „For One Pagan Brotherhood “ (2011), unter anderem.